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Freitag, 15. Oktober 2021

Broken Things


Hallo meine Gruselfreunde,

heute möchte ich euch von einem Jugendthriller berichten, den ich schon länger im Hinterkopf hatte und neulich in der Bibliothek entdeckt habe. Ich wusste nicht, wie gruslig es genau wird, aber es ist letztlich ein ziemlich traditioneller Thriller, der zwar einen kleinen Touch Magie hat, aber nichts Großes.

Die Fakten:

  • Autor: Lauren Oliver
  • Übersetzung: Katharina Diestelmeier
  • Titel: Broken Things - Alles nur kein Spiel
  • Erschienen: 2021 (Original 2018)
  • Verlag: dtv
  • Seiten: 397
  • Preis: 14,95 Euro
  • Klappentext: "Am Ende des Tages ist Summer tot und Mia und Brynn scheinen die Schuldigen zu sein. Die Mädchen, die mit gerade einmal 13 Jahren ihre beste Freundin ermordeten. Fünf Jahre später wirft ein neuer Hinweis plötzlich Fragen auf und der wahre Täter will um jeden Preis verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt..."

Zur Handlung: Die Monster der Brickhouse Lane sind Mia, Brynn und Owen. Sie alle standen im Verdacht, ihre Freundin Summer getötet zu haben, doch niemand kam je dafür vor Gericht. Das alles ist nun fünf Jahre her, und Mia ist die einzige, die noch in der Stadt lebt. Doch durch ein Unwetter kommen die anderen beiden zurück, und es zeigen sich neue Hinweise, die klären könnten, was mit Summer geschehen ist.

Doch was war geschehen? Bisher wissen die drei nur, dass es mit einem Buch über Lovelorn zu tun hat, zu dem Summer unbedingt eine Fortsetzung schreiben wollte. Es ging in Mias, Brynns und Summers Freundschaft immer um diese Geschichte. Aber es war nicht real, all die Tage, die sie in Lovelorn verbracht haben, warum nur ein Spiel - oder?

Ich bin in dieses Buch mit gezügelten Erwartungen gegangen, denn Jugendthriller sind nicht immer das Richtige für mich. Mit diesen Erwartungen wurde ich hier allerdings nicht enttäuscht. Ich fand die Vorstellung der beiden Hauptcharaktere Mia und Brynn sehr interessant gemacht, und die Geschichte konnte mich schnell in den Bann ziehen. Dann allerdings kommen Längen in der Mitte und das Ende fand ich dann enttäuschend.

Brynn als Charakter ist sehr stark nach außen und eher schwach nach innen. Nachdem sie von allen als Mörderin angesehen wurde, hat sie das Leben in Entzugskliniken für Jugendliche für sich entdeckt. Durch einen Deal mit ihrem Cousin bekommt sie in regelmäßigen Abständen Urinproben, die Drogen enthalten, damit sie weiter in der Klinik bleiben kann, obwohl sie eigentlich nie abhängig war. Sie will einfach nicht zurück in die wirkliche Welt, wo alle sie verurteilen und keiner sie braucht.

Mia dagegen ist einer sehr starke Person, die aber auch ängstlich ist. Als Kind hat sie quasi gar nicht geredet. Sie lebt inzwischen in einer recht kaputten Situation mit ihrer Mutter, die eine Horderin ist. Mia hat es gerade geschafft, ihre Mutter für zwei Wochen aus dem Haus zu bekommen, um mit ihrer besten Freundin "aufzuräumen" - also alles wegzuwerfen, was geht. Dabei findet sie einen alten Schultest von Summer in einem Kinderbuch, das hinter Müll verborgen war - und es tun sich ihr plötzlich Fragen auf.

Durch einen Sturm muss Brynn allerdings zurück nach Hause, wo sie auf Owen trifft, der auch für kurze Zeit zurück in der Stadt ist. Er war im Ausland zur Schule gegangen, nachdem er für den Mord nicht angeklagt wurde. Er hat jedoch ein dunkles Geheimnis, mit dem er dazu beitragen kann, dass Summers Mord endlich aufgeklärt wird. Und dann sind da noch die Gefühle zwischen ihm und Mia, die nach wie vor nicht verschwunden sind.

Diese drei verfolgen wir dann beim Versuch, endlich zu erklären, was ihrer Freundin damals geschehen ist. Dabei bekommen wir ab und an auch Rückblicke und lernen Summer kennen. Sie lebte in einer Pflegefamilie, und sie war - nach ihren Freundinnen - wunderbar und grausam zugleich. Außerdem war sie besessen von dem Buch über Lovelorn, eine magische Welt, und vor allem vom Schatten. Aber trotz allem sind sich Mia und Brynn recht sicher, dass nicht der Schatten der Mörder sein kann - zumindest nicht mit Magie.

Durch die Verknüpfung mit der Fantasy-Geschichte von Lovelorn bekommt das Buch einen unheimlichen, übernatürlichen Anstrich. Es taucht schon die Frage auf, ob das alles nur ausgedacht und erträumt war. Schließlich gab es auch physische Beweise für die magische Welt, die nach dem Mord verschwanden. Es handelt sich aber trotzdem vorrangig um eine Thriller-Mystery-Geschichte aus unserer Welt.

Die drei decken gemeinsam mit Brynns Cousin und Mias bester Freundin einige Geheimnisse auf, besuchen Personen, die Summer gut gekannt hatten, und kommen auch in brenzlige Situationen. Trotzdem hat die Mitte für mich ein bisschen eine Flaute gehabt. Während ich am Anfang auf jeden Fall rausfinden wollte, was geschehen ist, so laufen dann doch alle Hinweise recht schnell ins Leere. Daher fand ich es dann weniger befriedigend als Leser, weil ich ja auch vorankommen wollte.

Die Auflösung des Mysterys fand ich dann ziemlich langweilig - vor allem, weil es auch totaler Zufall war. Hier hatte ich mir einfach mehr erhofft, nicht unbedingt Übernatürliches, aber eben ein paar Thrills. Es war dann aber erschreckend leicht, und der Täter hat auch - anders als im Klappentext erwähnt, überhaupt nicht versucht zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt, sondern dann alles so akzeptiert. Gut gelungen dagegen fand ich den "Epilog" der Geschichte. Das hat dann nochmal Spaß gemacht.

Alles in allem war das ein solider Jugendthriller, der jetzt nicht absolut spannend war, aber ein gutes Grundsetting hatte. Ich habe mir gewünscht, die Autorin würde sich damit mehr trauen, aber die Auflösung war dann relativ leicht und unspektakulär. Die Charaktere mochte ich, vor allem auch Mias beste Freundin, die eine Bosy Positivity Influencerin ist und in die ich mich auch verliebt hätte. Das Buch liest sich schnell weg und ist leicht zu verstehen. Wer also Interesse daran hat, der sollte ruhig mal danach greifen, vor allem, wenn es in der Bibliothek steht.

Welche Thriller habt ihr in letzter Zeit gemocht?

Bis bald

Eure Kitty Retro




Meine Bewertung:



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