seit dem Sommer schon möchte ich euch von diesem Buch berichten, aber immer kam etwas dazwischen. Außerdem wollte ich die Reihe eigentlich direkt weiterlesen und dann als gesammelte Posts vorstellen, aber nun ist es Winter und Buch zwei habe ich noch nicht aufgeschlagen. Und schließlich möchte die liebe Blue euch bald von der Netflixverfilmung berichten (die ich noch nicht geschaut habe, aber dann als Vorbereitung auf Band 2 schauen werde irgendwann), und da wollte ich vorher einfach gern über das Buch sprechen. Also legen wir los.
Die Fakten:
- Autor: Jenny Han
- Titel: To All The Boys I've Loved Before
- Reihe: Lara Jean 1
- Erschienen: 2014
- Verlag: Scholastic Children's
- Seiten: 421
- Preis: 6,89 Euro
- Klappentext: "Lara Jean Song keeps her love letters in a hatbox her mother gave her - one for every boy she's ever loved. She can say anything she wants, because the letters are for her eyes only. Until the day they're sent out..."
Zur Handlung: Lara Jean ist mit ihren zwei Schwestern, einer älteren und einer jüngeren, aufgewachsen. Die Mutter der Mädchen ist früh verstorben, ihr Vater ist sehr liebevoll, aber auch beruflich stark eingebunden. Daher hat die ältere Schwester Margot viele Hausarbeiten übernommen und ihre Schwestern mit großgezogen. Doch nun wird Margot nach England gehen und die Dynamik in der Familie verschiebt sich stark.
Doch richtig eskaliert die Situation eines Tages, als Lara Jean die geheimen Liebesbriefe, die sie 5 Jungen ihrer Vergangenheit geschrieben hat, nicht mehr finden kann. Am nächsten Tag in der Schule erfährt sie, dass die Briefe zugestellt worden sind. Und sie sieht nur eine Möglichkeit, die absolute Katastrophe abzuwenden: sie geht mit einem der Jungen, Peter, eine Scheinbeziehung ein, die ihnen vielleicht beiden helfen kann...
Zunächst hatten mich diese Bücher gar nicht interessiert, aber als dann der Hype um den Film losging und die Bücher wieder häufig erwähnt wurden, bekam ich doch eine sommerliche Laune, sie zu lesen. Ich denke, dieses Buch kam daher für mich zu einem guten Zeitpunkt und hat mir dann auch überraschend gut gefallen.
Einmal haben wir den Familienaspekt der Geschichte. Die Schwester waren mehr oder weniger unzertrennlich und nun ändert sich in einem Sommer alles, da Margot weggeht. Da ich im Sommer eine ähnliche Situation hatte, konnte ich viel mit den Gedanken und Ideen zum Thema Trennung und Fernbeziehung im weitesten Sinne (hier als Familienbeziehung) anfangen und fand das auch hilfreich, teilweise auch schmerzhaft.
Viele betonen, dass sie den Vater sehr mögen, da er wirklich um seine Töchter bemüht ist. Ich habe seine Figur auch als angenehm empfunden, aber gleichzeitig etwas mehr im Hintergrund wahrgenommen. Am Ende fand ich die Figur dann auch etwas dissonant irgendwie, und bin gespannt wie das in Buch zwei weitergeht. Margot als Schwester fand ich schwierig. Sie fühlt sich selbst sehr in der richtenden Position. Da sie die Mutter für die beiden jüngeren Geschwister ersetzt hat, ist sie sehr selbstgerecht. Außerdem gibt sie anderen die Schuld an ihrem Unglück. Mit ihr konnte ich wenig anfangen und sie hat mich zeitweise auch total aufgeregt.
Kitty ist die kleine Schwester und sorgt für sehr viele witzige, süße, aber auch frustrierende Momente: genau was eine kleine Schwester sollte. In sie habe ich mich sehr verliebt und will unbedingt mehr von ihr lesen. Lara Jean selbst ist eher ein unschuldiger Charakter, sie hat schon deutliche Schulmädchenzüge. Sie ist brav und macht ihre Hausaufgaben, kommt aber im Verlaufe des Buches auch aus sich heraus und da habe ich definitiv auch Entwicklung gesehen. Ich fand sie als Protagonistin passend für das Buch, habe mich aber nicht wirklich mit ihr identifizieren können.
Natürlich geht es um Buch viel um Liebe - was hier teilweise eher nur Verliebtheiten sind, aber es geht eben um Teenager. Josh fand ich als Charakter ziemlich creepy. Er hat mich - nicht nur wegen des Namens - an den Josh aus Clueless erinnert, und ich habe quasi permanent Ant Man vor meinem inneren Auge gesehen. Ich bin gespannt, wie diese Vorstellung dann mit den richtigen Film-Josh kollidiert. Auf der anderen Seite haben wir Peter, den ich eigentlich gern mochte, und viele sagen ja, er ist ein Arsch, aber bisher find ich ihn eigentlich ganz annehmbar. Schließlich macht nicht jeder Mensch immer alles richtig. Aber ich mochte vor allem auch seine Beziehung zu Kitty und wie er sich ihr gegenüber verhält. Ich bin gespannt, wie er sich weiterentwickelt.
Am Ende des Buches brauchen wir natürlich Drama. Ich denke, hier hatte ich persönlich die größten Probleme, denn obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass das an einer amerikanischen Schule so ist, bin ich nun mal Deutsche und bei uns hätte das nie solche Wellen geschlagen. (No Spoiler und so...) Ich finde den Umgang von Margot damit auch völlig banane und hätte ihr gern eine geklatscht. Auch Lara Jean fand ich schließlich ein bisschen übertrieben, ich glaube offene Kommunikation mit Peter hätte sicher mehr gebracht. Zeitgleich ist es ein Teenager-Roman, also eine verständliche Reaktion.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht. Wenn ich jetzt nochmal alles etwas Revue passieren lasse, habe ich wirklich Lust weiterzulesen. Dennoch werde ich mir das für sommerlichere Monate aufheben. Das Buch hat mich unterhalten, mich auch berührt an einigen Stellen und mir Denkanstöße gegeben. Gleichzeitig gibt es Teenie-Drama und Romantik, also was will man mehr? Natürlich ist das Buch nicht perfekt, es gibt problematische Tendenzen darin, vor allem das Ende fand ich nicht gut. Aber ich bin gespannt wie es weitergeht und werde weiterlesen.
Was sagt ihr zu Lara Jean und ihren Briefen? Oder ist euch das zu juvenil?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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