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Sonntag, 26. September 2021

All the Tides of Fate


Hallo meine Fantasyfreunde,

während wir auf die Ergebnisse der Bundestagswahl warten, möchte ich euch noch vom Finale dieser Dilogie voller Inselmagie, Piraten und Meerjungfrauen erzählen. Den ersten Teil hatte ich euch Freitag bereits beschrieben, und hier möchte ich nun wie immer spoilerfrei berichten, wie ich das Ende fand.

Die Fakten:

  • Autor: Adalyn Grace
  • Sprecher: Natalie Naudus
  • Titel: All the Tides of Fate
  • Reihe: All the Stars and Teeth 2
  • Erschienen: 2021
  • Verlag: Macmillan Audio
  • Dauer: 10 Std 33min
  • Preis: 9,95 Euro im Abo
  • Klappentext:

    "Through blood and sacrifice, Amora Montara has conquered a rebellion and taken her rightful place as queen of Visidia. Now, with the islands in turmoil and the people questioning her authority, Amora cannot allow anyone to see her weaknesses. No one can know about the curse in her bloodline. No one can know that she’s lost her magic. No one can know the truth about the boy who holds the missing half of her soul. To save herself and Visidia, Amora embarks on a desperate quest for a mythical artifact that could fix everything - but it comes at a terrible cost. As she tries to balance her loyalty to her people, her crew, and the desires of her heart, Amora will soon discover that the power to rule might destroy her."

Zur Handlung: Amora Montara ist die Thronfolgerin ihres Königreichs Visidia und hat im ersten Band dieser Reihe bewiesen, dass sie für ihr Volk alles tun musste. Nun jedoch ist das Reich in Aufruhr und ihre Berater haben eine Idee, wie Amora für Ruhe und Frieden sorgen kann, während sie ihre umfassenden politischen Reformen vornimmt: sie soll sich auf die Suche nach einem Ehemann und König machen.

Amora ist von dieser Idee zunächst abgestreckt, denn gerade erst hat sie ihre Verlobung gelöst, weil sie iihren Verlobten zwar als sehr guten Freund und Berater, aber eben nicht als Ehemann sehen konnte. Nun soll sie also dieses politische Spiel um ihr Herz von Neuem beginnen. Allerdings erkennt sie, dass dieses kleine Theater der einfachste Weg für sie ist, ihre wahres Ziel zu erreichen und einen jahrhundertealten Fluch zu lösen, der auf ihrer Familie liegt.

Für Amora haben sich am Ende von Band 1 einige dramatische Veränderungen ergeben, die ich hier nicht spoilern will. Es ist aber sicher, dass sie nicht dieselbe ist, die ihre Zeremonie ruiniert hat und dann mit einem Piraten in See gestochen ist. Sie hat nun deutlich mehr Verantwortung, aber auch Schmerz erlebt. Sie will nach wie vor das Beste für ihr Volk tun, doch es ist deutlich schwieriger geworden zu erkennen, was dieses Beste eigentlich ist. Dennoch fand ich es wieder spannend, ihr als Hauptfigur zu folgen. Ich fand sie generell schon erwachsener und verantwortungsbewusster, aber auch in manchen Momenten etwas anstrengend.

Der Ton dieses Bandes ist nun weniger blutig-abenteuerlastig und stärker politisch. Dennoch gibt es Seereisen, Abenteuer und wir lernen noch mehr der Inseln können. Die Konflikte haben sich aber stärker in politische Maneuver und ideologische Fragen verschoben, und Amora kann nicht mehr alles mit ihrer recht blutigen Magie besiegen. Damit hat das Buch einen anderen Ton als Band 1, was ja auch erfrischend ist.

Mit ihr auf dem Weg sind nach wie vor der Pirat Bastian, der ehemalige Verlobte und nun Berater, eine Meerjungfrau - und neuerdings auch eine kriminelle Freundin von Bastian, die ihr Aussehen verändern kann und gute Verbindungen in alle Arten der Unterwelt hat. Sie mochte ich besonders gern - schon in Band 1 hat sie einen kurzen Auftritt und ich hatte mich direkt verliebt. Darum war ich sehr froh, sie nun hier noch prominenter in Band 2 zu sehen. Dennoch hab ich mir da ein bisschen mehr gewünscht.

Zwischenmenschlich bleibt Band 2 hier aber leider ein bisschen auf dem Level von Band 1 stehen. Die Beziehung von Amora und Bastian ist weiterhin angespannt, wenn auch jetzt aus ganz anderen Gründen. Auch das Thema, das Amora nie Freunde hatte, bis sie ihr erstes Abenteuer bestritten hat und ihre Crew fand, bleibt weiter bestehen. Hier ergeben sich jetzt zwar größere Konflikte, aber so begeistern wie Band 1 konnte es mich nicht. Am Ende gibt es dann noch eine sehr traurige Szene, die mich auch wirklich zu Tränen gerührt hat. Allerdings muss man auch hier sagen, dass die Autorin es am Ende zu sehr ausbuchstabiert und es damit fast schon wieder kaputt macht.

So bleibt auch die Kritik zum Schreibstil bestehen, der sehr jung bleibt. Vieles wird zu offensichtlich nochmal erläutert, obwohl die meisten Leser es vermutlich schon lange verstanden haben. Die Handlung ist zwar schon weniger blutig, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass das Buch ein klassisches Jugendbuch ist - eher für ältere Jugendliche geeignet. Daher passen Handlung, Beweggründe der Charaktere und Schreibstil weiterhin irgendwie nicht so richtig zusammen.

Im Hörbuch hat es für mich aber gut funktioniert, weil es nie schlimm war, wenn man mal nicht ganz genau aufpasst. Dieses Hörbuch wird auch von einer anderen Person gesprochen, was die erste Stunde oder so verwirrend ist (die Meerjungfrau verliert beispielsweise ihren Akzent), aber man kommt rein. So richtig eine Glanzleistung fand ich es aber auch hier nicht - vor allem wieder bei den männlichen Stimmen.

Auch was die Handlung und das Ende betrifft, war für mich Band 2 nicht ganz so gut wie Band 1. Ich hatte das Gefühl, die Reise war irgendwie zielloser und von mehr Side-Quests unterbrochen, das Böse war irgendwie weniger greifbar und am Ende war Vieles einfach sehr praktisch und wenig glaubhaft. 

Alles in allem hatte ich aber trotzdem auch mit Band 2 viel Spaß, gute Unterhaltung und Szenen, die ich sehr mochte. Es ist ein zufriedenstellendes Ende, wenn auch irgendwie traurig. Ich mochte Amoras Entwicklung durch die ganze Reihe hindurch, und ich bin ihr gern auf ihren Reisen gefolgt. Persönlich liebe ich Geschichten auf dem Meer mit Seemonstern, Piraten und Meerjungfrauen einfach, und damit war diese Reihe für mich ein voller Erfolg, wenn ich auch den ersten Teil etwas lieber mochte als den zweiten. Für alle, die sich dafür interessieren, ist es dennoch eine volle Empfehlung.

Bis bald,

Eure Kitty Retro




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