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Freitag, 6. Januar 2023

The City of Brass


Hallo meine Fantasyfreunde,

ich hoffe, ihr seid alle gut in 2023 gestartet. Ihr habt schon gesehen, regelmäßig posten wird hier wohl auch in diesem Jahr nicht immer möglich sein. Aber wir versuchen weiter unser Bestes. Ich habe das neue Jahr mit meinem Partner gestartet, der mich eine Woche besucht hat. Daher ist bei mir noch nichts passiert mit Lesen und Büchern. Aber ich habe immer noch so viele Bücher vom letzten Jahr, die ich noch aufholen will. Dieses Wochenende fangen wir mit einer Reihe an, die mir sehr gut gefallen hat.

Die Fakten:

  • Autor: S. A. Chakraborty
  • Titel: City of Brass (dts. Die Stadt aus Messing)
  • Reihe: Daevabad Trilogy 1
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Harper Voyager
  • Seiten: 526
  • Preis: 8,99 Euro
  • Klappentext: "In the markets of eighteenth century Cairo, thieves, tricksters, con artists and outcasts eke out a living swindling rich nobles and foreign invaders alike. But alongside this new world, the old stories linger. Tales of djinn and spirits, of cities hidden among the swirling sands of the desert - full of enchantment, desire and riches - where magic pours down every street, hanging in the air like dust. Many wish their lives could be filled with wonder, but not Nahri. She knows the trades she uses to get by are just tricks and sleights of hand: there's nothing magical about her. She only wishes to one day leave Cairo, but as the saying goes... be careful what you wish for."

Zur Handlung: Nahri ist eine Betrügerin in Kairo im 18. Jahrhundert. Sie verkauft ihre heilenden Fähigkeiten, aber sie heilt auch Leute, denen es eigentlich nicht schlecht geht, solange sie davon Geld bekommt. Ihr großer Traum ist es, eine richtige Ärztin zu werden, aber sie weiß, dass das als Frau und ohne Vermögen nicht möglich sein wird. Um etwas mehr zu verdienen, führt sie fragwürdige Rituale durch, bis eines Tages eines davon völlig schief geht.

Ali ist der Prinz einer magischen Stadt voller Dschinn. Sein großer Bruder wird eines Tages über diese Stadt und das Reich herrschen, während es Alis Aufgabe sein wird, ihn zu beschützen. Doch auch eine magische Welt kommt nicht ohne Ungleichheit aus, und in dieser Welt werden Personen, die von Menschen und Dschinn abstammen, als eine niedere Rasse behandelt. Ali möchte dies ändern, denn er kann die Misshandlungen nicht mehr mit ansehen. Doch kann er seine Familie dafür verraten?

Dieses Buch ist der Beginn einer Fantasy-Trilogie und wird häufig dafür kritisiert, dass es sich eher wie ein Jugendbuch liest. Ich habe das allerdings nicht so stark empfunden, trotzdem würde ich sagen, dass die Reihe nach diesem Band stärker wird. Wenn ihr also von Band 1 nicht völlig überzeugt sein, dann trotzdem weiterlesen.

Wir folgen hauptsächlich der Geschichte von Nahri. Ich mochte sie als Hauptfigur. Sie ist der klassische Underdog. Sie denkt ihr ganzes Leben, dass sie eben ein bisschen Talent beim Heilen hat, allerdings stellt sich mehr und mehr heraus, dass das mehr als Talent ist. Sie wird von einem mysteriösen Dschinn entführt und in eine magische Welt gebracht, sodass wir mit ihr gemeinsam alles erkunden können. Sie ist ein bisschen stur, was ich bei weiblichen Hauptcharakteren immer mag, und sie weiß, wie man andere übers Ohr zieht. In ihrem Leben gibt es auch viele Unbekannte, zum Beispiel wer ihre Eltern waren, was nach und nach in dieser Reihe herauskommen wird. Aber so allein auf sich gestellt zu sein, beeinflusst natürlich auch den Charakter, was ich an Nahri immer nachvollziehbar fand.

Ali ist der zweite Charakter, aus dessen Sicht wir auf die Dinge schauen. Es dauert etwas, bis die Wege der beiden zusammenführen. Ali ist eher der naive und optimistische der beiden. Er will seine Stadt und Welt zum Besseren verändern, auch wenn ihn das vielleicht seinen Stand und seine Familie kostet. Mit Ungerechtigkeit kann er nicht leben. Allerdings trifft er auch nicht immer die besten Entscheidungen, da er auf eine Art natürlich als Prinz behütet aufgewachsen ist. Dennoch macht er sich nichts aus Prunk und Ruhm, da für ihn immer nur eine Position als Untergebener seines Bruders vorgesehen war. Ich habe beide Hauptcharaktere sehr lieb gewonnen über die Reihe - aber beide werden auch einiges durchmachen müssen. Es ist sehr selten, dass ich beide Perspektiven in einem Buch gleich spannend finde, aber hier war es durchgängig so.

In der Handlung geht es dann vor allem um die politischen und gesellschaftlichen Zustände in Daevabad, Alis Heimat. Während wir mit Nahri die erste Hälfte des Buches eher auf Reisen sind, lernen wir mit Ali die wichtigen Konfliktlinien in seiner Stadt kennen. Wir erfahren, wie Alis Familie einst die mächtigen Nahid gestürzt hatte, die bis dahin regierten. Auch islamische Ideen werden in die mythologische Hintergrundgeschichte eingewoben, was bei Kairo und Dschinn nicht sehr verwundern sollte. Ich fand die ganze Geschichte von Daevabad und das gesellschaftliche Klima in dieser Stadt sehr spannend. Hier könnte man auch viel diskutieren, zum Beispiel inwieweit ein neuer Herrscher tatsächlich Dinge von heute auf morgen ändern kann, oder ob er nicht auf die gleichen Minister und Beamten angewiesen ist, die dann schon für eine Kontinuität sorgen werden.

In Nahris Handlungsstrang gibt es auch eine Romanze. Ich fand das ganz interessant, aber ich lese ja selten Bücher explizit für die romantische Seite. Hier könnte man vermutlich von einer hate-to-love-Beziehung sprechen. Zumindest finden sich beide zunächst nervig und können sich nicht vertrauen, aber es entsteht über die Zeit doch eine Anziehung. Ich mochte hier aber auch die Idee, dass man meistens ja den Menschen, in den man sich verliebt, fast nicht kennt, was Nahri hier auch erfahren wird.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, ist die Magie, die man auf jeder Seite findet. Dennoch zeigt das Buch wunderbar, dass Magie die Welt nicht unbedingt besser macht. Alle politischen und sozialen Probleme und Kämpfe können auch mit Magie existieren, und sie werden teilweise dadurch nur noch härter ausgetragen. 

Das Ende war dann sehr turbulent. Ich hatte das Gefühl, dass am Ende sehr viel zusammenkommt, was sich über das Buch aufgebaut hat. Vor allem wie falsch und chaotisch sich die Charaktere schließlich verhalten, sorgt für einen interessanten Ausgangspunkt für Band 2. Im Epilog erfahren wir dann allerdings auch noch Dinge, die unsere Hauptfiguren so nicht wissen. Ich fand diesen neuen Blick auf uns bekannte Nebencharaktere unglaublich spannend, weil es einiges auf den Kopf stellt. Sagen wir einfach, ich war sehr froh, dass ich auf Band 2 nicht warten musste.

Alles in allem war dies für mich ein großartiger erster Band einer Reihe. Ich war von der ersten Seite in die Geschichte versunken. Vor allem die Magie und die nachvollziehbaren, aber deswegen nicht fehlerfreien, Charaktere haben es mir angetan. Die Handlung war spannend und das Ende regelrecht explosiv. Man weiß direkt, dass es für die Folgebände noch so viel zu erfahren gibt. 

Habt ihr das Buch schon gelesen? 

Bis bald,
Eure Kitty Retro

 

 

 

 

Meine Bewertung: 



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