vor kurzem habe ich ja die letzten bisher veröffentlichen Bücher von Elsberg gesuchtet. Ein Autor der mir gut gefällt, aber wie Zero, war auch Helix nicht sein stärkstes Werk.
Fakten:
- Autor: Marc Elsberg
- Thriller/Krimi
- 2016 erschienen
- 648 Seiten
- Blanvalet Verlag
- Preis: 22,99€ (gebundene Ausgabe)
Klappentext:
"Haben Sie die Gene zum Überleben?
Der US-Außenminister stirbt bei einem Staatsbesuch in München. Während der Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden – von Bakterien verursacht? In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mitarbeiter eines internationalen Chemiekonzerns Nutzpflanzen und –tiere, die es eigentlich nicht geben kann. Zur gleichen Zeit wenden sich Helen und Greg, ein Paar Ende dreißig, die auf natürlichem Weg keine Kinder zeugen können, an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien. Der Arzt macht ihnen Hoffnung, erklärt sogar, er könne die genetischen Anlagen ihres Kindes deutlich verbessern. Er erzählt ihnen von einem – noch inoffiziellen – privaten Forschungsprogramm, das bereits an die hundert solcher »sonderbegabter« Kinder hervorgebracht hat, und natürlich wollen Helen und Greg ihrem Kind die besten Voraussetzungen mitgeben, oder? Doch dann verschwindet eines dieser Kinder, und alles deutet auf einen Zusammenhang mit sonderbaren Ereignissen hin – nicht nur in München, sondern überall auf der Welt … "
Den Klappentext finde ich richtig gut, er deutet kurz und knapp an worum es geht und führt dann auf eine ganz falsche Fährte - oh hab ich da jetzt etwa zu viel verraten? Keineswegs, denn ich möchte euch noch ein paar Fakten mehr erzählen.
Wie von Elsberg gewohnt folgen wir nicht einem Charakter, sondern vielen verschiedenen und auch mit unterschiedlichsten Interessen. Wir bekommen in mehrere Bereiche des Lebens Einblick, nämlich in die, die alle etwas mit Genetik zu tun haben. Es wird schnell klar, dass es nicht nur um menschliche Genetik geht, diese aber schon im Fokus steht. Das beschriebene Symbol auf dem Herzen vom Klappentext habe ich ehrlich gesagt anders verstanden, meiner Meinung nach war das gesamte Organ verändert und auch das ist ebenso gruselig. Aus dieser Veränderung wird sofort eine Art Seuche vermutet und dem nachgegangen.
Ein kleiner Nebenschauplatz ist die Ernte von Mais und anderen Nutzpflanzen. Diese liegt auf unerklärliche Weise plötzlich am erfolgreichsten in Händen von einem Konzern, der nicht zu den ganz großen zählt und den es daher zu vernichten gilt. Doch was macht diesen aus und womit beschäftigen sich die Angestellten wirklich und sind es die Mitarbeiter die so intelligent forschen? Ja das sind eigentümliche Fragen und genauso geht es auch weiter.
Kinder zu bekommen gehört ja zu so einem verschrobenen gesellschaftlichen Ideal und wird hier klischeehaft auf die Spitze getrieben mit der Perfektion von Kindern. Das alles unter Verschluss gehalten und wie eine Art Erlebnispark präsentiert. Genau hier beginnt dann das eigentliche Drama. Superkinder sind nämlich auch superschlau. Das erinnert ein bisschen an diese Roboter und künstliche Intelligenz Geschichte - es also aufgepasst werden muss, dass diese nicht schlauer werden als ihre Erfinder oder Erschaffer. Naja schwierig wie wir ja schon aus diversen Geschichten mit künstlicher Intelligenz wissen, klar dass es dann mit selbstständig denkenden Dingen wie Menschen nur noch schwieriger werden muss.
Die Stimmung im Buch ist immer etwas getrübt, denn oft herrscht Unsicherheit und Unwissen vor, was natürlich für entsprechende Unruhe oder gar Angst sorgt. Klar ist dies widerum sehr passend für die Thematik und somit irgendwie perfekt für das Buch, aber es trübt auch den Lesespaß. Der Einblick in die einzelnen Themen scheint wieder sehr gut, aber ob das alles so stimmt, ist für den gemeinen Leser eher fraglich, denn wer kennt sich schon so speziell mit Genen und deren Struktur aus? Für mich nimmt sowas dann auch die Spannung raus, denn ich bin viel mehr damit beschäftigt zu überlegen ob das Sinn macht, als mit den Figuren mitzufiebern. Vielleicht liegt das auch daran, dass Gene einem für gewöhnlich eher fremd sind. Strom, Macht und das Internet stehen uns näher und sind einfach zu fassen, auch gedanklich. Das ist definitiv eine Herausforderung des Buches.
Gut an dieser Geschichte ist daher, dass es jeden Leser dem Thema etwas näher bringt und verschiedene Bereiche und Konsequenzen gezeigt werden, auch wenn das Ende so ein bisschen anmutet, dass bisheriges und durchaus gefährliches Wissen unter den Teppich gekehrt wird und alle mal so tun, als würde nichts Schlimmes deswegen oder damit geschehen können. Nun ja, irgendwie sehr unwirklich, wenn man mich fragt und ich verstehe auch gar nicht wie die Figuren alle so dicht halten können und scheinbar auch wollen.
Das klingt alles so negativ, dabei möchte ich eigentlich ausdrücken wie wichtig, aber gleichzeitig kompliziert die Thematik und damit eben auch das Buch ist. Es fehlt für mich eben auch an Spannung und Dynamik, die mich damals durch Blackout getragen haben, obwohl das ja auch eher schwierig war. Es ist ein gutes Buch mit runden Charakteren und einem Wegruf für gewissen Wege die eingeschlagen werden könnten, weil die Tür dahin sperrangelweit offen steht. Vielleicht ist dieses Buch auch eher dystopisch als realistisch, dass weiß ich tatsächlich einfach nicht. Doch fern ab der Realität ist es als Dystopie schlicht nicht aufregend genug.
Empfehlen möchte ich es daher allen, die ein bisschen Ahnung von Zellen, Biologie oder Genen haben, da die es tendenziell einfacher haben werden, sich auf die Geschichte einzulassen. Für mich war es kein tolles Buch, aber auch kein Schlechtes. Es hat mich aber sehr unbefriedigt zurück gelassen,
eure Blue Diamond.
Der US-Außenminister stirbt bei einem Staatsbesuch in München. Während der Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden – von Bakterien verursacht? In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mitarbeiter eines internationalen Chemiekonzerns Nutzpflanzen und –tiere, die es eigentlich nicht geben kann. Zur gleichen Zeit wenden sich Helen und Greg, ein Paar Ende dreißig, die auf natürlichem Weg keine Kinder zeugen können, an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien. Der Arzt macht ihnen Hoffnung, erklärt sogar, er könne die genetischen Anlagen ihres Kindes deutlich verbessern. Er erzählt ihnen von einem – noch inoffiziellen – privaten Forschungsprogramm, das bereits an die hundert solcher »sonderbegabter« Kinder hervorgebracht hat, und natürlich wollen Helen und Greg ihrem Kind die besten Voraussetzungen mitgeben, oder? Doch dann verschwindet eines dieser Kinder, und alles deutet auf einen Zusammenhang mit sonderbaren Ereignissen hin – nicht nur in München, sondern überall auf der Welt … "
Den Klappentext finde ich richtig gut, er deutet kurz und knapp an worum es geht und führt dann auf eine ganz falsche Fährte - oh hab ich da jetzt etwa zu viel verraten? Keineswegs, denn ich möchte euch noch ein paar Fakten mehr erzählen.
Wie von Elsberg gewohnt folgen wir nicht einem Charakter, sondern vielen verschiedenen und auch mit unterschiedlichsten Interessen. Wir bekommen in mehrere Bereiche des Lebens Einblick, nämlich in die, die alle etwas mit Genetik zu tun haben. Es wird schnell klar, dass es nicht nur um menschliche Genetik geht, diese aber schon im Fokus steht. Das beschriebene Symbol auf dem Herzen vom Klappentext habe ich ehrlich gesagt anders verstanden, meiner Meinung nach war das gesamte Organ verändert und auch das ist ebenso gruselig. Aus dieser Veränderung wird sofort eine Art Seuche vermutet und dem nachgegangen.
Ein kleiner Nebenschauplatz ist die Ernte von Mais und anderen Nutzpflanzen. Diese liegt auf unerklärliche Weise plötzlich am erfolgreichsten in Händen von einem Konzern, der nicht zu den ganz großen zählt und den es daher zu vernichten gilt. Doch was macht diesen aus und womit beschäftigen sich die Angestellten wirklich und sind es die Mitarbeiter die so intelligent forschen? Ja das sind eigentümliche Fragen und genauso geht es auch weiter.
Kinder zu bekommen gehört ja zu so einem verschrobenen gesellschaftlichen Ideal und wird hier klischeehaft auf die Spitze getrieben mit der Perfektion von Kindern. Das alles unter Verschluss gehalten und wie eine Art Erlebnispark präsentiert. Genau hier beginnt dann das eigentliche Drama. Superkinder sind nämlich auch superschlau. Das erinnert ein bisschen an diese Roboter und künstliche Intelligenz Geschichte - es also aufgepasst werden muss, dass diese nicht schlauer werden als ihre Erfinder oder Erschaffer. Naja schwierig wie wir ja schon aus diversen Geschichten mit künstlicher Intelligenz wissen, klar dass es dann mit selbstständig denkenden Dingen wie Menschen nur noch schwieriger werden muss.
Die Stimmung im Buch ist immer etwas getrübt, denn oft herrscht Unsicherheit und Unwissen vor, was natürlich für entsprechende Unruhe oder gar Angst sorgt. Klar ist dies widerum sehr passend für die Thematik und somit irgendwie perfekt für das Buch, aber es trübt auch den Lesespaß. Der Einblick in die einzelnen Themen scheint wieder sehr gut, aber ob das alles so stimmt, ist für den gemeinen Leser eher fraglich, denn wer kennt sich schon so speziell mit Genen und deren Struktur aus? Für mich nimmt sowas dann auch die Spannung raus, denn ich bin viel mehr damit beschäftigt zu überlegen ob das Sinn macht, als mit den Figuren mitzufiebern. Vielleicht liegt das auch daran, dass Gene einem für gewöhnlich eher fremd sind. Strom, Macht und das Internet stehen uns näher und sind einfach zu fassen, auch gedanklich. Das ist definitiv eine Herausforderung des Buches.
Gut an dieser Geschichte ist daher, dass es jeden Leser dem Thema etwas näher bringt und verschiedene Bereiche und Konsequenzen gezeigt werden, auch wenn das Ende so ein bisschen anmutet, dass bisheriges und durchaus gefährliches Wissen unter den Teppich gekehrt wird und alle mal so tun, als würde nichts Schlimmes deswegen oder damit geschehen können. Nun ja, irgendwie sehr unwirklich, wenn man mich fragt und ich verstehe auch gar nicht wie die Figuren alle so dicht halten können und scheinbar auch wollen.
Das klingt alles so negativ, dabei möchte ich eigentlich ausdrücken wie wichtig, aber gleichzeitig kompliziert die Thematik und damit eben auch das Buch ist. Es fehlt für mich eben auch an Spannung und Dynamik, die mich damals durch Blackout getragen haben, obwohl das ja auch eher schwierig war. Es ist ein gutes Buch mit runden Charakteren und einem Wegruf für gewissen Wege die eingeschlagen werden könnten, weil die Tür dahin sperrangelweit offen steht. Vielleicht ist dieses Buch auch eher dystopisch als realistisch, dass weiß ich tatsächlich einfach nicht. Doch fern ab der Realität ist es als Dystopie schlicht nicht aufregend genug.
Empfehlen möchte ich es daher allen, die ein bisschen Ahnung von Zellen, Biologie oder Genen haben, da die es tendenziell einfacher haben werden, sich auf die Geschichte einzulassen. Für mich war es kein tolles Buch, aber auch kein Schlechtes. Es hat mich aber sehr unbefriedigt zurück gelassen,
eure Blue Diamond.
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