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Sonntag, 22. Dezember 2013

Die unsichtbaren Stimmen

Hallo liebe Leserlein,

heute soll es um ein Buch gehen, welches in einem doch recht fernen Land spielt, nicht nur geografisch, sondern auch kulturell. Ich spreche von Uruguay und genauer der Stadt Montevideo, wo die meiste Handlung des Buches stattfindet. Dabei wird nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern gleich drei in einem Roman. Wie das geht, erfahrt ihr nach den Fakten:


  • Autor: Carolina De Robertis
  • Titel: Die unsichtbaren Stimmen (Original: The Invisible Mountain)
  • Erschienen: 2011
  • Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
  • Seiten: 462
  • Preis: 9,95 Euro

Zur Handlung: Pajarita ist ein Wunderkind. Am ersten Tag des neuen Jahrhunderts wurde das etwa einjährige Mädchen auf einem Baum gefunden. Zuvor war sie aus dem Haus ihrer Familie verschwunden und hatte irgendwie in der Wildnis überlebt. Sie wächst mit ihrer Tante, ihrem traumatisierten Vater und ihrem liebevollen Bruder auf. Ihr Bruder zieht schließlich los, um Musiker zu werden. Pajarita erhält einen Heiratsantrag von einem Italiener, der mit einem Zirkus umherzieht. Im letzten Moment nimmt sie an. In Montevideo beginnt ihr neues Leben, was nicht immer so verläuft, wie sie es sich vorgestellt hatte. Aber sie schafft es, ihre Kinder großzuziehen.

Eva ist ihre einzige Tochter. Sie wird von ihrem Alkoholikervater mit 11 mehr oder weniger gezwungen, die Schule aufzugeben, damit ihre drei Brüder studieren können. Ihr Arbeitgeber, ein alter Freund ihres Vaters, hat jedoch nicht nur an Eva's Talent beim Schuheverkaufen Interesse. Traumatisiert stürzt sich Eva in die Welt der Wörter. Sie flieht nach Jahren schließlich zu einem anderen Job in einem Café, indem sie viele Dichter kennen lernt. Sie verliebt sich in einen und bricht mit ihm nach Brasilien auf.

Mit ihrer Tochter Salomé und einem Sohn kommt Eva schließlich nach Montevideo zurück. Auch ihr Leben ist nicht so verlaufen, wie sie es dachte. Die Kinder wachsen in ihrem Elternhaus auf. Salomé schließt sich schließlich den Rebellen an, die versuchen, Uruguay zu befreien. Allerdings scheitert die Revolution und Salomé verbringt den größten Teil ihres Lebens im Gefängnis - getrennt von ihrer Familie, ihrer Liebe und ihrer Tochter Victoria.

Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieses Genre liegt. Meine Mutti liest ja viel solche Bücher. Ich meide sie eigentlich gern. Mir waren die Geschichten irgendwie zu negativ. Jedes Leben ist irgendwie schiefgegangen und es hat alles so den Eindruck, dass man sich damit nur abfinden muss, dann passt das schon. Irgendwie ist das Leben vielleicht auch so, aber bisher habe ich noch die Hoffnung, dass man eine Zukunft schaffen kann, mit der man sich nicht nur abfindet.

Der Schreibstil war sehr angenehm, nicht zu langatmig. Die Länge ist genau richtig. Auch hatte jeder Teil des Buches ein bisschen einen anderen Stil, sodass man die drei Generationen besser trennen konnte. Dennoch habe ich sie immer wieder durcheinander geworfen, weil alles so dicht ist und so viel passiert. Dabei wird das meiste eben doch nur kurz angeschnitten und wer jetzt von wem der Bruder war, naja, da hat es bei mir dann doch gefehlt.

Ich denke, allgemein gibt es sicher Menschen, die das Genre lieben. Für mich ist es irgendwie noch nichts. Es ist zu realistisch, zu wenig Hoffnung. Vielleicht kommt das ja auch noch, dass ich dann auch mein Leben nur noch akzeptiere und dann solche Bücher lese, wer weiß. Wie geht es euch bei solchen Geschichten?

Achja, natürlich möchte ich noch erwähnen, dass die Geschichte recht angenehm in die Historie von Uruguay eingesponnen zu sein scheint. (Ich bin da ja kein Experte). Leider hat man aber selten eine zeitliche Einordnung. Aber zumindest grob habe ich jetzt eine Einordnung, wie es diesem Land in den letzten 100 Jahren so ergangen ist. So lernt man beim Lesen auch gleich was dazu. :)

Bis zum nächsten Buch,

Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:



- Dieses Buch ist Teil meiner Um-die-Welt-Challenge. -

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