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Freitag, 18. März 2022

[Filmkritik] The Batman


Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

wow, wann habe ich hier das letzte Mal von einem Film geschrieben? Muss ewig her sein, denn die Kinos waren so lange geschlossen und so viele tolle Filme kamen nicht heraus oder konnte ich nicht sehen. Tenet habe ich zum Beispiel im Kino verpasst, weil ich damals noch nicht geimpft war, und The French Dispatch hat unser Kino gar nicht erst gezeigt. Aber nun The Batman, der ja viel gelobt wurde und den ich diese Woche sehen konnte...

In diesem Film lernen wir also mal wieder eine Verkörperung von Bruce Wayne alias Batman kennen. Das ist ja mein Lieblingssuperheld, aber nach Christian Bale wollte ich nie einen anderen sehen. Nun aber mit Robert Pattinson hat mich vor allem eins wieder hinter dem Ofen hervorgelockt: dass es angeblich ein Noir Film ist - und da kann ich nicht widerstehen.

In diesem Film treffen wir auf einen recht jungen Batman, der noch mit sich und seinem Auftreten hadert. In der Eröffnungsszene sehen wir, wie der Bürgermeister von Gotham, der gerade mitten im Wahlkampf steckt, ermordet wird. Und bei der Leiche liegt dann ein Brief addressiert an Batman. Ich glaube, der Film basiert dabei auf dem Comic The Long Halloween, wobei ich die nicht gelesen habe. Es geht im Folgenden darum, den Killer zu schnappen, bevor noch mehr hohe Persönlichkeiten sterben.


An diesem Film fand ich recht besonders, dass wir eigentlich keine Einführung der Charaktere bekommen. Es wird vorausgesetzt, dass wir wissen, wer wer ist und warum sie da sind. Das hebt den Film für mich sehr von anderen Superheldenfilmen ab, die ich schon meist Mühe geben, die Charaktere ein bisschen einzubetten. Dennoch war es jetzt für eine Ahnungslose wie mich doch recht leicht, die Charaktere zuzuordnen. Einige Feinheiten gingen dann aber doch über meinen Kopf, vor allem mit den gefühlt endlosen Mafiabossen, die für die Backstory wichtig sind.


Abgesehen davon bekommen wir auch so sehr viele Charaktere des Universums zu Gesicht. Natürlich ist da Batman mit Officer Gordon und Alfred an seiner Seite. Wir treffen auf Cat Woman, mit der eine sehr inhaltslose aber irgendwie trotzdem annehmbare Romanze entsteht (hier mochte ich vor allem eine Szene, wo Batman ihr eine Waffe aus der Hand nimmt - das hatte was). Auf der Gegenseite haben wir den Pinguin, den Riddler, den Mobster Falcone, sowie einen kurzen Blick auf den Joker - vermutlich. Außerdem lernen wir einige hohe Politiker in Gotham kennen. Dabei fand ich die Besetzungen eigentlich durchgängig stimmig.


Pattinson als Batman ist eine interessante Wahl, hat mich aber nur zum Teil überzeugt. Ich finde die Idee, einen jungen und eher unsicheren Batman zu zeigen, definitiv interessant. Ich mochte es auch, dass man hier Batman nicht durchgängig gestylet sieht, sondern er auch mal verschwitzt, zerstrubbelt und mit schwarzer Farbe im Gesicht unter der Maske hervorkommt. Gleichzeitig haben mir die Emo-Momente, die wir hier gezeigt bekommen, aber dann doch ein Twilight-Feeling gegeben, von dem ich Pattinson echt gern lösen würde. (Mir zumindest hat er in Tenet richtig gut gefallen, wo er einen ganz anderen Typ spielt!) Und einige der Shirtless-Momente habe ich dann auch nicht ganz verstanden, aber was solls.

Viele, die den Film als Superheldenfilm geschaut, betonen, wie Noir er ist. Als jemand, der vor allem für den Noir-Film ins Kino gegangen ist, muss ich sagen: trotzdem ist es ein Superheldenfilm. Und wer auf die keinen Bock hat, wird dann hier sicherlich auch enttäuscht. Ich fand den Fall jetzt nicht sehr spektakulär, zumal am Ende der Riddler sich eher selber stellt, als dass er ermittelt wird. Auch die typische Hauptfigur von Noir-Filmen haben wir hier eigentlich nicht, denn auch wenn Bruce hier sicherlich noch ein bisschen was durchmacht, so ist doch klar, dass er ein reicher Erbe ist, dem das Leben so schnell nix anhaben kann. Besonders blöd fand ich aber, dass wir am Ende nichts über die Intention bzw. den Hintergrund des Riddlers erfahren. Erst wird sehr hart darauf angespielt, dass dieser eine bestimmte Vergangenheit hat, die ihn dazu bewegt hat, und dann wird diese aber fast gar nicht mehr aufgegriffen, wenn er gefasst wird.


Manchmal wird der Film auch eher unfreiwillig witzig, wenn zum Beispiel Batman stoisch irgendein leerstehenden Gebäude oder die Wohnung des Riddlers erkundet, und ihm dann ein Polizist zur Seite gestellt wird, der natürlich alle "Oh mein Gott was ist das"-Gedanken aussprechen muss, die wir als Normalos wohl in der Situation hätten. Das war mir irgendwie zu viel in diesem Film.

Das Ende kreiert dann ein paar imposante Bilder, konnte mich aber nicht so richtig abholen. Es war dann eben doch ein Superheldenfilm. Und es ist einfach schwer, wenn man Filme zu diesem konkreten Helden so liebt wie ich die Nolan-Filme, da dann andere herankommen zu lassen. Und für mich kommt dieser Film da nicht heran. Ich bin aber sehr gespannt auf die Fortsetzungen, weil hier auf jeden Fall Potential ist. Ich denke letztlich will dieser erste Film aber ein bisschen zu viel und tut dafür zu wenig.

Wie habt ihr den Film denn empfunden?

Bis bald,

Eure Kitty Retro

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