Hallo meine Lieblingsleser,
ich hatte ja noch einige Bücher aus dem Vorjahr, die ich euch unbedingt vorstellen wollte, aber heute kommen wir nun zu dem ersten Buch, das ich komplett in 2022 gelesen habe. Sozusagen meine Eröffnung des Lesejahrs. Es gibt ja Personen, die machen sich da sehr viele Gedanken drum, bei mir war es aber aus der Not heraus, weil das Buch dringend zurück in die Bibliothek musste.
Die Fakten:
- Autor: Phil Stamper
- Titel: The Gravity Of Us
- Erschienen: 2020
- Verlag: Bloomsbury YA
- Seiten: 307
- Preis: 8,99 Euro
- Klappentext: "When Cal's Dad is selected for NASA's mission to Mars, Cal feels like his future is falling apart. How can he become a serious journalist when his own family is part of the hottest story around? And how long can his parents pretend to be picture perfect when all they do is fight? Only Leon understands. He's an Astrokid too. Before Cal knows it, falling apart becomes falling head over heels... But as mission frenzy mounts, Cal suspects there are secrets being kept from the families - and the world - that could change everything. Can he expose the truth without hurting the people he loves?"
Zur Handlung: Cal ist ein News-Streamer auf einer fiktiven Plattform und berichtet dort täglich davon, was in der Welt und vor allem in New York City los ist. Aber er hat noch größere Träume, und ein prestige-trächtiges Sommerpraktikum kann ihn dabei noch weiter bringen. Doch als Cals Vater plötzlich die Chance auf seine Traumkarriere als Astronaut hat, wird Cals Leben auf den Kopf gestellt.
Das Praktikum klappt nicht mehr, er muss sein geliebtes New York verlassen und in die Hitze von Houston, Texas ziehen. Und von seinem Vater bekommt Cal nicht mal ein Dankeschön. Doch Cal versucht das Beste daraus zu machen und berichtet seinen Followern eiskalt davon, was sich im Leben seiner Familie getan hat. Doch nun hat er nicht nur den Zorn des Networks auf sich gezogen, das eine große Reality TV Show um die Astronautenfamilien produziert, sondern auch seine Familie entgültig ins Chaos gestürzt.
Dieses Buch ist allem voran eine romantische Geschichte für Teenager, in der sich zwei Jungen (ziemlich schnell) ineinander verlieben. Cal ist dabei glaube ich bi- oder pansexuell, denn in seiner Vergangenheit war er auch mit einem Mädchen zusammen. Die Romanze ist dabei schon niedlich und hält schöne Momente bereit. Allerdings hat mich das Drumherum an diesem Buch noch mehr interessiert.
Die Idee dieser Astronautenfamilien und der Reality TV Show hat mich manchmal fast schon an Hunger Games erinnert, denn eigentlich sind das hochspezialisierte, top ausgebildete Leute, die einen riesigen Schritt für die Menschheit planen - eine Station auf dem Mars aufbauen. Doch damit die Finanzierung für die NASA gesichert ist, braucht es medienwirksame Aufmerksamkeit für das Projekt - und da kommt die TV Show dazu. Allerdings wird hier eben alles auch auf Drama und Intrigen gedreht, die eigentlich gar nicht da sind. Alles ist sehr Fake.
Cal möchte dagegen vorgehen und tut dies vor allem, indem er die Wissenschaftler und Austronauten wieder als Menschen mit unglaublichen Fähigkeiten und Wissensbeständen in seinen Streams zeigt. Das sagt natürlich auch viel über Medien heute aus. Ich schaue schon viele Jahre kein Fernsehen mehr, da ich diese Reality-Sachen einfach nicht ertragen kann. Aber dennoch halten sich so viele schwachsinnige Formate, angeblich wegen der Einschaltquoten. Ist das wirklich so? Zumindest Cals Streams deuten darauf hin, dass viele Menschen sich auch über echte Informationen und gut gemachtes Bildungsfernsehen freuen.
Dabei geht es natürlich auch um das Thema Familie. Besonders ist mir dabei im Kopf geblieben, wie Cals Vater von seiner Frau und seinem Sohn erwartet, dass diese einfach alles für seinen Traum aufgeben. Es geht auch darum, wie viel sich Cals Eltern streiten, gerade weil der Vater das so erwartet. Hier hätte ich mir am Ende noch ein bisschen mehr Einsicht gewünscht, denn der Vater war wirklich nicht meine Lieblingsfigur. Auch bei Leon geht es um seine Familie. Da ist es die Mutter, die Austronautin ist - und was das mit der Familie machen wird.
Was im Buch nicht sehr gut gemacht war, war Cals Beziehung zu seiner besten Freundin. Kaum aus den Augen, aus dem Sinn sozusagen. Cal verhält sich ihr gegenüber sehr egoistisch und als schlechter Freund. So richtig wird auch das nicht adressiert, auch wenn er ein bisschen Einsicht hat zwischendurch. Aber ich fand, sie bleibt zu sehr auf der Strecke - auch im Buch generell. Hier hätte man so eine Figur dann auch einfach nicht gebraucht.
Alles in allem ist dieses Buch eine niedliche Romanze zwischen zwei Jungen mit einem ziemlich gut durchdachten und spannenden Hintergrund mit Astronauten und NASA. Ich hoffe, dass durch diesen Hintergrund vielleicht auch Teenager das Buch lesen, die sonst vielleicht nichts über (gleichgeschlechtliche) Liebe lesen würden. Mir hat es viel Spaß gemacht, auch wenn ich den Vater von Cal sehr nervig fand. An einigen Ecken habe ich mir noch ein bisschen mehr von den Charakteren gewünscht. Aber gerade auch der Blick auf Medien und vor allem das Fernsehen heute fand ich spannend. Ich kann es allen empfehlen, die darauf Lust haben.
Welche Bücher, die sich mit Medien beschäftigen, könnt ihr empfehlen?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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