Hallo meine Romantikfreunde,
was habe ich mich auf diesen Film gefreut. Ich liebe ja die Austen-Verfilmungen und Jane Eyre hat mich als Buch völlig umgehauen. Ich klebte an den Seiten und konnte es kaum aus der Hand legen. Die Romantik und Chemie der Charaktere war einfach toll. Als ich dann sah, dass es eine recht aktuelle Verfilmung gibt, habe ich sie mir natürlich direkt angeschaut.
Zur Handlung: Der Film beginnt mit Jane, die in Tränen aufgelöst aus einem Haus flieht, nur einen kleinen Koffer bei sich. Sie schleppt sich durch Regen und Unwetter und sinkt schließlich an einer Tür zu Boden. Dort wird sie von St John gefunden und nach drinnen gebracht. Zusammen mit seinen Schwestern peppelt er sie wieder auf.
Währenddessen erfahren wir, wie es Jane bis zu diesem Zeitpunkt ergangen ist, sehen in Fieberträumen die Schrecken ihrer Kindheit und erfahren von ihrer Stellung als Governante, von Liebe und Verrat. Und wir erfahren, wie die Geschichte schließlich weitergeht, nachdem die Rivers sie aufgenommen haben.
Ich liebe historische Filme, die im 19. Jahrhundert spielen, Szenerie und Kostüme sind wunderschön, die Musik gefällt mir sehr gut. Die ganze Atmosphäre stimmt. Viele Bilder sind düster und dunkel gehalten, aber es gibt auch Nachmittage im strahlenden Sonnenschein. Einige Stellen sind deutlich gruseliger als im Buch dargestellt, wohingegen die wirklich gruseligen Sachen im Film fehlen. Dennoch kommt die Atmosphäre gut hin und wechselt auch zwischen den verschiedenen Kapiteln.
Die Besetzung des Filmes konnte mich leider nicht begeistern. Mit Mia Wasikowska als Jane kann ich noch ganz gut leben. Sie schafft es aber einfach nicht, uns wie das Buch an den Gefühlen Jane's teilhaben zu lassen. Stattdessen sehen wir meist nur Reaktionen, ihre Gedanken kennen wir nicht. Michael Fassbender ist sicher ein toller Schauspieler, aber Mr Rochester ist er für mich nicht. Er ist weder kantig genug, noch mürrisch genug und auch nicht sassy genug. Zwischen den beiden Hauptdarstellern kommen die aus dem Buch bekannten Gefühle einfach nicht auf.
Auch die Nebencharaktere sind teilweise nicht so gut getroffen. Vor allem Mr Rivers ist nicht so ganz das, was ich mir vorstelle. Seine Schwestern lernt man eigentlich nicht kennen. Insgesamt ist vor allem dieser Teil der Geschichte furchtbar überstürzt erzählt und dabei auch noch auf den Film zerstückelt. Aber auch so passiert in Jane Eyre einfach zu viel für einen einzigen Film, weswegen man häufig die Handlung nicht nachvollziehen kann.
Alles in allem hat der Film lange nicht den Charme und die Chemie des Buches. In Jane's Kopf können wir nicht hineinschauen. Mr Rochester hat einfach nicht die Anziehungskraft des Buches. Dei Szenerie ist ansprechend, kann den Film aber nicht tragen. Deswegen war dies für mich leider eine herbe Enttäuschung. Ich kann weiterhin jedem das Buch empfehlen, manche Dinge muss man eben einfach selbst lesen.
Wie habt ihr das Ganze empfunden? Habt ihr den Hauptdarstellern ihre Gefühle abgenommen?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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