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Freitag, 19. November 2021

Dread Nation


Hallo meine Horrorleser,

heute möchte ich euch den Anfang einer Dilogie vorstellen - am Sonntag dann den zweiten Teil - die ich im Oktober gelesen habe. Dieses Buch hatte ich in der Bibliothek gefunden, aber nach dem Lesen habe ich mir direkt meine eigene Ausgabe und Teil 2 bestellt, denn ich war wirklich total überrascht, wie wundervoll dieses Buch ist. 

Die Fakten:

  • Autor: Justina Ireland
  • Titel: Dread Nation
  • Reihe: Dread Nation 1
  • Erschienen: 2019
  • Verlag: Titan Books
  • Seiten: 444
  • Preis: 8,99 Euro
  • Klappentext: "Trained at Miss Preston's School of Combat for Negro Girls in both weaponry and etiquette, Jane McKeene is poised for a successful career protecting the wealthy from the encroaching plague of walking dead. But when families begin to go missing, Jane uncovers a conspiracy that pits her against some powerful enemies. Sent far away from home, Jane will need all her resourcefulness, wit and strength of character to survive."

Zur Handlung: In Kampftechniken mag Jane McKeene die Beste ihres Jahrgangs sein, aber mit der Etikette hapert es meist noch für die hitzköpfige Teenagerin. Und niemand erinnert sie mehr daran, was sie nicht kann, als Katherine. Die sehr hellhäutige, blonde Katherine ist nicht nur eine sehr grazile und ordentliche junge Frau, sie ist auch eine fantastische Kämpferin. Und Jane würde nicht im Traum daran denken, mit ihr gemeinsame Sache zu machen...

Als aber Jane's Exfreund sie um einen großen Gefallen bittet, weil seine kleine Schwester verschwunden ist, nimmt Jane die Hilfe von Katherine an. Sie hat keine Ahnung, dass sie damit ihrer beider Leben gefährdet, denn im Kampf gegen die Zombie-Apokalypse ist Jane vielleicht ausgebildet, im Kampf gegen die reiche weiße Oberschichte jedoch ist sie hilflos unterlegen.

Von diesem Buch hatte ich eine zeitlang ziemlich viel gehört, und was mich immer davon abgehalten hat, waren die Zombies. Irgendwie finde ich diese einfach nicht richtig gruslig und auch nicht sehr realistisch. Ich hoffe, ihr seid da nicht wie ich, und wenn doch, dann versuche ich euch heute davon zu überzeugen, dass die Zombies dieses Buch nicht schlechter machen.

Jane ist in diesem ersten Band unsere Hauptfigur, der wir durch diese historische Zombie-Apokalypse folgen, denn das Buch spielt in den Jahren nach dem Bürgerkrieg in Amerika. Jane ist nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr stark und lässt sich nicht so schnell von ihrem Weg abbringen. Sie hat ein sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl und versucht auch, Gerechtigkeit irgendwie herzustellen. Da sie selbst das Kind eines weißen und eines schwarzen Elternteils ist, ist in dieser Welt aber alles gegen sie gerichtet.

Spannend fand ich hier vor allem auch die Rückblicke und die Gefühle in Bezug auf Janes Mutter. Diese lebt als weiße Frau eines Plantagenbesitzers im Süden. Während ihr Mann im Bürgerkriegt auf Seite der Konfederierten kämpft, bekommt sie Jane. Natürlich brodelt da die Gerüchteküche. Jane wächst dann auch eher zwischen den schwarzen Haussklavinnen auf, allerdings ist immer klar, dass sie das Kind der Herrin ist. Dies bringt Jane in eine sehr besondere Situation im Vergleich zu ihren Mitschülerinnen und sorgt auch für ein sehr kompliziertes Verhältnis zur Mutter. 

In dem Sinne ist auch der Aufbau der Kapitel spannend. Jeder Kapitel in der ersten Hälfte des Buches beginnt mit einem kleinen Ausschnitt aus einem Brief, den Jane aus der Schule an ihre Mutter sendet. Wir sehen, wie Jane gezielt ein positives Bild von sich und ihrer Situation zeichnet. Danach kommt der Titel des Kapitels, der zumeist einen Teil der Handlung vorwegnimmt - aber nie in einer Art, die die Spannung stört. Ich fand das so genial umgesetzt. Erst dann folgt das eigentliche Kapitel.

Zur eigentlichen Handlung möchte ich nicht zu viel verraten, aber es werden einige Zombies getötet und es gibt auch einige Unglücke. Dabei fand ich die Handlung nie vorhersehbar und das Level an Spannung hat mich ehrlich gesagt an Hunger Games erinnert - ich habe den Großteil dieses Buches an einem einzigen Tag gelesen, als ich Urlaub hatte. Es war einfach total genial.

Das Besondere an diesem Buch ist natürlich der Aspekt der alternate history. Indem die Autorin die Handlung ans Ende des Bürgerkriegs und damit auch ans Ende der Sklaverei in Amerika setzt, kann sie den Alltagsrassismus der Zeit offen legen und gleichzeitig Parallelen zu heute aufzeigen. Es wird im System der Combat School einerseits für die Schwarzen Teenager und andererseits für Indigene deutlich, wie die Trennung der Rassen und damit der Rassismus nach dem Ende der Sklaverei nur neue Wege sucht. Aufgehoben ist es lange nicht.

Das Ende dieses ersten Bandes fühlt sich auch tatsächlich wie ein Ende an. Es lässt zwar genug Spielraum für die Fortsetzung, aber der Handlungsstrang wird hier gut abgeschlossen. Besonders toll war, wie das Buch bis zum letzten Moment die Spannung hochhalten kann.

Alles in allem will ich euch dieses Buch so sehr ans Herz legen. Es ist actiongeladen und super spannend, es lässt sich sehr leicht lesen, die Hauptfigur ist liebenswert und einzigartig, und sie kann den Zombies gut den Arsch versohlen. Ich mochte auch die gesellschaftliche Kritik, die in dem Buch mitschwingt, aber nie die Handlung überlagert, sondern einen einfach zum Denken anregt - was würde wohl heute passieren, wenn eine Zombie-Apokalypse kommt? Wen würde man wohl zum Kämpfen und Schützen der Reichen ausbilden? Bitte gebt dem Buch eine Chance!

Am Sonntag erfahrt ihr mehr zu Band 2.

Bis bald,

Eure Kitty Retro




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