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Freitag, 12. März 2021

[Filmkritik] Harriet


Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

ich habe euch ewig nicht mehr von Filmen erzählt, die ich geschaut habe. Irgendwie waren mir die Bücher immer wichtiger. Aber jetzt habe ich mal Zeit und Lust wieder von einem Film zu schreiben. Dazu habe ich einen ausgewählt, den ich im Kino leider nicht mehr sehen konnte, obwohl ich unbedingt wollte. Jetzt hatte ich ihn geliehen und im Heimkino geschaut.

Dieser Film folgt dem Leben von Harriet Tubman. Diese Person gab es in der Geschichte tatsächlich, sie war eine Tochter von Sklaven und ihr gelang Mitte des 19. Jahrhunderts die Flucht aus der Sklaverei. Daraufhin wurde sie Teil der berühmten Underground Railroad und unternahm immer wieder Reisen in den Süden, um mehr Sklaven in die Freiheit zu retten.

Mit der Figur Harriet erleben wir eine große Charakterentwicklung während des Films. Zum Beginn lernen wir sie als Sklavin kennen, die mit einem freien Mann verheiratet ist. Sie will darum kämpfen, dass die gemeinsamen Kinder, die geplant sind, nicht als Sklaven sondern frei geboren werden wie ihr Vater. Doch ihre Besitzer verbieten ihr das. Nach einige Ereignissen, die darauf aufbauen, bekommt sie schließlich mit, dass die verkauft werden soll. Für sie kommt nur eine Flucht infrage - so macht sie sich allein auf den Weg und kann nach Philadelphia entkommen. Dort wird sie von Personen aufgenommen, die der Underground Railroad angehören. 


In der folgenden Zeit wird sie Teil dieser Aktion und lernt immer mehr ihre Stärken kennen. Dabei wird sie auch zu einer Führungsperson, die wichtige Aufgaben übernimmt. Im Krieg zwischen den Nord- und Südstatten ist sie die erste Frau, die eine bewaffnete Expedition anführt, bei der wiederum viele Sklaven gerettet werden. Sie wird zu so einer starken und selbstbewussten Frau, die dennoch ihre Grenzen kennt und nicht arrogant wird, sondern immer ihrem Ziel treu bleibt. 


Eine Besonderheit von Harriet ist, dass sie nach einer schweren Kopfverletzung Visionen hat, in denen sie die Stimme Gottes zu hören glaubt. Dadurch bekommt er Film auch eine religiöse Note, aber diese wurde für meinen Geschmack nicht zu sehr ausgeschlachtet. Der Film urteilt nicht darüber, ob diese Visionen echt sind oder nicht, aber er zeigt schon, wie sie doch immer zu einem guten Zeitpunkt kamen und Harriet in die richtige Richtung gelenkt haben. 


Während des Films erleben wir viel auf und ab mit dem Hauptcharakter - natürlich ist die Sklaverei ein sehr schweres Thema, aber durch Harriets Erfolgt bei der Befreiung von Sklaven gibt es immer wieder Glücksmomente. Dadurch hält der Film eine gute Balance und Spannung aufrecht. Dennoch sind einige Szenen hart anzuschauen, vor allem der Tod einer Nebenfigur, als Philadelphia plötzlich kein sicherer Ort für ehemalige Sklaven mehr ist.


Mir hat der Film insgesamt sehr gut gefallen. Die Schauspielerin, die Harriet verkörpert, kann die verschiedenen Stadien in ihrer Entwicklung wunderbar darstellen. Man kauft ihr alles ab, ihre Liebe, ihre Angst, ihre Stärke, ihre Gewissheit. Die Nebenfiguren sind gut gewählt, überschatten die Hauptfigur aber nie. Die Funktionsweise der Underground Railroad wird in den Szenen gut dargestellt, man bekommt ein Gespür dafür, wie dieses Netzwerk funktionieren konnte. Dabei wird auch nicht nur gegen Weiße gehetzt, sondern ihre Rolle in allem wird so divers gezeigt, wie sie war. Dennoch ist völlig klar, dass Harriet als schwarze Frau die Heldin dieser Geschichte ist und auch sein muss. Ich kann den Film daher nur wärmstens empfehlen.

Ich hoffe, ich konnte euch einen Film näher bringen, von dem ihr vielleicht noch nicht so viel gehört habt.

Bis bald,

Eure Kitty Retro

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