Hallo an alle die ein bisschen stärkere Nerven mitbringen,
dieses mal möchte ich euch wieder ein Buch vorstellen, was mir eine Arbeitskollegin im letzten Jahr geschenkt hat. Sie meinte es hat ihr in ihrer Jugend geholfen und ich glaube auch zu wissen was sie da meinte. Im Nachgang war es ihr doch irgendwie unangenehm, da es auch wirklich heftige Lektüre ist.
Fakten:
- Autorin: Melissa Panarello
- Übersetzerin: Claudia Schmitt
- Erotikroman
- 2004 erschienen
- 160 Seiten
- Nur noch gebraucht erhältlich
- Klappentext: "Siebzehn Jahre ist sie alt, als Melissa P. in Italien ihre unglaubliche Geschichte veröffentlicht: In Tagebuchform erzählt die junge Sizilianerin von ihren ersten sexuellen Erlebnissen. Es ist der heimliche erotische Bericht eines frühreifen Mädchens, das extreme und demütigende Erfahrungen gemacht hat – immer getrieben von der drängenden Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe. Ein faszinierendes, erschütterndes, schonungslos ehrliches Buch."
Wie bereits im Klappentext ersichtlich lesen wir hier die Tagebucheinträge von Melissa. Dies ist aus meiner Sicht eher ein autobiographischer Roman als ein Erotikroman. Der Begriff ist für mich eh völlig fehlgeleitet meiner Meinung nach. Hierin geht es nicht wirklich um Genuss oder fantasieanregende Momente. Wenn dann kommen hier nur bestimmte Fetische auf ihre Kosten.
Ich persönlich war hin und hergerissen zwischen - das will ich nicht weiter lesen - und - krass krass krass - ich war gefesselt aber eben nicht positiv. Viele Szenen im Buch sind einfach nur erschreckend und wenn Mädchen mit 14 wirklich so aufwachsen finde ich das einfach nur gruselig. Ja ich hatte auch mit 16 mein erstes Mal aber eben eher so wie im Märchenbuch und nicht wie im Horrortrakt.
Doch neben all diesen übermannenden Szenen mit sexuellen Handlungen jeglicher Art und versprochen da könnt ihr euch vorher nicht alles ausmalen, gibt es auch einen sehr ehrlichen Teil über Selbstliebe und das eigene Bild. Wie lernt man sich zu respektieren und das eigene ich nicht so zu drehen das es anderen gefällt, in der Hoffnung so gemocht zu werden. Es ist eine wunderbare und realitätsnahe Moral und da kann ich sehr gut nachvollziehen dass diese meine Arbeitskollegin gepackt und geprägt hat.
Ich finde es unglaublich mutig von der Autorin über sich selbst so offen zu schreiben und in die Welt und auch zu ihren Eltern zu posaunen, was sie erlebt hat.
Empfehlen möchte ich dieses kleine Buch allen die starke Nerven haben vor allem wenn es um Sexuelles geht. Hier wird sich nicht auf Kleinigkeiten reduziert. Es ist trotzdem nicht billig aber vielleicht abstoßend, kommt drauf an wie man selbst gestrickt ist würde ich sagen.
Aus meiner Sicht sollte man dieses Buch erst lesen wenn man gefestigt im eigenen Leben ist oder vielleicht auch wenn man droht auf eine ganz schiefe Bahn zu geraten.
Daran werde ich noch eine Weile zu knabbern haben,
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