Diesen Blog durchsuchen

Sonntag, 6. Dezember 2020

Nussknacker und Mausekönig

Hallo meine Märchenleser,

als Kind habe ich gern Barbie und der Nussknacker geschaut. Der Film ist inspiriert von der berühmten Nussknacker Suite. Was mir allerdings nicht bewusst war, obwohl es um Vorspann gezeigt wird, ist, dass das Original ein Märchen von E. T. A. Hoffmann ist. Und als mir das irgendwann bewusst wurde, habe ich das Büchlein natürlich direkt bestellt.

Die Fakten: 
  • Autor: E. T. A. Hoffmann
  • Titel: Nussknacker und Mausekönig
  • Erschienen: 2011 (erstmals 1816)
  • Verlag: Anaconda
  • Seiten: 96
  • Preis: 3,95 Euro
  • Klappentext: "Am Weihnachtsabend naht im Haus des Medizinalrats Stahlbaum die Bescherung. Für die Kinder hat ihr Pate Droßelmeier wie jedes Jahr hübsches mechanisches Spielzeug im Gepäck, doch die kleine Marie spielt bis tief in die Nacht hinein lieber mit einem ganz und gar nicht hübschen Nussknacker. Als um Mitternacht plötzlich die Schar der Spielzeuge lebendig wird und sich unter dem Befehl des Nussknackers in eine erbitterte Schlacht mit dem Heer des bosen Mausekönigs stürzt, öffnet sich für Marie das Tor ins märchenhafte Reich der Fantasie."

Zur Handlung: Hinter allen fantastischen Geschenken entdeckt Marie am Weihnachtsabend einen komischen Nussknacker. Keiner weiß recht, woher er kommt, aber Marie kann ihn nicht loslassen. Als ihr Bruder ihn fast kaputt macht, ist sie am Boden zerstört. In der Nacht taucht dann der Mäusekönig auf und will den Nussknacker vernichten. Marie rettet ihn in letzter Sekunde und gefährdet damit sich selbst.

Als sie am nächsten Morgen aufwacht, reden alle davon, dass sie im Spielzimmer einschlief und dann lebhaft träumte. Irgendwie hat sie sich dabei schlimm verletzt und muss nun im Bett bleiben. Ihr Pate Droßelmeier repariert den Nussknacker, doch Marie kann nicht aufhören an das Gesehene zu denken, und nachts beginnt sie die Stimme des Mäusekönigs zu hören.

Die Geschichten von E. T. A. Hoffmann haben mich schon vor Jahren begeistert, da sie meist etwas schaurig, aber auch irgendwie schön sind. Dieses Märchen hier ist dabei schon anders gelagert, denn es ist für Kinder gemacht. Die kleine Marie ist wirklich noch ein richtiges Kind, nicht wie in den Adaptionen schon eine junge Frau.

Ich mochte die Stimmung, die dieses Buch am Anfang einfängt. Sie kindliche Neugier, aber auch etwas Angst und Nervosität, was am Heiligabend wohl passieren wird. Marie ist dabei ein ganz normales Kind, welches es schafft, über die Hässlichkeit des Nussknackers hinwegzusehen und ihn als Spielzeug liebgewinnt. Sie hat eine ausgeprägt Fantasie, wenn man ihren Eltern glauben will, dass es den Mäusekönig nicht gibt.

Ein Teil des Märchens wird wiederum darauf verwendet, ein anderes Märchen zu erzählen, nämlich das von der harten Nuss. Hierbei geht es um die Entstehungsgeschichte des Nussknackers. Ich mochte diese Idee vom Märchen im Märchen sehr. Damit bekommt auch der stille Nussknacker einen Hintergrund und wir können mit ihm sympatisieren. Wiederum wird der Mäusekönig dadurch noch etwas grusliger, was angesichts seiner sieben Köpfe kaum mehr geht.

Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, die sich sehr zum Vorlesen und Gemeinsamlesen eignen. Wenn man das Buch mit Kindern liest, sollte man im Kopf behalten, dass Märchen vor 200 Jahren noch anders waren als heutige Disney-Filme. Ich finde das nicht schlimm, die Kinder damals haben es ja auch überlebt. Aber es wird schon ein bisschen gruselig und blutig, aber nicht schlimm. Am Ende werden wir dann auch mit dem Puppenreich und der Konfektburg belohnt.

Ich fand es interessant, wie sehr dieses Buch doch von den Adaptionen, die ich kenne, abweicht. Dies liegt wohl vor allem an der deutlich bekannteren Nussknacker Suite, die den Fokus deutlich stärker auf die Geschehnisse im Reich der Süßigkeiten setzt. Allein schon das Alter von Marie, aber auch der starke Fokus auf die reale Welt von Marie haben mich überrascht. 

Das Ende ist dann wieder altbekannt und passt gut zum Märchenhaften. Insgesamt hat das Buch mir gut gefallen, denn es ist kurzweilig, irgendwie nostalgisch und sehr gut geschrieben. Dennoch hat mich die Geschichte nicht ganz so berührt wie die mir bereits bekannten Adaptionen, weil ich einfach mehr an diese gewohnt bin. So hat die Zuckerfee mir doch arg gefehlt. 

Habt ihr das Buch bereits gelesen? Ging es euch ähnlich wie mir?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





Meine Bewertung:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen