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Mittwoch, 2. Dezember 2020

Heimlich-unheimliche Weihnachts- und Wintergeschichten

Hallo meine Weihnachtsfreunde,

wir beginnen mit einigen Büchern, die ich schon letztes Jahr über die Feiertage gelesen habe. Da ich euch aber nicht noch im Januar damit belästigen wollte, hebe ich die Rezensionen einfach auf. Dieses Büchlein hatte ich schon eine Weile im Schrank stehen, irgendwer hatte es mal empfohlen und ich mag diese Art Geschichten. Allerdings hat es dann Jahr um Jahr nie in meine Lesepläne gepasst.

Die Fakten:
  • Autor: Barbara Bartos-Höppner
  • Illustrator: Ursula Kirchberg
  • Titel: Heimlich-unheimliche Weihnachts- und Winterschichten
  • Erschienen: 2003
  • Verlag: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft
  • Seiten: 97
  • Preis: 10,95 Euro
  • Klappentext: "Geschichten wie jene, denen man früher an langen Winterabenden am Kachelofen lauschte, erzählt Barbara Bartos-Höppner. Geschichten von längst vergangenen Zeiten, als man noch zu Pferde oder mit dem Flusskahn reiste, und von Orten, die es so nicht mehr gibt - oder vielleicht nie gegeben hat -, aus einer Zeit als der Winter mit seiner undurchdringlichen Dunkelheit, mit Schnee, Eis und Kälte eine Bedrohung und das Übersinnliche ein fester Bestandteil des Lebens waren. Die Weihnachts- und Wintergeschichten berichten von Naturphänomenen, Begegnungen mit Geistern und heidnischen Göttern und anderen unerklärliche Ereignissen. Heimlich-unheimlich entführen sie uns in eine andere Welt."

Zunächst möchte ich nun zu jeder Geschichte einige Worte verlieren und dann gibt es meine Meinung insgesamt zum Buch.


  • Die Stunde vor Mitternacht
Diese erste Geschichte handelt vom Teufel und seiner mächtigsten Stunde. Ein Mann wollte ihn überlisten und kam nur knapp mit dem Leben davon. Die Geschichte fühlt sich definitiv althergebracht an, aber das Ende war etwas antiklimaktisch. Ich gebe dieser Geschichte 3 Sterne.


  • Das Robbenweibchen
Diese Geschichte ist länger und wie ein echtes Märchen. Ein Bauer findet ein schönes Mädchen, das eigentlich eine Robbe ist, und holt sie sich heim. Wie bei einem echten Märchen werden Frauenrechte hier nicht groß geschrieben, und obwohl es einem Märchen sehr gleich kommt, finde ich das Ende dann doch etwas verstörend. Daher gebe ich 4 Sterne.


  • Die Totenmesse
Diese kurze Geschichte hat mir extrem gut gefallen. Die Stimmung ist toll eingefangen, die Handlung ist packend und das Ende gibt einem noch einen Schauer über den Rücken. Absolut gelungen, bekommt von mir 5 Sterne.


  • Der Sturmzauber
Eine Geschichte über einen jungen Seemann, der drei Hexen belauscht und daraufhin sein Schiff retten kann. Ich mochte die Geschichte, auch der junge Seemann war mir sympathisch, aber sie hat mich nicht ganz so mitgerissen wie die Geschichte zuvor, daher gebe ich 4 Sterne.


  • Das Geständnis
Dies ist weniger eine Geistergeschichte als eine sehr realistische Kriminalgeschichte. Ein Förster verschwindet kurz vor Heiligabend im Wald, seine Frau wird vom Hund zur Rettung geholt. Diese Geschichte war für mich nicht ganz so passend für die Sammlung, daher gebe ich 3 Sterne.


  • Der unheimliche Fahrgast
Ein reicher Händler kehrt vom Weihnachtsmarkt nach Hause zurück und nimmt eine arme alte Frau mit, die sich als echte Gefahr erweist. Ich hatte von der Geschichte zunächst eine andere Wendung erwartet, sie war dann doch sehr vorhersehbar, und obwohl ich mit dem armen Mann nicht tauschen möchte, gebe ich der Geschichte doch nur 3 Sterne.


  • Der Chronist weiß zu berichten...
Wow, hier treffen wir auf zwei verbitterte Leute. Ein ärmlicher Mann und seine Frau leben auf einem Hügel neben einem reichen Bauernhof. Vor allem sie ist verbittert, da sie arm sind. Als zum Weihnachtsabend eine Chance besteht, Gutes zu tun, wird sie vernachlässigt. Auch wenn diese Geschichte nichts wirklich Unheimliches hatte, sind diese beiden doch zum Fürchten. Ich gebe 4 Sterne.


  • Die Schänke "Zur Hohen Brücke"
Was hier genau geschah, werden wir wohl nie erfahren, aber am Heiligabend treffen sich einige Fremde in einem Wirtshaus und kommen ins Gespräch. Die Geschichte will einen wohl wieder zum Gottesdienst bewegen, aber das ist bei mir an der falschen Adresse. Interessant finde ich die Geschichte wegen ihres Nachsatzes - es gibt tatsächlich ein altes Märchen zu dieser Geschichte, es ist also eine Neuerzählung. Ich gebe ihr 4 Sterne.


  • "Hol über, Fährmann"
In dieser Geschichte geht es noch um die alten Götter, um den Jäger, der die Menschen erschreckt. Ich gebe zu, damit kenne ich mich nicht gut aus und weiß daher nicht, welchen Schrecken der Fährmann erlebt hat. Sicherlich ist die Stimmung sehr atmosphärisch, aber an sich schienen alle ja ganz freundlich zu ihm. Ich gebe 4 Sterne.


  • Die zwölf Fremden
Eine Kriegsgeschichte und keine Geistergeschichte, obwohl die Mutter wohl von einem guten Geist beseelt war. Ich mochte diese Geschichte generell schon, allerdings erwarte ich bei Gruselgeschichten etwas anderes. Daher gebe ich 3 Sterne, eher weihnachtlich als unheimlich.


  • Als ich einmal der Weihnachtsmann war
Ebenfalls eine Kriegsgeschichte, oder schon Nachkriegszeit, auch irgendwie schön und weihnachtlich, aber eher nicht unheimlich. Ich mochte die Wendung am Ende sehr, das hatte ich nicht kommen sehen, und kann es mir bildlich vorstellen - wir alle hatten den Moment mal. Ich gebe ihr 4 Sterne.

Dies waren alle Geschichten in diesem kleinen Buch. Es ist sehr kurzweilig, man kann die Geschichten gut hintereinander weglesen oder sich jeden Abend eine Geschichte gönnen. Sie sind schön kurz, also auch toll zum Vorlesen. Ich mag auch, dass die beiden letzten Geschichten dann eher weihnachtlich sind, denn so kann man sich diese eher für die Vorweihnachtsabende aufheben.

Was mich noch ein bisschen irritiert ist, dass nicht deutlich wird, ob es sich hier um neue Geschichten, Neuerzählungen oder was immer handelt. Die eine Geschichte ist ja so spezifisch, dass man es googlen kann, aber ich fände da mehr Transparenz einfach schön. Kommt euch also einer der Geschichten vielleicht bekannt vor? Ich habe inzwischen bei zwei Geschichten historische Quellen gefunden (Totenmesse und Schänke).

Insgesamt finde ich das Buch aber empfehlenswert, wenn die grundlegende Idee euch gut gefällt. Die Geschichten sind kurzweilig, sehr verschieden und unterhaltsam. Man kann hier eigentlich nichts falsch machen, wenn der Titel einen anspricht.

Kennt ihr das Buch? Sprechen euch solche Büchlein an über die Weihnachtszeit?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





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