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Freitag, 30. Dezember 2016

[Filmkritik] Der kleine Tod

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

auf unserer Weihnachtswunschliste standen einige Filme, aber besonders gefreut habe ich mich auf den kleinen Tod. Es handelt sich dabei um eine Komödie über Sex aus Australien, bei der ich mich völlig in den Trailer verliebt hatte. Es handelt sich um einen Episodenfilm, also werden mehrere getrennte Handlungsstänge verfolgt.

In einer kleinen Stadt treffen wir gleich auf mehrere Paare, die irgendwie ein Sexproblem haben. Als Nachbarn kennen sie sich teilweise. Verbunden werden sie durch einen älteren Herrn, der von Tür zu Tür geht und sich als neuer Nachbar ankündigt. Gesetzlich ist er dazu verpflichtet, die Nachbarn darüber zu unterrichten, dass er ein verurteilter Sexstraftäter ist. Das scheint aber niemand zu interessieren.

Das liegt vor allem daran, dass die Paare alle selbst Probleme haben. Eine Dame wird von den Tränen ihres Mannes erregt, eine andere träumt davon, von ihrem Mann vergewaltigt zu werden. Ein Herr verliebt sich plötzlich in Rollenspiele und verpasst dabei, dass seine Frau schwanger ist, ein anderer liebt seine Frau nur schlafend, weil sie dann nicht nur schimpft und meckert. Ganz zum Schluss treffen wir dann noch auf Monica aus dem Trailer, die für Taubstumme Telefonate führt und eine Sexhotline für einen jungen Mann anrufen soll.

Dieser Film ist vor allem eine Komödie. Er bleibt lustig und geht nicht zu sehr in die Tiefe. Wir kommen zu den meisten Paaren immer mal wieder zurück und sehen, wie es nun alles weiter eskaliert. Dass das alles nicht gut gehen kann, merkt man eigentlich bei allen Recht schnell. Was lernen wir daraus? Sex ist eben nicht alles.

Schön ist der Einsatz des Straftäters, der extra kleine Lebkuchenmänner oder sowas gebacken hat, um von seiner Straftat abzulenken. Doch er merkt schnell, dass er irgendwie doch nur von Verrückten umgeben ist, die sich gar nicht für ihn interessieren. Meist platzt er in die verrücktesten Szenen hinein, beispielsweise wenn jemand Sätze sagt wie: "Ich habe deinen Vater ja nicht umgebracht!" Durch ihn kriegt man vermittelt, wie seltsam wir mit unseren Problemen von außen manchmal aussehen.

Die Geschichte von Monica hat mir dann dennoch am allerbesten gefallen. Ein Teil davon war ja bereits im Trailer. Und nachdem der Film geendet war, da hab ich mir einfach gewünscht, dass wir einen Film nur über die beiden bekommen hätten. Ich finde die Idee so toll und man hätte da noch so viel rausholen können. Hier war auch der einzige richtige Awwww-Moment im ganzen Film. Das war mir einfach zu wenig.

Sehr viel mehr kann ich nun gar nicht mehr sagen. Der Film bietet schöne Unterhaltung, niedliche Witze, und er behandelt das Thema mit Geschmack und beutet es nicht aus. Es wird auch nie zu explizit, zumindest ist mir das nicht aufgefallen. Stattdessen wird das (Sex-)Leben in seinen verschiedensten Facetten beleuchtet und ein bisschen auf die Schippe genommen. Romantisch war es nur ganz selten. Ich fand aber, dass keine der Geschichten irgendwie langweilig oder doof war, alles hat gut zusammengepasst. Das Ende ist dann ein bisschen seltsam, aber damit kann ich leben.

Wer sich also für so eine Komödie begeistern kann, die auch nicht aus Amerika kommt und deswegen nicht auf den klassischen flachen Humor angelegt ist, der sollte sich den kleinen Tod ruhig mal anschauen. Probiert doch einfach den Trailer, und wenn der euch gefällt, wird euch auch der ganze Film gefallen. Ich bin froh, dass er unter dem Weihnachtsbaum lag.

Wie haltet ihr es mit dem Thema Sex? Seid ihr da offen oder eher prüde? Und was ist die seltsamste Sextechnik, von der ihr je gehört habt?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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