nach all der Aufregung brauchte ich mal wieder ein bisschen Schnulli. Das hier ist eigentlich eine richtig lange Reihe, aber ich hatte nach dem zweiten Band erstmal keine Lust mehr.
Fakten:
- Anna Valenti
- Romanreihe
- 6 Bände
- seit 2019
- ab 360 Seiten
- dotbooks print
- Preis: 14,00€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Die Geschichte einer Frau, die es wagt, nach den Sternen zu greifen. Deutschland, Ende des 19. Jahrhunderts: Als Tochter aus gutem Hause ist es die Pflicht der jungen Caroline Caspari, eine vorteilhafte ehe zu schließen. Daher willigt sie in die Verlobung mit einem angesehenen Mann ein - obwohl sie weiß, dass sie niemals Gefühle für ihn haben wird. Als Caroline sich Hals über Kopf in Georg verliebt, den neuen Postillion der Stadt, erkennt sie, was wahres Glück bedeutet. Gegen den Willen ihrer Familie entscheidet sie sich dafür, ihrem Herzen zu folgen ... Der Auftakt einer großen Saga um eine starke Frau, die mutig ihren Weg geht. Dieser berührende Roman beruht auf der Familiengeschichte der Autorin."Wie ihr lesen könnt, beruht diese Reihe auf der Familiengeschichte der Autorin. Das finde ich total spannend, denn so fragt man sich ja sofort, welche Rolle gehört ihr und was hat sie aus Erzählungen dazu gewonnen und was ist dazu gedichtet. Weil je nachdem wissen wir ja wie realistisch diese Geschichte ist. Grundsätzlich hätte ich diese Geschichte in der heutigen Zeit total realistisch gehalten, aber in der Zeit war es mir dann doch zu einfach.
Unsere Protagonistin lebt in der Mittelschicht und um da nicht abzurutschen, wäre es gut standesgerecht oder besser zu heiraten. Ja aber Caroline findet das doof und merkt schnell, dass es andere Gefühle geben kann gegenüber einem potentiellen Partner. Und ja sie verliebt sich, ausgerechnet in den Postboten - also sowas ähnliches ist er =D aber für mich war er immer der Postbote. Dieser ist aus Sicht ihrer Mutter vor allem nicht gemäß und so hält sie ewig hinterm Berg mit ihrer Liebe. Das ist natürlich fatal für das Familiengefüge. Doch sie verschweigt es bis es zu spät ist. Ja sie verliert ihre Unschuld an Georg ohne dass es gesellschaftlich anerkannt gewesen wäre, denn sie waren nicht verheiratet. Doch das schafft sie länger zu verschweigen. Dennoch wird sie von ihren Eltern verstoßen, hat jedoch Glück, dass ihre Oma sie sehr liebt. Doch dann muss sie auch noch zu einer Tante um Anstand zu lernen und wird dort zum Hausmädchen. Hier ist sie zufällig in der Stadt in der Georg lebt, der nun aber bald zu einer militärischen Übung muss. Hach ist das ein hin und her und ja der Schnulli und die Romanze ist perfekt. Und dass das Miteinander der beiden nicht ohne Folgen bleibt, ist ja beinahe logisch, doch wie es da weitergeht ist auch super spannend. Caroline ist schließlich lange Zeit von ihrem Kind getrennt.
Ja noch mehr will ich eigentlich nicht verraten. Ihr merkt schon, dass es einfach um alle diese Klischees und Alltagsprobleme geht. Diese werden mit den historischen Gegebenheiten untermauert und ganz schön umrahmt. Ich mag Caroline, sie ist so unbescholten und gleichsam naiv. Später zeigt sie unglaubliche Größe, die ich ihr gar nicht zugetraut hätte. Ihre beste Freundin und deren Geschichte im Vergleich ist ganz furchtbar und ich denke aber wesentlich realistischer für die damalige Zeit. Traurig, aber ja.
Die Eltern sind total seltsame Figuren, die sehr konstruiert wirken, die Oma hingegen ist total authenthisch. Meine Oma wäre sicher genauso in der Situation mit mir als Enkelin umgegangen. Das wünscht man sich einfach.
Georg, hach Georg. Er ist ja so ein bisschen der Traum jeder Frau und eigentlich auch jeder Schwiegermutter, wäre nicht dieses Geheimnis gewesen. Ich hab ein genaues Bild bei ihm vor Augen, was mich richtig erschreckt hat. Aber seine Figur ist einfach zu glatt, zu schön und dann noch dieses Schicksal. Ja schwierig.
Der Schreibstil dieser Geschichte ist genau richtig für den richtigen Teil Romantik und Herzenswärme, aber auch das ganze Entsetzen wird sehr gut transportiert. Wie ich schon angedeutet habe, ist es mir manchmal zu einfach, zu modern und einfach zu klischeebehaftet. Ja klar, irgendwie gehört dass zu Schnullis dazu. Es war mir vielleicht zu eintönig und deswegen habe ich die Lust weiterzulesen verloren. Zieht man die Reihe über eine längere Zeit mit anderen Geschichten dazwischen ist es aber vielleicht genau so perfekt.
Was haltet ihr von solchen Reihen?
Eure Blue Diamond.
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