Hallo meine Außenseiter,
vor ein paar Wochen habe von der lieben Sabrina einige
gebrauchte Bücher gekauft. Als diese dann wohlbehalten bei mir ankamen, hatte
sie mir als kleine Zugabe eine Ausgabe von The Outsiders beigelegt, weil sie
das Buch sehr mochte und wollte, dass ich es auch lese. Ich hatte bis dahin
noch nichts davon gehört, und das ist ja immer interessant.
Die Fakten:
- Autor: S. E. Hinton
- Titel: The Outsiders
- Erschienen: 1967
- Verlag: Puffin Modern Classics
- Seiten: 218
- Preis: 5,99 Euro
- Klappentext:"The Soc's idea of having a good time is beating up Greasers like Ponyboy. Ponyboy knows what to expect and knows he can count on his brothers and friends - until the night someone takes things too far."
Zur Handlung: Ponyboy hat es nicht leicht im Leben. Nicht nur
nehmen viele Menschen Anstoß an seinem ungewöhnlichen Namen, er hat auch seine
Eltern in einem Unfall verloren und wächst nun bei seinen älteren Brüdern auf,
immer unter der Drohung, dass er in ein Heim muss, wenn irgendetwas schiefgeht.
In der Schule ist er aber sehr gut.
Blöd ist nur, dass Ponyboy zu den Greasern gehört, quasi der
Unterschicht der Stadt. Diese haben eine ewige Fehde mit den Socs am Laufen,
den Jugendlichen der Oberschicht. Es fällt Ponyboy also alles andere als
leicht, sich aus Ärger herauszuhalten. An einem Abend dann läuft ihm der Ärger
in so ungewöhnlicher Gestalt über den Weg, dass Pony es erst realisiert, als es
zu spät ist.
Ich wusste zunächst gar nicht, was mich bei dem Buch
erwartet, und das hat mir auch ausgesprochen gut gefallen. Da wir aus Sicht
eines Jungen der Unterschicht lesen, der aber intelligent und belesen ist,
wechselt der Schreibstil ein bisschen zwischen Slang und normalem Englisch. Es
gibt einige Begriffe, die inzwischen eher veraltet sind, aber ich fand dennoch,
dass man gut rein und mitkommt.
Ponyboy ist jetzt kein Charakter, mit dem ich mich
identifizieren kann. Er lebt zu einer anderen Zeit, ist mehr als 10 Jahre
jünger als ich und auch noch ein Junge. Mal von der Unterschicht ganz zu
schweigen, und auch amerikanische Städte kenne ich nicht gut. Daher hatte ich
immer eine gewisse Distanz zum Geschehen. Auch die allgegenwärtige Gewalt und
Gewaltbereitschaft kenne ich aus meinem Leben gar nicht. Ich denke, dadurch
konnte ich emotional nicht immer mitfühlen, was in den Charakteren vorgeht.
Um Pony herum haben wir seine beiden Brüder, und mit dem
älteren der beiden konnte ich noch am meisten anfangen. Er gibt sehr viel auf,
um die Familie zusammenzuhalten, und gehört damit auch nicht mehr ganz zur Gang
dazu. In der Gang sind auch noch andere Charaktere. (Ein bisschen schwierig
fand ich, dass der ältere Bruder und ein anderer Kumpel sehr ähnliche Namen
hatten…) Jeder Charakter ist sehr klar definiert und man kann sie sehr gut
auseinanderhalten. Jeder erfüllt auch andere Aufgaben in der Gang und in der
Geschichte. Wichtig ist noch Johnny. Er ist die ganze Zeit gegenwärtig in der
Geschichte und hat mich doch am meisten interessiert. Man könnte fast sagen, er
ist die eigentliche Hauptfigur. Ich weiß nicht, ob nur ich da auch ein paar
homosexuelle Tendenzen wahrgenommen habe… das hätte es für mich noch besser
gemacht.
Was ich besonders mochte am Buch, war, dass ich nie erahnen
konnte, was als nächstes passiert. Da ich völlig blind in die Handlung gegangen
bin, konnte es mich immer wieder überraschen. Darüber hinaus kenne ich mich in
solchen Milieus auch gar nicht aus und war da total unvoreingenommen. Das Buch
hat aber von Anfang an eine eher bedrückende Stimmung und war vielleicht nicht
das, was mir im Moment gerade gutgetan hat. Das muss jeder selbst wissen.
Was man in der Geschichte leider etwas vergeblich sucht,
sind starke Frauenfiguren. Die meiste Zeit dienen Frauen hier nur als Plot
Device, um die Handlung weiterzubringen, oder sie sind da um hübsch auszusehen
oder zickig zu sein. Über Klischees geht es nicht hinaus. Das liegt sicher auch
ein bisschen an der Zeit, in der das Buch geschrieben wurde. Dennoch ist es mir
negativ aufgefallen.
Das Ende des Buches fand ich sehr unvorhersehbar, es war
durchaus berührend und hat einen guten Abschluss für die Geschichte gefunden.
Vielleicht hätte man die letzten Seiten noch etwas ausbauen können, da dann
viel mit Pony passiert, was nicht mehr ausgeführt wird. Von daher ist das Ende
vielleicht ein bisschen zu schnell, aber durchaus befriedigend.
Alles in allem fand ich das Buch sehr interessant. Selbst
hätte ich es mir vermutlich nie ausgesucht, aber es hat mir geholfen über den
Tellerrand hinauszuschauen und mich mit Dingen zu beschäftigen, die für mein
direktes Leben wenig Relevanz haben, aber für andere vermutlich sehr viel. Die
Geschichte war für mich total unvorhersehbar und ich wollte immer wissen, wie
es weitergeht. Pony ist kein Charakter, mit dem ich viel gemeinsam habe,
dadurch gab es immer ein bisschen Distanz zum Buch, aber das Ende hat mich
definitiv nicht kalt gelassen. Ich kann das Buch empfehlen, wenn ihr euch nun
auch nur ein bisschen dafür interessiert.
Kennt ihr das Buch? Habt ihr es vielleicht in der Schule
schon gelesen?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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