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Sonntag, 21. November 2021

Deathless Divide


Hallo meine Fantasy-Leser,

wie versprochen kommen wir heute zum zweiten Teil und dem Finale von Dread Nation. Davon hatte ich ja am Freitag berichtet. Nachdem ich den ersten Band aus der Bibliothek gelesen hatte, habe ich direkt beide Bände bestellt, denn ich war absolut verliebt in die Geschichte. Leider ist es dann aber etwas holprig ausgegangen.

Die Fakten:

  • Autor: Justina Ireland
  • Titel: Deathless Divide
  • Reihe: Dread Nation 2
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Titan Books
  • Seiten: 561
  • Preis: 12,09 Euro
  • Klappentext: "After the fall of Summerland, Jane McKeene hoped her life would get simpler: Get out o town, stay alive, and head west to California to find her mother. But nothing is easy when you're a girl trained in putting down the restless dead, and a devastating loss on the road has Jane questioning everything she thought she knew about surviving. Caught between mysteries and lies, the undead, and her own inner demons, Jane soon finds herself on a dark path of blood and violence that threatens to consume her. But she won't be in it alone. Katherine Deveraux never expected to be allied with Jane McKeene. But after the hell she has endured, she knows friends are hard to come by. Watching Jane's back, however, is more than she bargained for, and when they both reach a breaking poin, it's up to Katherine to keep hope alive even as she begins to fear that there is no happily-ever-after for girls like her."

Zur Handlung: Im ersten Teil wurden Katherine und Jane gemeinsam auf einen Weg geworfen, den sie nicht selbst gewählt hatten. Doch durch Janes Cleverness wurde Katherine als weiße Lady behandelt, während sie selbst mit den anderen schwarzen Kindern die Stadt Summerland verteidigen musste. Gemeinsam haben sie versucht, das Rätsel von Summerland zu lösen, und haben stattdessen seine Zerstörung gesehen.

Nun sind sie auf dem Weg zu einer nächsten kurzzeitigen Sicherheit. Doch es ist völlig klar, dass Sicherheit immer unwahrscheinlicher wird. Wenn sich die Untoten wirklich verändern, wie der ortsansässige Wissenschaftler Gideon meinte, dann wird bald kein Stein mehr auf dem anderen bleiben. Zu diesem Zeitpunkt wollen Katherine und Jane mit ihren Verbündeten so weit weg sein wie nur möglich.

Die erste Besonderheit an diesem Buch ist, dass wir nun nicht nur Janes, sondern auch Katherines Sichtweise bekommen. Das hat mir erstmal sehr gut gefallen, denn Katherine ist eine spannende Figur, die wir ins Band 1 schon kennengelernt haben, und manchmal hat ihre Perspektive fast schon gefehlt. Sie ist außerdem asexuell und auch aromantisch, was eine Sexualität ist, die deutlich mehr Repräsentation in den Medien braucht. 

Auch die Kapitel sind nun etwas anders. Katherine Kapitel beginnen in der Regel mit einem Ausschnitt aus der Bibel, Janes mit einem Shakespeare-Zitat. Danach folgt bei Jane nach dem typischen Format ein Titel, der schon ein bisschen die Handlung vorwegnimmt. Katherines Kapitel heißen immer "Notes on ..." und haben somit auch mit der Handlung zu tun. Dies repräsentiert dabei auch, wie unterschiedlich die beiden Mädchen sind, was mir gut gefallen hat. Ich mochte dieses Stilmittel sehr.

Die erste Hälfte von diesem Buch konnte für mich auch völlig problemlos aus den ersten Band anknüpfen und ich war ab der ersten Seite wieder voll drin. Die Spannung ist sehr hoch, und schon in den ersten Kapiteln kommt es zu Action und auch einer Tragödie. Dabei bleibt das Buch auch weiterhin sehr unvorhersehbar, sodass man immer weiterlesen will.

Doch leider gibt es dann einen Zeitsprung von anderthalb Jahren. Es passiert etwas sehr Dramatisches - und dann treffen wir anderthalb Jahre völlig andere Charaktere wieder. Das hat mich total rausgebracht. Außerdem werden die beiden Hauptfiguren getrennt und finden dann nach einige Kapiteln (aber eben vielen Monaten) wieder zueinander. Doch leider nur körperlich, und nicht in ihrer Freundschaft. Für mich hat sich das angefühlt, als hätte ich von einer Trilogie das erste und letzte Buch gelesen. Das zweite wäre vielleicht langweilig gewesen, aber ohne das fehlt eben ganz viel der Charakterentwicklung, die wir nun so einfach hinnehmen müssen.

Für mich war es dann total schwer, irgendwie wieder in die Geschichte reinzukommen. Die Motivlagen haben sich total verschoben. Und hier kommt dann noch ein Moment dazu, dass bei einer Publikation 2020 noch sehr unproblematisch war, sich 2021 aber leider ganz anders liest: das Thema Impfen. Dabei geht es in dem Buch vor allem um die Herstellung, aber auch Zwangsimpfung von Personen. Und natürlich macht dieses Thema vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung vor allem in Bezug auf schwarze Amerikaner sind - denn da sind schlimme Dinge passiert. Und es ist auch wichtig, bei solchen Themen über Ethik zu diskutieren. Auf der anderen Seite sehen wir heute, wie stark bestimmte Communities leiden, in den USA wohl vor allem auch migrantische Communities, die noch viel Medien in ihrer Muttersprache konsumieren, weil ihnen Lügen über das Impfen aufgetischt werden. Es ist also ein zweischneidiges Schwert, und während die Autorin beim Schreiben natürlich keine Ahnung hatte, in welcher Welt wir 2021 leben werden, so ist es eben doch jetzt ein schwieriges Thema, das hier den Hauptkonflikt und auch den Bösewicht ausmacht.

Jane ist dann im zweiten Teil des Buches wirklich kaum wiederzuerkennen. Sie wird sehr brutal, sehr rücksichtslos und wütend. Außerdem verliert sie einen Arm, was eine körperliche Einschränkung darstellt. Sie ist auch in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung, aber auch hier fehlt der komplette Bezug, den wir durch den Zeitsprung verpassen. Mir ist es schwergefallen, wieder Zugang zu dieser Jane zu kriegen, was durchaus auch gewollt ist, aber eben Lesefreude nimmt. Schade fand ich auch, wie das Thema von Janes Mutter dann plötzlich fast gar keine Rolle mehr spielt in diesem Band.

Katherine dagegen hat das Buch für mich deutlich aufgewertet. Ich habe gern ihre Perspektive gelesen, vor allem auch als weiß erscheinender, aber sich deutlich als schwarz identifizierende, sehr gutaussehende junge Frau, die dann auch gern mal jeder heiraten will. Sie ist aber an Romanzen gar nicht interessiert. Auch ihre Beziehungen zu Sue und der kleinen Schwester von Jackson, die die ganze Handlung ursprünglich mal ausgelöst hat, hätte ich gern noch mehr gesehen - aber eben Zeitsprung.

Hier muss ich auch noch kurz erwähnen, dass ich Sue als Charater auch wirklich mochte. Sie wird als sehr groß, breit und stark beschrieben, klassische wäre sie eine Kampfmachine. Aber Sue träumt davon, zu heiraten und Kinder zu haben. Ich mochte es total, wie das Buch so Klischees durchbrochen hat. 

Alles in allem war auch Band 2 gut. Allerdings war die erste Hälfte für mich total genial, die zweite Hälfte nach dem Zeitsprung hat mich dann eher verloren. Es blieb zwar spannend, aber gerade Jane als unsere Hauptfigur war plötzlich gefühlt so weit weg. Aber ich empfehle diese Dilogie trotzdem ganz klar, denn 1,5 geniale Bücher und nur 0,5 gut - das klingt doch trotzdem nach einer Menge Lesespaß. Vor allem fand ich die Charaktere toll, weil sie Klischees aufbrechen, und die Handlung, weil es immer unvorhersehbar war und ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Was ist denn euer Lieblingsbuch mit Zombies?

Bis bald,

Eure Kitty Retro





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