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Freitag, 11. Januar 2019

[Filmkritik] Mollys Game


Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

letztes Jahr habe ich eine Menge an Filmen verpasst, die ich sehr gern sehen wollte. Dazu gehört auch dieser, denn ich liebe Jessica Chastain und das Thema klingt sehr spannend. Ich kenne mich zwar mit Poker nicht aus, aber ein guter biografischer Film schafft es ja, dass man um die Charaktere bangt, auch wenn einen die eigentlichen Umstände gar nicht so interessieren.

Zur Handlung: Molly Bloom wurde von Kindheitsbeinen an zu einer Gewinnerin ausgebildet. Ihr Vater war eine wichtige Figur in ihrem Leben, er pushte sie immer wieder über ihre Grenzen hinaus. Doch die Beziehung ist sehr ambivalent und Molly begehrte auch auf. Als ihre Sportlerkarriere abrupt endet, beschließt sie eine Pause einzulegen und geht nach Kalifornien.

Dort jobbt sie zunächst in einer Bar, wird dann persönliche Assistentin eines Gastes der Bar und organisiert für diesen schließlich Pokerspiele. Damit erhält sie Zugang in eine Welt, in der viel zu gewinnen, aber auch viel zu verlieren ist. Doch Molly ist eine Gewinnerin, und durch ihre organisierte und professionelle Arbeitsweise, kann sie schnell einiges aus diesem Geschäft herausholen.

Der Film wird hauptsächlich auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir beginnen damit, wie Molly festgenommen wird. Im Anschluss daran sucht sie sich einen Anwalt, der zunächst nicht gewillt ist, sie zu verteidigen. Die beiden haben eine spannungsgeladene Verbindung, auch weil der Anwalt sie manchmal ein wenig an den eigenen Vater erinnert. 

In Rückblicken erfahren wir aber auch von Mollys Zeit als „Pokerprinzessin“, in der ihr Leben glamourös und stressig, von Geld und Drogen geprägt ist. Wir sehen ihren Aufstieg, wie clever und professionell sie agiert, wie sie sämtlichem Ärger lange gekonnt aus dem Weg geht, aber wie dieses Leben schließlich auch einen Preis fordert.

Schließlich bekommen wir noch einzelne Einblicke in Mollys Kindheit und das Leben vor Kalifornien, als sie Skifahrerin war. Sie hat eine komplizierte Operation am Rücken hinter sich, kann jedoch den Traum von Olympia nicht aufgeben. Es ist teilweise sehr hart, sich diese Szenen anzusehen. Hier wird vor allem die Vater-Tochter-Beziehung betont.

Die Schauspieler in dem Film fand ich gut gewählt. Jessica Chastain kann die Handlung gut tragen, sowohl das zunächst Unschuldige, dann aber auch das Glamouröse an der Figur glaubwürdig transportieren. An ihrer Seite als Anwalt ist Idris Elba, den man anfangs schlecht einschätzen kann, der aber durchaus auch seinen kraftvollen Schauspielmoment. Schließlich ist Kevin Costner der Vater von Molly. Ich finde ihn sehr gut dargestellt und die Figur ist mir durch die Spielweise wirklich im Kopf geblieben. Die weiteren Charaktere sind passend, die etwas Ekligeren sind eklig und die Netteren nett.

Insgesamt hat mir der Film sehr gut gefallen. Obwohl er lang ist, kam er mir nie langweilig vor. Ich wüsste nicht, was man hätte kürzen können. Die Geschichte handelt zwar von Pokerspielen, aber man muss davon wirklich nichts verstehen. Wenn Poker eine wichtige Rolle für die Handlung spielt, wird es ausführlich erklärt. Ich fand die Handlung spannend und habe mit der Hauptfigur mitgefiebert. Es gibt auch ein paar skurrile Momente, in denen man etwas lachen kann, und einige, die einem beim Hinschauen schon weh tun. Alles in allem war der Film gut abgerundet und ich kann ihn nur weiterempfehlen.

Habt ihr Mollys Game schon gesehen? Oder interessiert ihr euch nicht für solche Biografien?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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