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Mittwoch, 11. Dezember 2013

Mord im Orient-Express

Hallo ihr Bücherwürmer,

heute soll es nun um einen Krimi-Klassiker gehen, der schon eine ganze Weile in meinem Bücherregal wohnt. Hier hatte ich euch den knappen Klappentext vorgestellt und möchte nun ein paar Worte zu meinem Leseerlebnis verlieren.

Fakten:
  • Autor: Agatha Christie
  • Titel: Mord im Orient-Express (Original: Murder on the Orient Express)
  • Erschienen: 2005 (Original: 1934)
  • Verlag: Verlagsgruppe Weltbild 
  • Seiten: 207
  • Preis: 7,95 Euro
Zur Handlung: Der inzwischen weltberühmte Detektiv Poirot reist nach einem gelungenen Auftrag durch den Orient von Syrien über die Türkei und Jugoslawien zurück nach Paris. Dort erwartet ihn bereits der nächste wichtige Fall. Allerding bleibt sein voll besetzter Zug in Jugoslawien in einer Schneewehe stecken. Und als ob das nicht schlimm genug wäre, wird am folgenden Morgen einer der Passagiere tot aufgefunden.

Poirot macht sich nun sofort an die Aufklärung des Falls. Allerdings scheint dies alles andere als einfach, denn alle im Zug haben ein Alibi. Außerdem wurde zwei verdächtige Personen im Zug gesehen, doch durch die Schneewehe können sie den Zug nicht verlassen haben. Es handelt sich dabei um einen kleinen Mann mit weibischer Stimme und eine Frau im roten Kimono. Schafft es Poirot in diesen wirren Haufen aus Hinweisen eine Lösung zu finden?

Ich persönlich habe in diesem Buch genau das gefunden, was ich gesucht habe. Es geht nicht um die Gefühle einer Person, sondern die Abläufe sind möglichst präzise beschrieben. Wir können auch in Poirot nicht hineinsehen und verstehen so nur, was er den anderen mitteilt. Ich finde das nicht weiter schlimm. Das Buch hat mich in allem sehr stark an Detektiv Conan erinnert. Außerdem könnte durch den genauen Ablaufplan dieses Buch auch wunderbar als Drehbuch oder Theaterstück verwendet werden.

Natürlich sind wir heute ganz anderes gewohnt, denn die Geschichte hat ja inzwischen ein paar Jahre auf dem Buckel. Wenn man mit historischen Krimis nichts anfangen kann, ist das sicherlich auch kein gutes Buch. Ich allerdings finde es ab und an ganz erfrischend, etwas anderes zu lesen. Wie ich ja in der Ankündigung bereits erwähnt hatte, war das nun dringend mal wieder notwendig. Deswegen möchte ich das Buch auch nicht zu negativ bewerten. Man sollte allerdings nicht außer Acht lassen, dass es inzwischen ein bisschen eingestaubt ist.

So finden sich auch immer wieder Bemerkungen, die heute sehr witzig sind. Beispielsweise äußert sich eine deutsche Bedienstete über ein abscheuliches Verbrechen, dass es in Deutschland so etwas nicht gäbe. Verglichen mit dem, was in Deutschland nach 1934 geschah, ist dieses Verbrechen allerdings schon gar nicht mehr abscheulich. Es scheint also geradezu Ironie des Schicksals, dieser kleine Satz in diesem Jahr veröffentlich.

Auch mit dem Charakteren kann man nun natürlich wenig mitfühlen, denn bis zum Schluss weiß man von keinem mit Sicherheit, wer er denn nun eigentlich ist. Auch das würde man in modernen Büchern so nicht finden, da bräuchte der Ermittler eine schwer depressive Phase mit Scheidung und dem Verlust seines langjährigen Partners, oder ähnliches. Wie gesagt, ich finde das erfrischend, aber das ist sicher nicht bei jedem so.

Alles in allem hat das Buch mir Spaß gemacht und es hat eine angenehme Länge. Das Ende war ein bisschen vorhersehbar, aber vielleicht doch auch gut gemacht. Die Auflösung war dann auch nicht zu arg in die Länge gezogen, sodass es sich doch flüssig lesen ließ. Es handelt sich hierbei um eine objektive und relativ gefühlsneutrale Darstellung eines Verbrechens und deren Lösung. Wer Freude an so etwas hat, sollte das Buch definitiv einmal lesen. Die meisten unserer Leser wird das aber vielleicht nicht so ansprechen, vermute ich mal ganz frech.

Und damit beende ich diesen Beitrag. Ich denke, ich werde euch bald auch den Film präsentieren.

Bis dann, 

Eure Kitty Retro

Meine Bewertung:



- Dieses Buch ist Teil meiner Buchverfilmungschallenge und Um die Welt-Challenge. -

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