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Mittwoch, 16. Oktober 2019

Die Amerikanische Nacht - Scaralong

Hallo meine Gruselnasen,

mein zweites Buch für den Scaralong war dieser Brocken, den ich in einem Bibliothekssale erworben habe. Unter dem englischen Titel hatte ich schon sehr viel von diesem Buch gehört und war wirklich glücklich, dass ich es endlich besitze. Nicht alle haben dieses Buch geliebt, aber es schien mir ein perfektes Halloween-Buch zu sein.

Die Fakten:
  • Autor: Marisha Pessl
  • Übersetzung: Tobias Schnettler
  • Titel: Die Amerikanische Nacht (Original: Night Film)
  • Erschienen: 2013
  • Verlag: S. Fischer Verlag
  • Seiten: 793
  • Preis: 12,99 Euro
  • Klappentext: "Ashley ist tot, gerade mal vierundzwanzig Jahre alt - eine Leiche in einer verlassenen Lagerhalle Manhattans. Ein Unfall? Oder Selbstmord? Und was hat Cordova, der übermächtige Vater und besessene Filmemacher, mit ihrem Tod zu tun? Der Schlüssel zum Geheimnis liegt in seinen magischen Filmen, die nach und nach zu einer Wirklichkeit werden, aus der es kein Entkommen gibt."

Zur Handlung: Scott McGrath hat seinen guten Ruf als Journalist an dem Tag verloren, als er den berühmten Horrorfilm-Regisseur Cordova öffentlich beschuldigte, unlautere Dinge zu tun. Seine anonyme Quelle verschwand, dafür tauchten Anwälte auf, und nach der Zahlung einer stattlichen Summe war Scott kein angesehener Journalist mehr. Seine Frau verließ ihn und nahm seine Tochter mit.

Doch an dem Tag, an dem Cordovas Tochter Ashley mit nur 24 Jahren tot aufgefunden wird, wittert Scott seine Chance. Könnte er nun über diese Schwachstelle Cordovas, seine Tochter, endlich die Geheimnisse herausfinden, die seine Karriere retten? Gemeinsam mit zwei unwahrscheinlichen Verbündeteten - einer angehenden obdachlosen Schauspielerin und einem zugedröhnten Playboy - macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Zunächst war ich nicht sicher, was ich vom Buch erwarten soll. Wir treffen nach dem Prolog recht schnell unsere drei Protagonisten, wobei Scott immer Hauptcharakter bleibt. Ich mochte ihn, da er nicht den Eindruck einer völlig zerstörten Existenz machte wie manch andere Ermittler in Thrillern. Aber er bleibt in vielen Teilen auch immer nur Beobachter und Kommentator, er bleibt etwas blass neben dem Mysteriösen um Cordova.

Scott trifft zu Beginn seiner Recherchen auf Nora, die Ashley zuletzt lebend gesehen hat, und Hopper, der eine zunächst unbekannte Verbindung zu Ashley hat, die in der Vergangenheit liegt. Beide zwingen Scott mit ihnen zusammenzuarbeiten, weil sie wichtige Informationen haben, und drängen sich ihm auf. Dabei mochte ich beide total gern. Sie sind etwas ungewöhnliche Charaktere für Thriller und bieten oft auch mal humorvolle Momente. Dennoch sind sie nicht lächerlich, und irgendwie auch mysteriös, denn warum interessieren sie sich für diesen Todesfall?

Das Rätsel ist natürlich der Hauptfaktor in diesem Roman. Man will unbedingt erfahren, was geschehen ist, was real ist, was Ashley glaubte, und warum dies alles immer wieder auf Scotts Türschwelle landet. Was passiert auf dem Anwesen der Cordovas? Warum hat niemand Cordova mehr gesehen? Ich fand das alles total packend und bin immer mehr und mehr in diesen Rätseln versunken.

Besonders mochte ich auch die Anspielungen auf Schwarze Magie und Woodoo in diesem Buch. Man weiß nie ganz, ob Dinge real sind oder nicht. Aber es zeigt sich schnell, dass sie zumindest von Bedeutung sind. Aber es gibt auch einige wirklich verstörende Szenen in diesem Buch, also seien Menschen mit aktiver Vorstellungskraft gewarnt. 

Das Buch ist auch besonders aufgebaut, denn neben dem Romananteil gibt es auch fiktive Zeitungsausschnitte, Emails und anderes Beweismaterial zu sehen. Das lockert die Geschichte auf und macht die fast 800 Seiten zu einem sehr kurzweiligen Lesevergnügen. Ich habe zumindest von der Länge kaum etwas gemerkt. Auch der Schreibstil war einfach zu lesen und die Übersetzung ist mir nicht negativ aufgefallen.

Insgesamt fand ich, dass dieses Buch ein tolles Rätsel bietet, wo man bis zum Ende nicht weiß, woran man ist, und danach vielleicht auch nicht. Der Erzählstil war ansprechend, ich mochte auch die zentralen Charaktere, aber sie treten etwas hinter die Handlung zurück. Mit ihnen wird man in dunkle Machenschaften oder auch nur verrückte Fantasie hineingezogen. Und ich konnte es am Ende kaum mehr aus der Hand legen.

Kennt ihr das Buch? Wie würdet ihr das Ende deuten?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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