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Mittwoch, 1. November 2017

Slasher Girls and Monster Boys - #Scaralong

Hallo meine Gruselfreunde,

bald hat es sich ausgegruselt, aber schnell möchte ich euch noch diese Anthologie vorstellen. In diesem Buch sind 14 Geschichten gesammelt, die mal mehr und mal weniger gruselig sind, aber alle gut zu Halloween passen. Die verschiedenen Autoren zeigen dabei, was sie können. So erhält man auch einen schönen Einblick in das Werk von Autoren, die dauernd genannt werden.

Die Fakten:
  • Herausgeber: April Genevieve Tucholke
  • Titel: Slasher Girls and Monster Boys
  • Erschienen: 2015
  • Verlag: Speak
  • Seiten: 385
  • Preis: 9,49 Euro
  • Klappentext: "A host of the sharpest young adult authors come together in this collection of psychological thrillers. Each story draws from a mix of literature, film, television, or even music to offer something new and fresh and unsettling. There are no superficial scares here. These are stories that will make you think even as they keep you on the edge of your seat. From bloody horror, to the supernatural, to unnerving, all-too-possible realism, this collection has something for anyone looking for an absolute thrill."

Bevor ich euch meine allgemeine Meinung zum Buch sage, möchte ich kurz auf die einzelnen Geschichten eingehen. 


  • The Birds of Azalea Street - Nova Ren Suma
Diese erste Geschichte ist ein schwacher Einstieg in die Kollektion. Die Atmosphäre ist sehr düster aber ich fand die Hauptcharaktere sehr klischeehadt und es war alles sehr vorhersehbar. Manche Teile wurden auch nicht aufgeklärt und haben somit wenig Sinn gemacht. In der Geschichte geht es um sexuelle Belästigung im weistesten Sinne und es ist sehr übernatürlich. Ich gebe dieser 27-Seiten-Geschichte schwache 3 Sterne.
  • In the Forest Deep and Dark - Carrie Ryan
Jetzt geht's richtig los. Nachdem ich diese zweite Geschichte gelesen hatte, konnte ich nicht schlafen. Ich musst dann die nächste noch lesen, um mich zu beruhigen. Sie ist so gruselig und grausam, sehr blutig. Ich habe die Anspielungen auf Alice im Wunderland geliebt. Die Hauptfigur ist etwas seltsam und trifft seltam anmutende Entscheidungen, aber mir hat es gut gefallen. Dies ist die beste Geschichte im Buch und bekommt für ihre 33 Seiten 5 Sterne von mir.
  • Emmeline - Cat Winters
Wir gehen in die Vergangenheit zurück und finden uns im Weltkrieg wieder. In einem teilweise eingestürzten Haus trifft ein Soldat auf die Französin Emmeline. Sie ist jung und allein und bietet sich ihm sehr offenherzig an. Ein bisschen vorhersehbar war auch diese Geschichte, aber sie hatte eine gute Atmosphäre und war auch ein bisschen sexy (das hatte ich bei YA nicht erwartet). Ich würde ihr eher starke 3 Sterne geben. Die 21 Seiten lasen sich auch schnell weg.
  • Verse Chorus Verse - Leigh Bardugo
Mit Leigh Bardugo habe ich ja schon Erfahrungen gemacht, die zwischen ziemlich enttäuschend (Ruin & Rising) und sehr grandios (Six of Crows) schwanken. Diese Geschichte ist irgendwo dazwischen. Mir hat der Anfang richtig gut gefallen. Wir folgen einem Teenie-Star, die einen Entzug machen muss. Ich fühlte mich ein wenig an A Cure for Wellness erinnert, wenn den jemand gesehen hat. Sehr gruselig und eine tolle Stimmung. Das Ende war dann allerdings total offen und hat mich nicht überzeugt. Daher würde ich schwache 4 Sterne geben. Die Geschichte war mit 34 Seiten auch ziemlich lang und es wäre mehr drin gewesen.
  • Hide-and-Seek - Megan Sheperd
In dieser Geschichte begegnen wir einem Gehilfen des Todes. Unsere Protagonistin stirbt zu Beginn der Geschichte, fordert den Tod aber heraus zu einer Runde verstecken. Wenn er sie innerhalb von 24 Stunden nicht einholen kann, wird sie ins Leben zurückkehren. Ich mochte die Geschichte sehr, auch wenn es eher Abenteuer als Grusel war. Das Set-up hatte etwas von Folklore und dies gab der Geschichte eine tolle Atmosphäre. Auch am Ende haben wir dann einiges, was man nicht kommen sieht. Gute 4 Sterne für diese 31 Seiten.
  • The Dark, Scary Parts and All - Danielle Paige
Danielle Paige ist vielleicht meine Autorin des Jahres, denn zum Geburtstag hatte ich Dorothy Must Die bekommen und habe die ganze Reihe in der ersten Hälfte des Jahres beendet. Für mich wirklich ein Highlight. Umso glücklicher war ich, dass sie auch eine Geschichte für diese Sammlung verfasst hat. Es gibt durchaus Parallelen zwischen den Geschichten, denn auch hier geht es um ein Mädchen aus eher armen Verhältnissen. In der Schule gibt es ein Mädchen, dass sie so mobbt, dass niemand anders mit ihr zu tun haben will, bis eines Tages der reiche Damien plötzlich mit ihr spricht. Ich würde des Geschichte 4 Sterne geben, habe aber noch ein bisschen mehr erwartet. Sie macht aber Spaß und ist unterhaltsam.
  • The Flicker, the Fingers, the Beat, the Sigh - April Genevieve Tucholke
Die Geschichte der Herausgeberin war für mich leider kein Highlight. Dies ist vermutlich die Geschichte, die am durchschaubarsten ist. Die 22 Seiten lesen sich schnell weg, aber die Geschichte ist nichts Neues. Ein bisschen offensichtlicher hätte sie auch sein können. Und wir verstehen überhaupt nicht, was in dem Protagonisten vorgeht, er ist einfach nur scheiße, wie es scheint. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne.
  • Fat Girl with a Knife - Jonathan Maberry
Ich weiß nicht warum, aber solche Geschichten liebe ich einfach. Dahlia war immer nur das dicke Mädchen, bis eines Tages alles anders wird und sie plötzlich viel besser zum Überleben geeignet ist als der Rest. Die Geschichte ist kurz und knackig mit 27 Seiten wirklich auf den Punkt gebracht. Ich mag Zombie-Geschichten ja nicht so sehr, aber das hat einfach Spaß gemacht.
  • Sleepless - Jay Kristoff
Ok, wer hat in letzter Zeit nicht von Jay Kristoff gehört? Seine aktuelle Reihe reizt mich total, aber ich warte mal noch, bis mehr Bücher erschienen sind. Daher fand ich diese Geschichte als guten Appetithappen. Wir haben wieder das Thema des gruseligen alleinstehenden Mann, aber ich fand es hier besser umgesetzt. Ein bisschen vorhersehbar war es schon, aber dann auch nicht zu sehr, sodass es auch immer in andere Richtungen hätte gehen können. Den letzten Satz fand ich auch so gut gewählt. Mit 37 Seiten keine kurze, aber eine sehr kurzweilige Geschichte, die definitiv Gänsehaut macht.
  • M - Stefan Bachmann
Leider der Flop des Buches für mich. Vielleicht lag es auch daran, dass ich ziemlich krank war und die Geschichte mehrfach unterbrechen musste, weil es mir nicht gut ging. Aber die Geschichte hat sich auch gezogen wie Kaugummi, und das bei nur 30 Seiten. Unsere Protagonistin ist blind und wir befinden uns in der Vergangenheit, vielleicht 19. Jhd. Es handelt sich um eine Art Murder Mystery. Da wir aber die ganzen Charaktere nicht kennen, die es gewesen sein könnten, fehlt jegliche Spannung, und die Auflösung am Ende sagt uns auch nichts. Sehr schwache 3 Sterne von mir.
  • The Girl without a Face - Marie Lu
Und wir sind zurück beim Thema sexuelle Belästigung, hier sogar noch mehr. Diese Geschichte fand ich so schwer zu lesen. Wir treffen auf diesen reichen Jungen, der aufgrund eines Vorfalles gerade umziehen musste. Er ist 18, zunächst liest es sich aber eher als wär er 12. Während die Geschichte eskaliert, erfahren wir, was wirklich passiert ist, warum er wirklich umziehen musste. Er selbst findet, er hat nicht verdient, was geschieht. Als Leser können wir uns selber eine Meinung bilden. Diese 23 Seiten kamen mir sehr lang vor, aber ich würde vermutlich schwache 4 Sterne vergeben. Es ist gruselig, aber eben nicht mein Thema.
  • A Girl who Dreamed of Snow - McCormick Templeman
Diese Geschichte hat mich dann wieder komplett gepackt. Wir haben verschiedene Erzählperspektiven: die Tochter eines Schamanen, eine Truppe Jungen aus dem Süden, die Mädchen entführen wollen, und einen Jäger. Die Geschichte hatte eine tolle Atmosphäre und man hat die Kälte fast gespürt. Die 21 Seiten sind kurzweilig und das Ende ist etwas abrupt, aber ich mochte dieses mythologische Gefühl. Außerdem steckt auch ein bisschen Feminismus darin. Ich gebe der Geschichte gute 4 Sterne.
  • Stichtes - A. G. Howard
Das zweite Highlight dieses Buches. Ich finde alles, was mit Amputieren und fehlenden Gliedmaßen zu tun hat, so so gruselig. Von daher war das genau die richtige Geschichte für mich. Auch das Thema Alkoholsucht und gewalttätige Väter finde ich erschreckend. Die Geschichte behält aber in dieser düsteren Atmosphäre einen hoffnungsvollen Blick, was ich total interessant fand. Es ist auch schwer, das Ganze zeitlich einzuordnen, es fühlt sich fast ein bisschen wie Fantasy oder Dystopie an. Dieser Geschichte möchte ich unbedingt auch 5 Sterne geben.
  • On the I-5 - Kendare Blake
Und die letzte Geschichte, wieder eine sehr bekannte Autorin. Wir sind wieder im Themenkreis sexuelle Übergriffe und Gewalt an Frauen. So richtig weiß man nicht, was passiert ist, es wird nur angedeutet. Wir treffen ein Mädchen allein in einem Diner, sie ist 14. Im Müllcontainer neben dem Diner liegt die Leiche eines anderen Mädchens. Was haben die beiden miteinander zu tun? Ich fand die Idee so interessant und die Umsetzung auch gut. Irgendetwas hat mir aber gefehlt, um noch ein Highlight zu haben. Vielleicht waren die 16 Seiten einfach ein bisschen kurz.

Insgesamt fand ich die Kollektion von Kurzgeschichten sehr gelungen. Es waren wirklich viele gute, atmosphärische und gruselige Geschichten dabei. Es werden mehrere Genre angeschnitten, und je nach Geschmack wird einem Manches besser gefallen als Anderes. Es überwiegt für mich aber definitiv das Gute. Ich werde mir nun die Weihnachts-Kollektion von Stefanie Perkins mal anschauen. Das ist zwar nicht so mein Genre, aber vielleicht sind da auch einige schöne Geschichten versteckt. Es ist eine tolle Art, all diese berühmten YA-Autoren mal auszuprobieren.

Habt ihr euch die Kollektion oder eine ähnliche schon mal angeschaut? Kennt ihr einige der genannten Autoren und habt ihr jetzt Lust auf die Geschichten bekommen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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