Hallo meine
Hausfrauen und Mörderinnen,
heute geht
es um die TV-Mini-Serie zu Big Little Lies. Das Buch hat durch die Serie ja
nochmal einen richtigen Hype erfahren. Ich habe es auch schon bereitliegen,
konnte dann aber doch nicht warten und habe erstmal die Serie geschaut. Ich
liebe Nicole Kidman und war gespannt sie mal in einem anderen Format als Film
zu sehen. Außerdem war ich gespannt, ob diese Geschichte mich tatsächlich
anspricht, da ich diesem Domestic Thriller Genre nicht so viel abgewinnen kann.
Zur
Handlung: Madeline hat Biss, sieht perfekt aus und hat eine tolle Familie.
Zumindest auf den ersten Blick. Ihre Tochter aus erster Ehe leidet sichtlich
unter ihrer Pubertät und dem schlechten Verhältnis ihrer Eltern. Die jüngere
Tochter aus zweiter Ehe hat vielleicht ein paar zu viele Gene ihrer Mom
abbekommen. Und mit dem jetzigen Ehemann läuft es auch nicht immer rund. Als
die junge Jane in die Nachbarschaft zieht, sieht Madeline ihre Chance auf eine
neue Freundin und Ablenkung.
Wenn
Madeline wie eine Traumfrau scheint, dann wird sie nur getoppt von Celeste. Ihr
Mann vergöttert sie offensichtlich, sie sieht für ihr Alter blendend aus und
hat zwei gesunde Jungen. Doch hinter der Fassade bröckelt es und Celeste hat
immer wieder blaue Flecken, die sie verstecken muss. Alles kommt jedoch erst richtig
ins Rollen, als die Tochter von Karrierefrau Renata Janes Sohn bezichtigt, sie
am ersten Schultag gewürgt zu haben.
Die ersten
drei Folgen der Serie haben mich richtig mitgenommen. Es wird die
Grundproblematik mit Janes Sohn und Renatas Tochter vorgestellt. Außerdem
erhalten wir erste Einblicke in die wichtigen Hauptfiguren. Es wird schnell
deutlich, dass keine der Frauen das perfekte Leben führt, was sie nach außen
hin verkaufen möchte. Dabei hat mich immer vor allem Celestes Geschichte
interessiert. Aber auch bei Jane liegt einiges im Argen, was wir zunächst nur
ahnen können. Die ersten Folgen haben mich emotional gepackt und ich habe auch
ein paar Tränchen verdrückt.
Die nächsten
beiden Folgen haben dann für mich ein bisschen gelitten. Es ist zwar wieder
viel passiert, allerdings hatte ich keine so starke emotionale Einbindung.
Vielleicht war ich aber auch generell in einer anderen Stimmung, als ich sie
geschaut habe. Außerdem wusste ich schon ein bisschen besser, worauf ich mich
eigentlich einlasse. Zumindest über Jane erfahren wir nun deutlich mehr. Auch
in Madelines Leben tut sich ganz schön was.
Die letzten
beiden Folgen waren wieder deutlich krasser, allerdings habe ich blöderweise
die 7. vor der 6. Folge angefangen und habe es erst nach einigen Minuten
mitbekommen. Das hat mir natürlich Sehfreude geraubt – danke an den seltsamen
Vox-Mediathek-Player. Dennoch war ich super gespannt auf das Ende. Letztlich
war ich davon dann fast ein bisschen enttäuscht, kann aber auch nicht sagen,
warum. Es war irgendwie nicht das, was ich erwartet hatte. Es war dann doch
recht schnell vorbei. So richtig weiß ich auch noch nicht, wie ich da empfinde.
Das Ende selbst ist gut, aber es hat mich ein bisschen überrumpelt.
Besonders
spannend an der Serie finde ich die Thematisierung von häuslicher Gewalt, die
hier auch facettenreich und für mich relativ realistisch dargestellt wird.
Dabei gibt es nicht die unschuldige Opferrolle, sondern Nicole Kidman zeigt
eindrucksvoll, wie man sich selbst immer mitverantwortlich macht. Auch dass die
beiden zur Therapie gehen, fand ich spannend. Dennoch finde ich, dass das
Potential nach den ersten drei Folgen nicht weiter ausgebaut wird. Und ich muss
dazu sagen, ich habe keine Erfahrung mit häuslicher Gewalt, kann also nur davon
ausgehen, ob ich die Emotionen und Handlungen als plausibel wahrnehme.
Aber es
werden ganz viele andere spannende Themen angeschnitten wie Ehebruch, Kinder,
die aus Vergewaltigung entstehen, Pubertät und Teenager, Scheidungskinder und
deren Eltern. Es sollte also auch für jeden etwas dabei sein. Es wird ein
umfassendes Spektrum von Problemen des Alltags und von Ehen abgefasst. Mich
würde interessieren, was euch da am meisten getriggert hat.
Als
Charakter mochte ich auch Renata. Zunächst ist sie scheinbar die Böse, doch es
wird relativ schnell deutlich, dass man die Geschichte genauso gut aus ihrer
Perspektive schildern könnte, und dann sähe alles ganz anders aus. Die Serie
reflektiert das durchaus auch und bringt damit auch ein bisschen mehr Realität
ins Spiel.
Alles in
allem war ich wirklich begeistert von dieser Mini-Serie. Auch das knappe Format
mit 7 Folgen hat meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Dadurch wird es
nicht langatmig und es gibt keine Füllerfolgen. Die Handlung wird
kontinuierlich vorangetrieben und doch ganz schön Spannung aufgebaut, da man
bis zum Ende nicht weiß, wer stirbt und wer es war. Das fand ich toll
umgesetzt. Daneben werden vielfältige Probleme des Lebens in Familien
angeschnitten. Von der schauspielerischen Leistung brauch ich bei dem Cast
eigentlich gar nicht anfangen. Ich bin also sehr gespannt, wie das Buch im
Vergleich dazu ist. Und werde dann hoffentlich bald berichten.
Bis bald,
Eure Kitty
Retro
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