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Freitag, 22. Juni 2018

[TV-Serie] Big Little Lies



Hallo meine Hausfrauen und Mörderinnen,

heute geht es um die TV-Mini-Serie zu Big Little Lies. Das Buch hat durch die Serie ja nochmal einen richtigen Hype erfahren. Ich habe es auch schon bereitliegen, konnte dann aber doch nicht warten und habe erstmal die Serie geschaut. Ich liebe Nicole Kidman und war gespannt sie mal in einem anderen Format als Film zu sehen. Außerdem war ich gespannt, ob diese Geschichte mich tatsächlich anspricht, da ich diesem Domestic Thriller Genre nicht so viel abgewinnen kann.

Zur Handlung: Madeline hat Biss, sieht perfekt aus und hat eine tolle Familie. Zumindest auf den ersten Blick. Ihre Tochter aus erster Ehe leidet sichtlich unter ihrer Pubertät und dem schlechten Verhältnis ihrer Eltern. Die jüngere Tochter aus zweiter Ehe hat vielleicht ein paar zu viele Gene ihrer Mom abbekommen. Und mit dem jetzigen Ehemann läuft es auch nicht immer rund. Als die junge Jane in die Nachbarschaft zieht, sieht Madeline ihre Chance auf eine neue Freundin und Ablenkung.

Wenn Madeline wie eine Traumfrau scheint, dann wird sie nur getoppt von Celeste. Ihr Mann vergöttert sie offensichtlich, sie sieht für ihr Alter blendend aus und hat zwei gesunde Jungen. Doch hinter der Fassade bröckelt es und Celeste hat immer wieder blaue Flecken, die sie verstecken muss. Alles kommt jedoch erst richtig ins Rollen, als die Tochter von Karrierefrau Renata Janes Sohn bezichtigt, sie am ersten Schultag gewürgt zu haben.

Die ersten drei Folgen der Serie haben mich richtig mitgenommen. Es wird die Grundproblematik mit Janes Sohn und Renatas Tochter vorgestellt. Außerdem erhalten wir erste Einblicke in die wichtigen Hauptfiguren. Es wird schnell deutlich, dass keine der Frauen das perfekte Leben führt, was sie nach außen hin verkaufen möchte. Dabei hat mich immer vor allem Celestes Geschichte interessiert. Aber auch bei Jane liegt einiges im Argen, was wir zunächst nur ahnen können. Die ersten Folgen haben mich emotional gepackt und ich habe auch ein paar Tränchen verdrückt.

Die nächsten beiden Folgen haben dann für mich ein bisschen gelitten. Es ist zwar wieder viel passiert, allerdings hatte ich keine so starke emotionale Einbindung. Vielleicht war ich aber auch generell in einer anderen Stimmung, als ich sie geschaut habe. Außerdem wusste ich schon ein bisschen besser, worauf ich mich eigentlich einlasse. Zumindest über Jane erfahren wir nun deutlich mehr. Auch in Madelines Leben tut sich ganz schön was.

Die letzten beiden Folgen waren wieder deutlich krasser, allerdings habe ich blöderweise die 7. vor der 6. Folge angefangen und habe es erst nach einigen Minuten mitbekommen. Das hat mir natürlich Sehfreude geraubt – danke an den seltsamen Vox-Mediathek-Player. Dennoch war ich super gespannt auf das Ende. Letztlich war ich davon dann fast ein bisschen enttäuscht, kann aber auch nicht sagen, warum. Es war irgendwie nicht das, was ich erwartet hatte. Es war dann doch recht schnell vorbei. So richtig weiß ich auch noch nicht, wie ich da empfinde. Das Ende selbst ist gut, aber es hat mich ein bisschen überrumpelt.

Besonders spannend an der Serie finde ich die Thematisierung von häuslicher Gewalt, die hier auch facettenreich und für mich relativ realistisch dargestellt wird. Dabei gibt es nicht die unschuldige Opferrolle, sondern Nicole Kidman zeigt eindrucksvoll, wie man sich selbst immer mitverantwortlich macht. Auch dass die beiden zur Therapie gehen, fand ich spannend. Dennoch finde ich, dass das Potential nach den ersten drei Folgen nicht weiter ausgebaut wird. Und ich muss dazu sagen, ich habe keine Erfahrung mit häuslicher Gewalt, kann also nur davon ausgehen, ob ich die Emotionen und Handlungen als plausibel wahrnehme.

Aber es werden ganz viele andere spannende Themen angeschnitten wie Ehebruch, Kinder, die aus Vergewaltigung entstehen, Pubertät und Teenager, Scheidungskinder und deren Eltern. Es sollte also auch für jeden etwas dabei sein. Es wird ein umfassendes Spektrum von Problemen des Alltags und von Ehen abgefasst. Mich würde interessieren, was euch da am meisten getriggert hat.

Als Charakter mochte ich auch Renata. Zunächst ist sie scheinbar die Böse, doch es wird relativ schnell deutlich, dass man die Geschichte genauso gut aus ihrer Perspektive schildern könnte, und dann sähe alles ganz anders aus. Die Serie reflektiert das durchaus auch und bringt damit auch ein bisschen mehr Realität ins Spiel.

Alles in allem war ich wirklich begeistert von dieser Mini-Serie. Auch das knappe Format mit 7 Folgen hat meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Dadurch wird es nicht langatmig und es gibt keine Füllerfolgen. Die Handlung wird kontinuierlich vorangetrieben und doch ganz schön Spannung aufgebaut, da man bis zum Ende nicht weiß, wer stirbt und wer es war. Das fand ich toll umgesetzt. Daneben werden vielfältige Probleme des Lebens in Familien angeschnitten. Von der schauspielerischen Leistung brauch ich bei dem Cast eigentlich gar nicht anfangen. Ich bin also sehr gespannt, wie das Buch im Vergleich dazu ist. Und werde dann hoffentlich bald berichten.

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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