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Freitag, 25. Januar 2019

[Filmkritik] No Way Out


Liebe Freitagsfilmfreunde,

heute geht es einmal nicht um eine Buchverfilmung, sondern einen Film, der auf wahren Ereignissen beruht. Ich würde euch daher empfehlen, nicht vorher zu googlen, da ihr euch dann – wie ich – komplett für die Handlung spoilern werdet. Vielleicht findet ihr das auch gar nicht schlimm, mir hat es den Film nicht verdorben.

Zur Handlung: Anfang der 2010er Jahre beschließt eine Gruppe von Feuerwehrleuten, dass sie nicht mehr nur die zweite Geige spielen wollen, sondern eine Ausbildung zu Hotshots bestehen wollen. Sie trainieren hart und schaffen es als erste lokale Einheit von Feuerwehrleuten, diesen Titel zu erlangen. Hotshots sind besondere Einheiten, die sich gegen Waldbrände stellen.

Im Team geht es dann vor allem um Brendan, der neu hinzukommt. Nach einer Vergangenheit voller Drogen möchte er ein neues Leben beginnen, nachdem er erfährt, dass er Vater wird. Er muss sich im Team erst beweisen, hat allerdings Glück, da der Chef der Truppe, Eric Marsh, einen Teil von sich selbst in dem jungen Mann erkennt und ihm eine Chance geben will.

Dieser Film beschäftigt sich mit einer wahren Begebenheit. Das führt dazu, dass einige Kritikpunkte, die ich nennen werde, vielleicht auch ein wenig unumgänglich sind. Aber ich möchte sie dennoch nennen. Ganz generell war es aber ein guter Film, der sich Zeit nimmt, die Figuren entsprechend aufzubauen und eine Grundstimmung zu erzeugen.

Der Film handelt von einer Crew von 20 Personen. Dazu lernen wir einige Frauen und Kinder kennen. Der Hauptfokus liegt aber auf Marsh und seiner Partnerin, sowie Brendan und seinem Kampf um eine Chance auf einen Neustart. Es geht aber auch viel um Kameradschaft, die ein bisschen ein abstraktes Ding ist, welches nur in ganz bestimmten Situationen entstehen kann. Einen Teil der Entstehung sehen wir vor der Kamera.

Ein Problem, das ich generell hatte, ist, dass einige Figuren sich sehr ähnlich sehen. So war ich manchmal nicht ganz sicher, dass ich jemand gerade als die richtige Person von den 20 identifiziere. Im Abspann sieht man, dass es Bemühungen gab, die Figuren den echten Menschen sehr ähnlich sehen zu lassen. Dennoch ist es erzähltechnisch etwas schwierig.

Ein weiterer Punkt ist, dass die meisten Figuren total im Hintergrund bleiben. Das muss natürlich so sein, um die Geschichte nicht zu überladen, trägt aber auch dazu bei, dass Figuren miteinander verschwimmen oder für den Zuschauer keine wirkliche Bedeutung haben.

Wichtig ist vor allem auch die Partnerin von Marsh. Sie war tatsächlich mein Lieblingscharakter. Ich habe mit ihr wirklich mitgefühlt, sie in manchen Momenten gefeiert und in anderen gern in den Arm genommen. Ohne diese Figur hätte der Film mir nicht gefallen. Sie ist ein schöner Kontrast zu all der forcierten Männlichkeit der Feuerwehrcrew.

Das Ende fand ich dann schon überraschend, obwohl ich mich zwischendrin gespoilert hatte aus Versehen, und habe dann auch ein bisschen mitgefiebert. Der Film nicht sich aber Zeit, es geht vor allem um die Charaktere und man sollte nicht zu viel Action erwarten. Die Effekte sind alle gut gemacht, man bekommt ein krasses Gefühl dafür, wie diese Arbeit wirklich aussieht, nur der Bär vom Anfang ist irgendwie schräg. Macht dann im Kontext aber auch irgendwie Sinn.

Alles in allem kann ich den Film empfehlen. Er wird nicht mein Lieblingsfilm werden, dafür interessiert mich das Thema nicht genug, aber ich bereue auch nicht, dass ich ihn geschaut habe, und habe das Gefühl, dass ich etwas Neues dabei gelernt habe.

Kennt ihr den Film schon? Habt ihr ihn auf dem Schirm?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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