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Mittwoch, 3. März 2021

The Lives of Saints

Meine lieben Fantasy-Freunde,

alle sind inzwischen ja in Aufruhr, weil bald die Grischa-Serie auf Netflix anlaufen wird. Außerdem habe ich auch schon das neue Nicolai-Buch vorbestellt - ich meine, er soll in der ersten Staffel der Serie nicht mal auftauchen??? Naja, auf jeden Fall hab ich so richtig Lust auf die Grischa-Welt, und gerade habe ich auch einige Bücher beendet, die mir nicht gefallen haben und die sehr lang waren. Darum möchte ich nun dieses Buch lesen, das einzige Buch der Grischa-Welt, das ich noch nicht kenne bisher.

Die Fakten:

  • Autor: Leigh Bardugo
  • Illutrationen: Daniel J. Zollinger
  • Titel: The Lives of Saints
  • Reihe: Grishaverse
  • Erschienen: 2020
  • Verlag: Orion Children's Books
  • Seiten: 120
  • Preis: 14,99 Euro
  • Klappentext: "Bestselling Author Leigh Bardugo takes readers deeper into her world than ever before. Out of the pages of the Shadow and Bone Trilogy, from the hands of Alina Starkov to yours, the Istorii Sankt'ya is fully realized for the first time. These tales include miracles and martyrdoms from familiar Saints like Sankta Lizabetha of the Roses and Sankt Ilya in Chains, to the strange and obscure stories of Sankta Ursula, Sankta Maradi and the Starless Saint. This beautiful collection includes stunning full-colour illustrations of each story."

Ich werde nun etwas zu jeder Geschichte sagen. Diese sind extrem kurz und ziemlich viele, also werden meine Kommentare nicht sehr lang. Am Ende sage ich dann noch etwas zum Buch allgemein.

  • Sankta Margaretha: Die Geschichte spielt in Ketterdam, das wir aus der Six of Crows-Reihe kennen, und hat mich sehr an alte Sagen erinnert. Margaretha ist außerdem eine sehr schlaue Frau. Für mich war diese Eröffnungsgeschichte 5 Sterne.
  • Sankta Anastasia: Diese Geschichte spielt zur Zeit einer schlimmen Krankheitswelle - haha - und hat mich ebenfalls sehr an klassische Heiligengeschichten erinnert. Es ist aber sehr kurz gehalten, daher 4 Sterne von mir.
  • Sankt Kho und Sankta Neyar: Ich finde die Idee, dass die heiligen nicht alle aus der gleichen Kultur stammen, total interessant. Somit finden wir uns hier auch in Shu Han. Ich habe nicht ganz verstanden, warum Kho auch als Heiliger gehandelt wird, aber ich fand dennoch die Grundidee der Geschichte spannend, ebenfalls ein bisschen zu kurz. 4 Sterne.
  • Sankt Juris of the Sword: Diese Geschichte hat - anders als die bisherigen - nichts mit dem Ursprung der Heiligen zu tun, sondern ist eher eine Geschichte über deren wirken. Ich mochte aber die Atmosphäre sehr. 4 Sterne.
  • Sankta Vasilka: Auch diese Geschichte verbindet klassische Elemente von Sagen zu einer neuen Geschichte und so haben wir eine Verknüpfung von Rapunzel, Ikarus und Penelope. Und dann auch noch der Firebird, den wir aus der Shadow & Bone-Reihe kennen. 4 Sterne.
  • Sankt Nikolai: Diese Geschichte ist wieder etwas länger und angelehnt an Geschichten, aus denen schließlich der Nikolaus hervorging. Ich fand es spannend, diese klassische Figur mit der Seefahrt zu verbinden. Da ich mich mit echten Heiligen nicht auskenne, weiß ich nicht, was eigentlich die Geschichte des St. Nikolaus ist. Aber hier das fand ich schon interessant, wenn auch nicht perfekt. 4 Sterne.
  • Sankta Lizabetha of the Roses: Diese Figur kennen wir bereits aus anderen Büchern der Grischawelt, was das Kapitel interessant macht. Ehrlich gesagt muss ich King of Scars nochmal dringend lesen, denn ganz genau an alles erinnern kann ich mich nicht mehr. Aber diese Geschichte zeigt sehr schön die Arroganz der Männer auf. Sie ist auch etwas länger als die anderen. Für mich 5 Sterne.
  • Sankta Maradi: Auch diese Geschichte ist in einem anderen Teil der Welt angesiedelt, in Novyi Zem. Es ist die Grundidee, die auch Romeo und Julia hat, allerdings mit einer Heiligen, die den entscheidenden Unterschied macht. Ich mag, wie die Geschichte mit der Kultur verbunden wird, die wir bereits kennen. 4 Sterne.
  • Sankt Demyan of the Rime: Diese Geschichte aus Fjerda geht genauso fröhlich aus, wie man es sich bei der Gegend vorstellen würde. Hier fand ich es etwas schwierig, die Lektion herauszulesen. Auf der anderen Seite ist das Ende auf jeden Fall das eines Heiligen. 4 Sterne.
  • Sankta Marya of the Rock: Diese Geschichte beschäftigt sich mit den Suli, einem Volk, das nicht sesshaft ist. Diese müssen oft die Arbeit annehmen, die sie geboten bekommen. So geht es in dieser Geschichte darum, wie ein kleines Mädchen viele Männer bei einem gefährlichen Arbeitseinsatz schützt. Außerdem hat mich die Geschichte einfach generell sehr an Grischa erinnert und wie deren Kräfte als heilig scheinen. 5 Sterne.
  • Sankt Emerens: Diese Geschichte spielt in Kerch, könnte aber auch ein deutsches Märchen sein. Es geht ums Biertrinken und um Magie, die Ratten vertreibt. Wie bei den meisten Heiligen geht es für Emerens dabei nicht gut aus. Aber auch diese Geschichte hat für mich einfach die richtigen Töne getroffen. 4 Sterne.
  • Sankt Vladimir the Foolish: Auch diese Geschichte zeigt, dass viele Heilige eigentlich einfach Grischa waren. Vladimirs Geschichte ist dabei auch wieder eine ganz typische Heiligengeschichte von einem selbstlosen Akt. Das Ende hat mir irgendwie dann auch Gänsehaut gemacht. 4 Sterne.
  • Sankt Grigori of the Wood: Ich glaube, diese Figur taucht auch in den Grischabüchern auf. Diese Geschichte geht darauf zurück, dass es in der Vergangenheit nicht immer gut war, wenn man als Heiler sein Handwerk zu gut verstand. Zumindest für Grigori hat es kein glückliches Ende gehabt. 4 Sterne.
  • Sankt Valentin: Wer hier an Valentinstag denkt, ist auf der falschen Spur, denn diese Geschichte beschäftigt sich auch nicht mit der Herkunft des Heiligen, sondern mit einer seiner Taten. Und diese hat mit Gift und einer Schlange auf einem Grab zu tun. Ich glaube, diese Geschichte hat mich nicht so gekriegt. 3 Sterne.
  • Sankt Petyr: Wie schon in der ersten Geschichte geht es hier wieder um einen Dämon, der Wasser liebt. Petyr überlegt sich eine List, wie der Dämon getötet werden kann, aber niemand tötet einen Dämon ohne ein großes Opfer. 4 Sterne.
  • Sankta Yeryin of the Mill: Diese Geschichte der Shu zeigt den Gegensatz von Herren und Gefolge gut auf. Denn hier fühlt sich ein Edelmann betrogen, obwohl er selbst einfach dumm gehandelt hat. Die Tochter des Müllers will ihren Vater retten, doch kann dies nur mit der Hilfe der Heiligen. Ich fand das Ende dieser Geschichte sehr schön, vor allem, weil es nochmal die Dummheit des Herren belegt. 4 Sterne.
  • Sankt Feliks among the Boughs: In dieser Geschichte geht es eher um Feigheit und Neid, als um Dummheit. Am Ende kommt aber bei beidem etwas ähnliches raus. Ich bilde mir ein, dass der Dornenwald am Ende dieser Geschichte auch für King of Scars eine Rolle spielt, aber ganz sicher bin ich nicht mehr. 4 Sterne.
  • Sankt Lukin the Logical: Ich finde diese Geschichte irgendwie ermutigend, denn dieser junge Prinz hört tatsächlich auf einen Berater, auch wenn es ihm keinen Spaß macht, dem zuzuhören. Das würde man sich ja für heutige Politiker auch mal viel mehr wünschen. Ich fand das Ende auch super, wenn auch etwas vorhersehbar. 4 Sterne.
  • Sankta Magda: Diese Geschichte ist angelehnt an die Tatsache, dass in Zeiten großer Not häufig wahllos Frauen als Hexen verbrannt wurden. Die Geschichte stellt dieses Bild auf den Kopf und zeigt, dass eine Frau mit Verstand wirklich gefährlich sein kann. Sie zeigt auch, dass es Rettung manchmal nicht gibt, wenn man nicht dafür kämpft. Mir hat sie sehr gut gefallen, denn ich mag es, wenn Bardugo Dinge so auf den Kopf stellt. 5 Sterne.
  • Sankt Egmond: Diese Geschichte erläutert die Entstehung des Ice Palace in Djerholm, den wir aus der Six of Crows-Reihe kennen. Für mich hat in der Geschichte aber irgendwie viel gefehlt und das Ende ist auch offen - hat der Palast Egmond gerettet? 3 Sterne.
  • Sankt Ilya in Chains: Diese Geschichte erinnert sehr an die Shadow and Bone-Reihe, vor allem wenn man sich die Illustration anschaut. Ein bisschen kann ich hier aber die Bevölkerung verstehen, die diesen Heiligen, der ein totes Kind wiederbeleben konnte, als Gefahr sieht. 4 Sterne.
  • Sankta Ursula of the Waves: Ok, Ursula, wirklich? Sehr kreativ. Wer jetzt aber an die Meerhexe denkt, wird ein bisschen enttäuscht sein, denn hier geht es um eine Prinzessin, die ihren Glauben nicht aufgeben will, auch wenn ihr Leben bedroht ist. Ich finde es dann doch etwas seltsam, dass im Norden später alle weiter an Djel glauben, wenn es solche Geschichten von den Heiligen gibt... aber naja. 4 Sterne.
  • Sankt Mattheus: Ich mag diese Geschichte, weil sie die typische Sage von Biest im Wald und dem berühmten Jäger auf den Kopf stellt. Natürlich ist das schon ein bisschen idealtypisch gedacht, aber irgendwo kommen Hunde ja auch her. 4 Sterne.
  • Sankt Dimitri: Ich mag diese Geschichte, weil sie sehr skurril ist und auch das Bild dazu irgendwie etwas hat. Sie ist sehr kurz, aber man kann Dimitri schon verstehen. Nicht jeder will herrschen. 4 Sterne.
  • Sankt Gerasim the Misunderstood: Diese Geschichte beschäftigt sich mit einem Mönch, der ein Schweigegelübde abgelegt hat. Nachdem er auf Reisen war, will ein Fürst ihn zum Bericht zwingen. Ich mag die Idee der Geschichte, sie zeigt wieder die Undankbarkeit der Reichen und wie das Schicksal am Ende vor keinem Halt macht. 4 Sterne.
  • Sankta Alina of the Fold: Viele freuen sich bestimmt vor allem auf die Geschichte zu Alina, die gut ein Nachwort zum Nachwort von Ruin and Rising sein könnte, es allerdings nicht ist. Stattdessen folgt die Geschichte einem anderen Kind und erzählt nur, wie Sankta Alina dieser half. Ich glaube, einige werden da enttäuscht sein. 4 Sterne.
  • The Starless Saint: Ich finde es spannend, dass auch eine Geschichte zum Darkling enthalten ist. Nachdem wir nun im Netflix-Trailer die Fold sehen konnten, bekommt diese Geschichte noch etwas mehr Leben. Hier muss man allerdings sagen, dass man die Geschichte nicht gut verstehen kann, wenn man die Grischa-Welt nicht kennt - bei den anderen Geschichten ist das nicht der Fall. Dennoch freue ich mich über jeden Darkling-Content.
  • The Saint of the Book: Quasi ein Nachwort, aber toll geschrieben und illustriert wie der Rest. 4 Sterne.

Ihr seht also, es finden sich sehr viele kleine Geschichten in diesem kurzen Buch. Natürlich sind diese dann oft nicht sehr detailliert, aber sie wirken meist authentisch und passen zur Grundidee von solchen Heiligengeschichten. Außerdem ist an vielen Stellen ein Anknüpfungspunkt an die verschiedenen Grischa-Bücher gegeben.

Besonders schön sind in diesem Buch die Illustrationen, denn zu jedem Heiligen gibt es eine einseitige Graphik in Farbe. Den Stil dieser Bilder finde ich noch schöner als in Language of Thorns. Die Illustrationen geben dem Buch nochmal ein ganz anderes Flair und machen es umso wertvoller. Allein dafür lohnt sich der Kauf schon.

Ich denke, dieses Buch ist für Fans der Reihe gut geeignet. Es ist allerdings nur eine kleine Ergänzung und nichts, was man lesen muss. Durch die Aufmachung des Buches und die Illustrationen finde ich es auf jeden Fall sein Geld wert. Die Geschichten selbst fand ich nicht ganz so gut wie Language of Thorns, da die Geschichten hier deutlich kürzer und oberflächlicher sind. Dennoch steckt viel Fantasie in den Geschichten und auch der eine oder andere kreative Twist. Mir hat es gut gefallen!

Wie steht ihr zu solchen kleinen Geschichtensammlungen zu berühmten Reihen? Könnt ihr damit etwas anfangen oder eher nicht so?

Bis bald,

Eure Kitty Retro





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