schon sind wir bei Teil 3 dieser Märchenneuerzählung im All, und diesmal geht es wirklich richtig ins Weltall, denn Cress, unsere neueste Protagonistin, lebt in einem Satelliten. Damit geht es in die dritte Runde um Krieg zwischen Luna und der Erde, und es wird sicherlich wieder einiges passieren.
Die Fakten:
- Autor: Marissa Meyer
- Übersetzung: Astrid Becker
- Titel: Wie Sterne so golden (Original: Cress)
- Reihe: Luna-Chroniken 3
- Erschienen: 2014
- Verlag: Carlsen
- Seiten: 569
- Preis: 19,99 Euro
- Klappentext: "Von ihrem Fenster aus kann Cress den Mond sehen - und die Erde, denn das Mädchen mit den meterlangen blonden Haaren lebt seit ihrer Kindheit in einem Satelliten, allein, gefangen gehalten von der bösen Königin Levana. Doch in all den Jahren der Einsamkeit hat sie sich zu einer begnadeten Hackerin entwickelt. Als eines Tages Cinder und ihre Gefährten zu ihr Kontakt aufnehmen, scheint der Traum von einer Flucht zum Greifen nah. Aber die Rettung per Raumschiff misslingt und Cress rast in ihrem Satelliten auf die Erde zu. Diesmal jedoch ist sie nicht allein, denn der charmante Thorne ist an ihrer Seite. Wird er sie retten können, wie der edle Ritter, von dem Cress ihr Leben lang geträumt hat?"
Zur Handlung: Seit Cress denken kann, war sie eine Gefangene auf Luna. Zunächst war sie mit anderen Kindern zusammen eingesperrt, doch nachdem es ihr gelungen war, sich in wichtige Systeme einzuhacken, schickte ihre Ziehmutter Sibyl sie in einen Satelliten, der die Welt umkreist. Von dort soll Cress die Erde ausspionieren und die militärische Flotte von Luna vor der Erde verbergen. Doch inzwischen hat Cress sich andere Verbündete gesucht.
Cinder sucht noch immer nach einer Möglichkeit, die Hochzeit von Kai und Levana zu verhindern. Doch so sehr sie es auch versucht, sie bekommt keinen sinnvollen Plan zustande. Die Zeit, die sie mit der Albatros im Weltall verbringen, scheint mehr und mehr verschwendet, bis sie plötzlich von Cress kontaktiert werden - und beschließen, sie zu befreien.
Tja, was soll ich schon sagen. Nachdem Scarlet mich eher enttäuscht hat und doch deutlich schwächer war als Cinder, konnte Cress mich nun wieder mehr begeistern. Ich muss sogar sagen, es ist bisher mein Lieblingsteil der Reihe. Dieser Band hat deutlich weniger Längen, wenn auch er auch zwischendurch doch einen Hänger hatte.
Cress ist als Character schwächer als Scarlet und Cinder. Sie hat ihr Leben allein in einem Satelliten verbracht und kannte nur ihre Ziehmutter, die ihr lediglich Befehle erteilt hat. Sie hat sich als kleines Mädchen eine Kleine Cress programmiert, mit der sie spielen kann. Dennoch kennt sie andere Personen nur über ihre Spionage-Aktionen. Für sie bricht also eine Welt zusammen, als sie ihren Satelliten endlich verlässt. Doch hier hörte für mich ihre Glaubwürdigkeit manchmal auf, denn einerseits ist sie nicht verängstigt, wie ich mir das vorstellen würde, andererseits aber auch nicht so richtig fasziniert. Und vor allem macht ihr das Leben außerhalb nicht so viel aus, wie ich mir das vorstellen würde. Immerhin hat sie noch nie frische Luft geatmet, noch nie unter der Sonne gestanden. Sicher passiert da einiges, aber alles in allem fand ich es dann doch etwas... optimistisch.
Auch so sind die Dinge, die in diesem Band geschehen, alle sehr zufällig. Ich meine, alle werden im All voneinander getrennt und dennoch landen sie zufällig alle im Umkreis von wenigen Kilometern auf der Erde? Schon ein bisschen weit hergeholt. Aber naja, das muss man in Jugendbüchern ja öfter mal verschmerzen.
An Cress hat mich auch einiges genervt. Vor allem in der Mitte des Buches stellt sie sich dann nur noch dumm an. Und klar, sie hat keine Ahnung von der Welt, von Menschen und allem, aber sie war eine gefürchtete Hackerin und Cyberspionin. Warum stellt sie sich so dumm an? Zum Glück ging das doch recht schnell vorbei, sonst hätte ich dem Buch einen halben Stern abgezogen. So war es mehr ein Viertel Sternchen...
Gerettet hat das Buch für mich vor allem Thorne. Ich finde ihn als Charakter einfach super und seine Sprüche sind einfach die besten. Immer, wenn man denkt, jetzt macht er aber richtig große Scheiße, dann hat er einen geheimen Plan dahinter, der einen dann laut "Aaaaaw" schreien lässt. Er ist sehr herzlich und versucht seinen weichen Kern zu verstecken, aber eher ohne viel Erfolg.
Natürlich bleiben uns auch die anderen Charaktere alle weiterhin erhalten, mit ihren guten und schlechten Seiten. Wolf finde ich leider immer noch total uninteressant, Scarlet bleibt eher im Hintergrund in diesem Buch. Cinder und Kai mag ich immer noch mit am meisten, weil ich sie am glaubwürdigsten finde und mich am besten in sie hineinversetzen kann.
Alles in allem ist das Buch solide für die Reihe und macht Spaß. Mehr als banale Unterhaltung darf man allerdings nicht erwarten. Die bekommt man aber zuhauf, Action und Liebe und alles, was eben zu diesen Jugendbüchern dazugehört. Ich bin nun gespannt auf Winter. Und vielleicht lese ich auch noch das Levana-Prequel... mal sehen.
Bis dahin,
Eure Kitty Retro
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