Hallo zusammen,
heute kommt der Post spät, aber besser spät wie nie. Wir haben es heute mit einem Herzensstück von mir zu tun, denn ich habe mich vor kurzem verliebt und zwar in eine Fernsehserie, die ich bei amazon Prime schauen konnte und zwar Downton Abbey.
Hierbei handelt es sich um eine britische Fernsehserie, die wohl von 2010 bis 2015 ausgestrahlt wurde. Das ganze teilt sich in 6 Staffeln auf, die insgesamt 52 Folgen beinhalten, wobei diese unterschiedliche Längen haben, also von 45 Minuten bis 1,5 Stunden ist alles dabei. Die Idee dazu kam wohl von Julian Fellowes der dann auch die Drehbücher schrieb. Bevor ich euch sage, worum es denn nun bei dieser Serie geht, muss ich noch ganz kurz ein paar Worte zur Musik verlieren. Es ist ja nur der Anfang einer jeden Folge damit unterlegt, aber ich liebe es einfach und diese tolle Melodie stammt von John Lunn.
Doch um was handelt es sich denn nun bei der Serie. Ich würde es irgendwie als historisches Drama einordnen. Wir haben es mit einer Adelsfamilie zu tun, die einen herrschaftlichen Wohnsitz mit dazugehörigem Land und Städtchen betreut. Die Dienerschaft ist außerdem ein großes und wichtiges Element der Geschehnisse.
Alles spielt am Anfang des 20. Jahrhunderts, vom Untergang der Titanic, über den ersten Weltkrieg, zu Frauenrechten und Veränderungen der herrschaftlichen Strukturen. Das ganze ist unterlegt mit den Geschichten einzelner Personen. Man kann hier irgendwie nicht von Hauptcharakteren sprechen, denn herausstechende Personen in dem Sinne gibt es nicht. Es ist eher gleich aufgeteilt und jeder steht mal im Mittelpunkt.
Alles spielt in Großbritannien, in Yorkshire, was damals eben noch eine Grafschaft war. Jetzt ja irgendwie auch oder? Auf jeden Fall scheint mir Downton Abbey an sich erfunden, ich habe zumindest nichts anderes gefunden. Hier leben die Crawleys mit ihren Bediensteten. Jeder fühlt sich in seiner Rolle pudelwohl und richtig habe ich das Gefühl. Diese Tatsache lässt alles unglaublich authentisch werden und jede Rolle einfach ehrlich erscheinen.
Wir könnten jetzt die Handlungen der einzelnen Staffeln durchgehen, aber ich halte das für wenig sinnvoll, denn es könnte zu sehr spoilern und die Serie so langweilig erscheinen lassen, obwohl sie echt super toll und voller Wendungen ist. Viel lieber möchte ich mit euch über die Personen sprechen und wie ich sie so finde und so weiter, denn das finde ich wirklich spannend. Die Reihenfolge ist wahllos.
Mary Crawley (am Ende Talbot) wird von Michelle Dockery gespielt und ist die älteste Tochter der Familie. Sie würde theoretisch das Vermögen erben, aber sie ist eben kein Mann und damit existiert ein Problem. Doch später löst sich dieses dank einer Hochzeit, obwohl sie dieser erst skeptisch gegenüber stand. Sie ist charakterlich auf der einen Seite rebellisch und fortschrittlich, auf der anderen aber sehr konservativ. Sie scheint immer sehr hart und irgendwie fies, aber ist es nicht wirklich. Diese Art von Charakteren sind manchmal ganz interessant, können aber leider auch sehr unsympathisch oder nervig sein. Bei ihr bin ich da immer hin und her gerissen. Sie ist aber nicht meine Lieblingsfigur. Ich mag sie doch sehr in den Momenten wo sie einfach Herz und auch Stärke zeigt.
Edith Crawley (am Ende Pelham) wird von Laura Carmichael gespielt und die zweitälteste Tochter. Sie ist das schwarze Schaf der Familie, wird von niemandem wirklich gesehen oder gemocht, wobei sich das ja immer schwer unterstellen lässt. Dennoch ist sie die Tochter und Frau die am fortschrittlichsten am Ende der Serie ist und dies ohne feministisch sein zu müssen. Sie ist wohl die stärkste Frau und auch die selbstständigste Frau der Serie. Für diese Aspekte mag ich sie sehr, aber für ihre Art mag ich sie überhaupt nicht. Lässt sich schwer beschreiben, ich denke sie spaltet da einfach das Publikum.
Sybil Crawley (später Branson) ist die Jüngste der drei und leider auch diejenige, die nicht mal bis zur Hälfte dabei ist. Sie wird gespielt von Jessica Brown Findlay. Sie ist politisch, sie ist engagiert, sie ist liebenswert, sie ist hilfsbereit, sie ist familienbewusst und gleichzeitig eigenständig, sie ist einfach der tollste Charakter der ganzen Serie und ich kann mir nicht vorstellen das irgendjemand anderer Meinung ist. Ich würde gern so viel mehr zu ihr sagen, aber keine Worte können ausdrücken, wie fasziniert ich von ihr bin.
Dann haben wir natürlich die Eltern Robert und Cora, die für mich mehr so Rollen waren, die durch die Handlung geführt haben und nicht die Handlung gefüllt, wenn ihr wisst was ich meine. Beide sind mir etwas suspekt, aber nicht störend. Hin und wieder empfand ich vor allem Robert als sehr inkonsequent und ich weiß nicht, ob das wirklich so war.
Als nächstes hätten wir zwei ältere Damen, die ich mir aus der Serie nicht wegdenken könnte und die ich unglaublich mochte. Dies sind Violet Crawley (jaaa Mrs. McGonagall) und Isobel Grey, die verschiedener nicht sein könnten und dennoch so eine Art beste Freundinnen werden. Im Herzen folgen sie unterschiedlichen Prinzipien sind aber beide einfach fürsorglich und tolle Menschen.
Natürlich gibt es auch Männer in der Serie, sehr viele sogar. Zwei sehr wichtige sind Matthew, der Ehemann von Mary, der aus einfacheren Verhältnissen kommt und einfach glücklich geboren ist. Er ist ehrgeizig und eine echte Führungspersönlichkeit, einfach selbstlos und liebenswert. Vom Gefühl hätte er viel besser zu Sybil gepasst, aber so ist es nun mal, Gegensätze ziehen sich an. Er ist ein Charakter der die Serie stark voran bringt. Dann hätten wir Tom, der Mann von Sybil, mit dem sie jede Tradition brach, denn er war Chauffeur der Familie und damit weit unter ihrem Stand. Doch die beiden lieben sich und brechen damit mit den ersten Traditionen der Zeit. Tom ist neben Sybil einfach ein rebellischer Herzenscharakter, den ich gern im echten Leben an meiner Seite hätte.
Nun kommen wir zu der Dienerschaft, die vom Gefühl völlig gleichgestellt mit der Familie ist, sich selbst aber natürlich nicht so sieht. Bei der Familie wiederum weiß man immer nicht so recht, wie sie über ihre Angestellten denkt.
Als erstes hätten wir da Carson, den Butler der Familie, der unter den Dienstboten den meisten Respekt genießt. Er ist mit der Familie aufgewachsen und liebt es dieser zu dienen und damit zu helfen. Er hält das Haus zusammen. Zwar ist er unglaublich konservativ, doch gerade gegen Ende lernen wir auch endlich seine weiche Seite kennen. Er ist einfach sympathisch und nicht wegzudenken.
Barrow ist ein schwieriger Charakter und noch dazu schwul, was sehr rebellisch und ungewollt in der Zeit ist. Er tut einem einfach immer nur leid, egal wie eklig und fies er ist, denn er fällt am Ende doch immer wieder wortwörtlich auf die Schnauze. Er hat vielleicht auch ein besonders schweres Los gezogen, doch könnte er es wesentlich leichter haben, wenn er wöllte.
Es gibt noch so viel mehr Charaktere über die es sich zu sprechen lohnt, seien es die Bates, Daisy oder Mrs. Patmore. Ich habe sie alle gleich ins Herz geschlossen und alle Folgen in 2 Wochen durch gesuchtet. Es ist einfach eine sehr detaillierte und gut strukturierte Serie.
Die 3. oder 4. Staffel (das weiß ich gerade gar nicht mehr) war schwierig und hatte meine Euphorie gebremst, aber grundsätzlich war es toll mit Suchtcharakter für mich und ich bin so so soooo traurig dass es schon wieder vorbei ist.
Lasst uns unbedingt wissen, wir ihr diese Serie findet und ob ihr was kennt, was ähnlich ist,
eure Blue Diamond.
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