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Mittwoch, 5. Juni 2019

Kann man mal machen

Hallo an alle YoutubeFreunde,

ich lese ja sonst keine Bücher nur weil sie ein Youtuber verfasst hat, doch dieses hat mich schon sehr gereizt und als es dann bei Bookbeat zu hören war, musste ich auch gar nicht mehr widerstehen.

Fakten:
  • Autorin: Mirellativegal
  • Illustrator: Irina Zinner
  • Irgendwas zwischen Ratgeber und Biografie
  • 304 Seiten
  • 2018 erschienen
  • Community Edition
  • Preis: 12€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Im Internet sehen immer alle gut aus, sind glücklich und haben weder Poren noch Probleme. Oder sie vertreten antiquierte Rollenbilder und pöbeln gegen Schwächere. Mirella vom Kanal Mirellativegal hat keine Lust mehr darauf, von überall eingeredet zu bekommen, wie sie zu sein und was sie zu lassen hat. Sexismus steht ebenso auf ihrer Abschussliste wie Low Carb und Perfektionsdruck, gehirnzellenfressender Medienkonsum und Datingwahnsinn. 
Ein dickes Fell allein oder endlose Meckertiraden helfen jedoch niemandem weiter. Daher liefert Mirella die passende Motivation, um das eigene Leben entspannter zu gestalten, gleich mit. Empathische Kommunikation, Horizonterweiterung und die konsequente Achtung der eigenen Bedürfnisse stehen hierbei im Mittelpunkt. Denn letztlich ist die beste Waffe gegen die Negativität von außen, sich selbst gut leiden zu können. Und das kann man echt mal machen!"

Klar wer hat bei einem Buch von einem Youtuber nicht jede Menge Klischees im Kopf? Sicher alles Selbstdarstellung und Profilierung. Dieses ich will mich interessant machen Spiel blieb bei diesem Buch außen vor, ein Glück. Es hat mich sehr gefreut, dass Mirella mehr oder weniger erzählt, was ihr bisher im Leben so in verschiedenen Themenbereichen passiert ist und was sie daraus gelernt hat.

Dabei konzentriert sie sich natürlich auf aktuelle Themen aber eben auch solche, die sie persönlich interessieren und im Leben beeinflussen. Die Reihenfolge wie diese behandelt werden, scheint sich auch irgendwie an ihren Erlebnissen entlang zu hangeln. So richtig schlüssig war diese für mich nicht, das ist vielleicht ein echter Kritikpunkt. Auch das Ende das Buches war mir zu dahin gezaubert und aufgesetzt. Vielleicht auch, weil ich mich gerade an Mirella gewöhnt hatte und ihr gern zuhörte und plötzlich sollte es ohne ersichtlichen Grund aufhören, dabei hätte sie sicher noch mehr zu erzählen gehabt.

Gut und authentisch war die verwendete Sprache. Locker flockig und ja vielleicht mit ein bisschen viel Geschnörkel im Sinne von sehr hingebogenen Sätzen die eben besonders außergewöhnlich und besonders klingen sollten, aber eben auch konsequent in einem Stil. Die Art und Weise ist mir persönlich auch noch nicht so häufig in der Buchwelt begegnet, also auch wieder vieles richtig gemacht.

Ich hatte auch die Angst, das wir dieselbe Mirella kennen lernen oder vorgesetzt bekommen, die wir aus den Videos kennen. Tatsächlich gefällt mir diese Mirella aus dem Buch noch etwas besser, sie wirkte bodenständiger und erwachsener, als die die man aus den Videos kennt. Sie bringt im Buch auch neue Themen ins Spiel über die sie so noch nie gesprochen hat.

Zwischendurch habe ich mich ihr auch richtig verbunden gefühlt, weil ihre Erlebnisse und wie sie damit umgegangen ist, auch von mir so hätten gemacht werden können (ist das richtiges Deutsch? Ich bin skeptisch). Das macht sie sehr nahbar und ich könnte mir vorstellen, auch ihre "Fans" mögen sie genau dafür.

Kann man mal machen, kann man mal lesen, muss man nicht, aber kann man eben, vor allem dann, wenn man was alltagsnahes lesen möchte, was einem aufzeigt, dass das eigene Leben gar nicht so anders und komisch ist, sondern andere eben ähnliches oder genau dasselbe erleben und darüber sogar ein Buch schreiben, was gar nicht negativ gemeint ist. Empfehlen kann ich es also jedem, aber eben auch nur, wenn man Lust auf so einen "Lebensratgeber" hat der eigentlich gar keiner sein will und biografische Züge besitzt,

eure Blue Diamond.



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