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Sonntag, 22. Januar 2023

Cackle


Hallo meine Lieblingsleser,

ich habe ein weiteres Hörbuch aus dem letzten Jahr, von dem ich euch noch nicht berichtet hatte. Dieses hatte ich schon sehr lange auf meiner Wunschliste. Als ich das erste Mal davon hörte, klang es wie ein Horrorbuch, doch dann habe ich viele Reviews gelesen, dass hier weder Horror noch Thriller auf einen wartet. Das möchte ich mit dieser Rezension noch besonders unterstreichen.

Die Fakten:

  • Autor: Rachel Harrison
  • Sprecher: Dylan Moore
  • Titel: Cackle
  • Erschienen: 2021
  • Verlag: Penguin Audio
  • Dauer: 10 Std. 15min (ungekürzt)
  • Preis: 9,95 Euro (im Abo)
  • Klappentext:

    "All her life, Annie has played it nice and safe. After being unceremoniously dumped by her longtime boyfriend, Annie seeks a fresh start. She accepts a teaching position that moves her from Manhattan to a small village upstate. She’s stunned by how perfect and picturesque the town is. The people are all friendly and warm. Her new apartment is dreamy too, minus the oddly persistent spider infestation. Then Annie meets Sophie. Beautiful, charming, magnetic Sophie, who takes a special interest in Annie, who wants to be her friend. More importantly, she wants Annie to stop apologizing and start living for herself. That’s how Sophie lives. Annie can’t help but gravitate toward the self-possessed Sophie, wanting to spend more and more time with her, despite the fact that the rest of the townsfolk seem...a little afraid of her. And like, okay. There are some things. Sophie’s appearance is uncanny and ageless, her mansion in the middle of the woods feels a little unearthly, and she does seem to wield a certain power...but she couldn’t be...could she?"

Zur Handlung: Bisher lief alles in Annies Leben ruhig und glatt, bis eines Tages ihr Partner, mit dem sie von einer langen Zukunft geträumt hat, mit ihr Schluss macht. Allein kann Annie sich das Leben in New York nicht mehr leisten und sucht sich einen neuen Job in einem verschlafenen Ort. Sie träumt vom Kleinstadtleben, doch als sie ankommt, scheint alles ein bisschen zu perfekt zu sein.

Vor allem ihre schnelle Freundschaft zu Sophie, der scheinbar alle Häuser in diesem Ort gehören, gibt Annie einerseits ein warmes Gefühl, andererseits aber auch schwer zu denken. Ist Sophie wirklich die gute Freundin, die sie vorgibt, oder verbirgt sich dahinter ein dunkleres Geheimnis. Während Annie ihr neues Leben langsam wieder aufbaut, häufen sich um sie herum seltsame Geschehnisse, die bald nur noch einen Schluss zulassen...

Dieses Buch ist in erster Linie das, was ich unter Women's Fiction verstehen würde. Es geht hier um Freundschaft unter Frauen, um Selbstwert und sich in sich selbst verlieben, um die Fähigkeit sich selbst genug zu sein. Das passt natürlich gut zu dem Thema Hexen, denn gerade eine Frau, die mit sich selbst zufrieden ist und sich selbst genügt, ist für Männer natürlich eine hexenartige Bedrohung. 

Annie als Hauptfigur kann man am Anfang ganz gut verstehen, im Laufe des Buches war ich manchmal ein bisschen mit ihr frustriert. Sie hatte einen Partner, der auch ihr bester Freund war. Nun ganz allein im Leben zu sein, macht ihr sehr zu schaffen. Doch die neue Freundschaft zu Sophie kann ihr helfen, darüber hinwegzukommen. Allerdings dauert das schon alles seine Zeit, und kostet auch Sophies Nerven. Gerade am Ende hätte ich mir ein wenig mit Charakterentwicklung und weniger Drama gewünscht, aber es ist eben auch Unterhaltung.

Sophie als die beste Freundin ist im ersten Moment sehr mysteriös. Sie ist etwas älter als Annie und wird so zu einer Art Mentorin. Die beiden treffen sich unter seltsamen Umständen, wie Annie später erst realisiert. Im Ort sind alle viel zu freundlich zu Sophie, was sie damit erklärt, dass sie die Vermieterin sei und niemand sich mit ihr schlecht stellen wöllte. Sophie kann mitunter manipulativ werden, und rechtfertigt das vor sich selbst vermutlich damit, dass sie Annie hilft. Aber ich mochte ihre Ansichten sehr und hätte auch gern so ein schickes Haus mitten im Wald, wo mich keiner stört.

Über die Handlung selbst will ich nicht zu viel verraten. Es ist ein Buch, das eher von den beiden Charakteren und deren Dynamik lebt. Es gibt aber einige etwas gruslige Momente, die vor allem mit Spinnen (in sämtlichen Größen) und mit ekeligen Sachen im Essen zu tun haben. Also völlig ohne Schauer kommt ihr nicht durchs Buch, aber es ist nix, was man wirklich Horror nennen kann. Letztlich dreht sich alles um die Frage, ob es hier wirklich eine Hexe gibt, und wenn ja, wer sie ist.

Das Ende fand ich dann wie gesagt etwas arg überzogen. Natürlich muss es dann noch etwas Drama geben, damit es sich auch wie ein Ende anfühlt. Aber ich hätte das nicht gebraucht. Ich hätte Annie gegönnt, dass sie sich als Charakter so weit entwickelt, dass sie das gar nicht braucht. Aber naja, so ist das meistens bei mir mit solchen Büchern, die eher in eine romantische Richtung gehen (auch wenn es hier eher darum geht sich selbst zu lieben). 

Alles in allem kann ich das Buch empfehlen, wenn ihr normalerweise kein Horror lest, aber vielleicht zu Halloween mal Lust auf etwas ein kleines bisschen Schauriges habt. Außerdem fand ich es schon unterhaltsam. Die Grundmessage, dass man als Frau keinen Mann braucht um glücklich zu sein, unterstütze ich auf jeden Fall aus vollem Herzen. Trotzdem war es dafür am Ende ein bisschen viel Drama, und Sophie war mir als Freundin auch trotzdem teilweise zu manipulativ. Ob euch so eine Geschichte interessiert, könnt ihr am Ende nur selbst entscheiden.

Was ist denn euer liebstes Buch mit Hexen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





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