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Freitag, 11. März 2022

Small Favors


Hallo meine Horrorhasen,

heute möchte ich euch sehr verspätet von einem Buch berichten, dass ich schon letzten Herbst gelesen habe, als es frisch erschienen war. Allerdings passiert es manchmal, dass ein Buch irgendwie dann nicht gleich auf dem Blog landet, und heute kann ich das beheben. Das sagt übrigens nichts über die Qualität des Buches aus, sondern mehr über meine Zeiteinteilung.

Die Fakten:

  • Autor: Erin A Craig
  • Sprecher: Rachel Music
  • Titel: Small Favors
  • Erschienen: 2021
  • Verlag: Listening Library
  • Dauer: 14 Std 21min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext:

    "Ellerie Downing is waiting for something to happen. Life in isolated Amity Falls, surrounded by an impenetrable forest, has a predictable sameness. Her days are filled with tending to her family's beehives, chasing after her sisters, and dreaming of bigger things while her twin, Samuel, is free to roam as he wishes. Early town settlers fought off monstrous creatures in the woods, and whispers that the creatures still exist keep the Downings and their neighbors from venturing too far. When some townsfolk go missing on a trip to fetch supplies, a heavy unease settles over the Falls. Strange activities begin to plague the town, and as the seasons change, it's clear that something is terribly wrong. The creatures are real, and they're offering to fulfill the residents' deepest desires, however grand, for just a small favor. These seemingly trifling demands, however, hide sinister intentions. Soon Ellerie finds herself in a race against time to stop Amity Falls, her family, and the boy she loves from going up in flames."

Zur Handlung: Ellerie Downing lebt mir ihren Geschwister und Eltern in einem kleinen Dorf in einem Wald im Gebirge, abgeschottet von anderen Orten. Jeder kennt jedem in diesem Dorf, und auch wenn es mal zu Spannungen kommt, ist es im Großen und Ganzen doch harmonisch. Naja, der Vater von Elleries bester Freundin hast ihre Familie. Aber sonst ganz harmonisch.

Doch nach und nach schleicht sich Unmut im Dorf in, der sich noch verstärkt, als die Gruppe, die neue Nahrungsmittel und andere Dinge aus der Stadt beschaffen sollten, die hinter dem Wald liegt, nicht zurückkommt. Es ist zu entscheiden, ob vor Wintereinbruch noch ein Versuch gewagt werden soll. Doch darüber herrscht Uneinigkeit, denn die einen fürchten einen langen Winter ohne genug zu essen und zum Heizen, die anderen fürchten, was im Wald lauern mag...

Dieses Buch ist das zweite der Autorin, und nachdem ich das erste - House of Salt and Sorrows - wirklich mochte, war ich sehr darauf gespannt. Wie schon sein Vorgänger ist dieses Buch vor allem stimmungsgeladen. Wir befinden uns in diesem kleinen Dorf, das nicht wirklich gute Verbindungen zur Außenwelt hat. Vieles wird im Ort selbst hergestellt, wie beispielsweise Honig von Elleries Familie, aber einige Sachen gibt es nur außerhalb zu kaufen.

Das Buch fühlt sich auf jeden Fall auch historisch an, auch wenn ich nie sicher wusste, wann und wo es ungefähr spielen soll. Es hat mich in der Atmosphäre sehr an den Film The Village erinnert, allerdings nicht so sehr in der Handlung. Es gibt auf jeden Fall keine Handys oder das Internet, sondern wirklich die Abgeschiedenheit. Dadurch wird mit dem Buch beobachtet, wie eine gemütliche Dorfgemeinschaft zur Lebensbedrohung werden kann.

Vor allem fokussieren wir auf Elleries Familie. Neben ihren Eltern hat sie zwei jüngere Schwestern und einen Zwillingsbruder. Dieser Bruder ist schon zu Beginn des Buches mürrisch und auf ihn ist kein Verlass. Doch Ellerie liebt ihn sehr. Das war definitiv der Charakter, dem ich gern was getan hätte. Macht euch auf Frust gefasst. Die beiden Schwestern mochte ich sehr. Die mittlere ist eher die Stille, die kleine Schwester ist super niedlich und toll. Außerdem haben wir noch die Eltern, die allerdings recht schnell nicht mehr Teil der Geschichte sind. Warum, müsst ihr sehen.

Es gibt in dem Buch eine Romanze. Ich mochte diese, sie entwickelt sich aber sehr langsam und ist nicht so im Fokus des Ganzen. Mir hat daran gefallen, dass man Elleries Gegenpart schlecht einschätzen konnte und nie sicher war, ob er helfen oder zerstören will. Auch das Ende hat mir da gut gefallen. Wie gesagt, es ist nicht sehr zentral, aber es entstehen einige schöne Momente.

Die Monster, die angeblich im Wald sind, waren für mich ein Aspekt, wo ich dachte: das kann es richtig cool machen oder richtig schlecht. Am Ende ist eher cool rausgekommen, fand ich. Es war nicht sehr überraschend, wer die Monster sind, aber es gab schon noch einige Reveals. Es ist wie immer bei solchen Geschichten dann doch etwas überstürzt am Ende und Ellerie gelingen dann ziemlich krasse Sachen. Und es bisschen Sinn hat es schon auch gemacht, wenn man nicht zu lange darüber nachdenkt. Es war auf jeden Fall eine bessere Lösung als bei The Village, fand ich. 

Alles in allem kann ich das Buch also empfehlen, wenn euch das Konzept anspricht. Ihr solltet hier keine actionreiche Geschichte erwarten, auch wenn einige schlimme Dinge passieren. Der Horror stellt sich hier definitiv sehr langsam und über die kleinen Veränderungen in der Atmosphäre des Dorfes ein. Der Zwillingsbruder hat es manchmal an meine Frustgrenzen geschafft, aber das war ok. Ellerie als Hauptfigur fand ich gut, vor allem in ihren Interaktionen mit ihren Schwestern und der Familie. Manchmal hätte sie noch ein bisschen selbstbestimmter sein können, vor allem wenn es um den Bruder geht. Aber das hat schon alles zur Geschichte gepasst. Auch das Ende war gut, wenn auch vielleicht ein wenig überstürzt.

Habt ihr Lust auf solche eher langsamen Geschichten oder muss es bei euch Schlag auf Schlag gehen?

Bis bald,

Eure Kitty Retro





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