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Sonntag, 21. März 2021

Noah

Hallo an alle Thrillerliebhaber,

wie ihr wisst habe ich bisher keinen klassischen Fitzek gelesen. Nachdem ich nun aber einen Onlinekurs von ihm besucht habe, hat er mich als Mensch begeistert und daher möchte ich auch mal schauen ob er mich literarisch überzeugen kann. Da ich mit Weltuntergangsszenarien gut kann habe ich mir diesen Titel ausgesucht und ihn gehört.

Fakten:
  • Autor: Sebastian Fitzek
  • Erzähler: Simon Jäger
  • Thriller
  • 2013 erschienen
  • 15h und 10 Minuten
  • Lübbe Audio Verlag
  • Preis: 9,95€
Klappentext:
"Zur Geburt Jesu Christi lebten 300 Millionen Menschen auf unserem Planeten. Heute sind es sieben Milliarden. Wie viel ist zu viel? Sie wissen nicht, wer Sie sind. Sie wissen nicht, was Sie in der Stadt wollen, in der Sie sich gerade befinden. Sie wissen nicht, warum Sie auf der Straße leben. Sie wissen nicht, warum in ihrer Schulter eine frische Schusswunde verheilt. Sie wissen nur: Jemand wollte Sie töten. Und Sie wissen auch: Er wird es wieder versuchen. Weil Sie ein Geheimnis in sich tragen, von dem das Schicksal der gesamten Welt abhängt. Werden Sie sich erinnern, bevor es zu spät ist?"

Also dieser Klappentext ist schon ein bisschen verwirrend. Ich finde leider er gehört zu den schlechteren seiner Art, denn er gibt zwar völlig abstrakt wieder was die Essenz der Geschichte ist, doch spiegelt wenn überhaupt philosophisch den Inhalt.

Wir haben es hier mit einer Geschichte zu tun die in gewisser Weise unser aller Zukunft sein könnte. Mit Corona kratzt es nahezu an der Wirklichkeit und das ist schon ein bisschen gruselig. 

Entlang der Kapitel folgen wir immer wieder verschiedenen Charakteren. Jeder hat unterschiedliche Anteile am Buch. Wir ziehen dabei quer über den Erdball und durch die Regierungen und damit auch irgendwie Bestimmungen. Bis auf wenige Male erfahren wir allerdings nie so richtig wie es um das große Ganze steht. Ja das ist auch schon ein erster Kritikpunkt den ich habe.

Unser Protagonist ist in erster Linie Noah, der noch weitere Namen trägt. Im Grunde trägt sich die Geschichte rund um seine Existenz. Wir lernen ihn als gestrandeten Obdachlosen kennen der weder sich noch seine Herkunft kennt. Über seinen obdachlosen Freund, der ihm helfen will kann er damit mehr als froh sein. 

Im Laufe der Zeit erlebt er immer wieder Flashbacks. Diese helfen auch uns mehr das große Ganze zu erkennen und zu verstehen. Später finden wir heraus das dies wohl mit einer Erkrankung zusammenhängt. In seinem Zustand scheint er total hilflos, doch in manchen Situationen ist er plötzlich hellwach und weiß sich und seinen obdachlosen Freund zu beschützen. Schließlich stoßen sie in den Medien auf ein Bild. Wer den Künstler dieses Bildes benennen kann gewinnt 1 Mio €. Noah glaubt das er es selbst ist. Über dieses Gewinnspiel lernt er eine Journalistin kennen und die abenteuerliche Reise beginnt. Diese führt die drei quer über den gesamten Globus und das obwohl eine schwere Pandemie wütet. Sie werden verfolgt, hintergangen, müssen um ihre Leben bangen und werden selbst einige nehmen. Das Kuriose sie wissen nie so wirklich warum das alles passiert. Keiner erkennt die große Zusammenhänge bis ins Detail. Doch dann treffen sie auf die Person die alles erklärt.

Diese ganze Aufklärungsgeschichte findet so ziemlich im letzten Fünftel der Geschichte statt. Die meiste Zeit sind wir tatsächlich auf Reisen. Neben den Erzählsträngen der eben aufgelisteten Personen gibt es noch ein paar weitere zum Beispiel die eines Killers und einer afrikanischen Mutter mit ihren Kindern in den ärmsten Verhältnissen. 

Wie im Klappentext angedeutet ist das Leitthema Überbevölkerung der Welt. Den ökologischen Fußabdruck dazu erklärt der Autor als Prolog ebenso. Hier möchte ich gar nicht zu sehr ins Detail gehen, da das euch spoilern könnte. Dennoch möchte ich sagen ich finde die Idee dahinter wie dieses Problem angegangen wird wirklich sehr krass und wahnsinnig schlimm, kann es mir gleichzeitig aber total gut vorstellen. Vielleicht auch weil die Welt gerade eine Pandemie erlebt und es so gar nicht mehr so abstrakt wirkt. 

Bis auf manche Szenen in denen Menschen gefoltert oder ermordet werden, hatte ich ehrlich gesagt keine Thrillmomente. Das könnte aber eben auch dem geschuldet sein, das ich solche Geschichten kenne und daher etwas abgebrüht bin. Allerdings fand ich die Geschichte sehr spannend und voll von Abenteuern. Das hat mir sehr gut gefallen. Da Fitzek aber irgendwie immer mit so viel Thrill und blutigen Szenen und allem beschrieben wird, ich das aber nicht empfunden habe, meine Bewertung wie sie ist.

Den Schreibstil des Autors mag ich sehr. Er achtet darauf sehr schnell von einem Moment in den nächsten zu gelangen und die Geschichte voran zu bringen. Es werden auch ein paar Klischees bedient allerdings sind mir diese erst im Nachhinein aufgefallen. Einige wirklich unerwartbare Geschehen gibt es auch. Diese wiederum erschienen mir manchmal abstrakter als die ganze Geschichte selbst. 

Mit den Figuren würde ich jetzt keine Freundschaft pflegen, aber ich habe gern ihre Geschichten verfolgt. Die der afrikanischen Familie wirft mir zwar immer noch Rätsel auf, doch hat es ja auch was für sich, wenn man noch eine Weile über eine Geschichte nachdenken muss.

Empfehlen kann ich es eigentlich jedem, denn es ist für mich vor allem eine abenteuerliche Geschichte mit viel Bezug zur Realität. Habt ihr eine Fitzekempfehlung für mich?

Eure Blue Diamond 



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