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Mittwoch, 12. April 2017

Little Nothing

Hallo meine Lesemäuse,

ich habe es nicht geschafft, der März-Moth-Box zu widerstehen, obwohl ich mir eigentlich das Limit gesetzt hatte, dass ich erst die nächste bestellen darf, wenn ich beide Bücher des Vorgängers gelesen habe. Hatte ich nicht. Habe sie dennoch bestellt. Dieses Buch war darin, und es hat mich direkt magisch angezogen, sodass ich es sofort verschlungen habe.

Die Fakten:
  • Autor: Marisa Silver
  • Titel: Little Nothing
  • Erschienen: 2016
  • Verlag: Oneworld Publications
  • Seiten: 333
  • Preis:  14,17 Euro
  • Klappentext: "In an unnamed country at the beginning of the last century, a child called Pavla is born to peasant parents. Her arrival, fervently anticipated and conceived in part by gypsy tonics and archaic prescriptions, stuns her parents and brings outrage and scorn from her community. Pavla has been born a dwarf, beautiful in face, but as the years pass, she grows no farther than the edge of her crib. When her parents turn to the treatments of a local charlatan, his terrifying cure opens the floodgates of persecution for Pavla. Little Nothing unfolds across a lifetime of unimaginable, magical transformation in and out of human form, as an outcast girl becomes a hunted woman whose ultimate survival depends on the most startling transfiguration of them all.  Woven throughout is the journey of Danilo, the young man entranced by Pavla, obsessed only with protecting her."

Zur Handlung: Eines Nachts wird einem Paar, welches lange vergeblich gekämpft hat, endlich ein Mädchen geboren. Doch dieses Kind ist nicht makellos und perfekt, sie ist kleinwüchsig. Als Kind hat sie es schwer, bis die anderen Kinder merken, wie clever sie ist, und die Erwachsenen erkennen, dass sie trotz ihrer geringen Größe schön ist.

Doch ihre Eltern sind verzweifelt, denn sie sind schon sehr alt und haben Angst darum, was aus ihrer Tochter wird, wenn sie sterben. Da sie davon überzeugt sind, dass niemand sie so heiraten wird, beginnen sie eine Tour von Arzt zu Arzt, von Wahrsagerin zu Zauberin, um endlich jemand zu finden, der sie zu voller Größe bringen kann. Doch das kommt mit einem Preis...

Der Klappentext ist für mich total irreführend und ich habe keine Ahnung, wer den geschrieben hat. Sicherlich kann man aber feststellen, dass es nahezu unmöglich ist, für dieses Buch einen Klappentext oder eine Kurzzusammenfassung zu schreiben. Das liegt daran, dass die Handlung des Buches einem Traum gleicht, in dem Entwicklungen absolut keinen Sinn machen, aber so perfekt erzählt sind, dass es einen einfach nicht stört.

Diese Geschichte hat durchaus einen Touch Märchenflair. Man kann auch viel hineininterpretieren, was nun die Aussage ist. Das fand ich durchaus spannend und das Buch hat mich gefesselt. Die Mutter erzählt selbst auch oft Märchen und man kann gewisse Parallelen zum Buch feststellen, ohne dass hier ein bestimmtes Märchen neu erzählt würde, soweit ich das sehen kann. 

Hervorstechend ist vor allem der Schreibstil. Das Buch ist sehr ehrlich und echt geschrieben, was durchaus auch brutal zu lesen ist. Vor allem die Eröffnungsszene der Geburt ist so ... ich habe kein anderes Wort als echt ... beschrieben, dass man direkt darin versinkt. Es gibt relativ wenige Dialoge, die aber gegen Ende mehr werden. Das hat für mich auch dieses märchenhafte hervorgehoben. Aber der Schreibstil ist wirklich Wahnsinn.

Als Charaktere haben wir zunächst Pavla, die eine sehr clevere und aufgeweckte Protagonistin ist. Trotz ihrer Behinderung erringt sie die Liebe ihrer Eltern und den Respekt der anderen Kinder. Doch im Laufe ihres Lebens verändert sie sich so ungemein, dass man sie am Ende kaum mehr wieder erkennt und sogar ein bisschen an das letzte Einhorn denken muss. Danilo ist ein junger Mann, der die zweite Perspektive im Roman einnimmt. Er fühlt sich zu Pavla hingezogen und ihre Schicksale sind wiederum märchenhaft miteinander verbunden. Er ist nicht sicher, was er mit seinem Leben anfangen soll, findet aber durch Pavla indirekt einen Weg. Ich mochte seine Entwicklung und vor allem seine Art am Ende. Die weiteren Charaktere bleiben eher am Rand und die könnt ihr selbst entdecken. Sie sind zumeist aber wundersam und sehr unrealistisch, gleichzeitig passen sie perfekt in die Geschichte.

Die Geschichte hat auch viele spannende Settings, die man mit den Charakteren erleben kann. Die Namen sind alle slawisch in ihrem Klang. In diesem unbenannten Land, das klein und unbedeutend ist, sehen wir Schlachtfelder, Zirkusse, Gefängnisse und Irrenhäuser. Das gibt dem Ganzen eine ganz tolle Atmosphäre.

Alles in allem hat mich das Buch wirklich überzeugt. Ich war sofort gefangen und das Buch konnte mich mit dem perfekten Schreibstil und den märchenhaften Charakteren und Vorgängen, die an einen seltsamen Traum erinnern, sofort und jederzeit wieder fesseln. Ich kann es jedem empfehlen, der sich auch nur gering dafür interessiert. Man sollte allerdings keine stringente Hanlung und wilde Action erwarten, sondern sich auf das Besondere einlassen können.


Kennt ihr das Buch? Habt ihr es auf der Wunschliste?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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