Diesen Blog durchsuchen

Montag, 21. September 2015

Die Violine des Teufels

Hallo meine Thrillerfreunde,

bevor ich über dieses Buch spreche, möchte ich gern eure Meinung wissen: Brauchen wir Ankündigungen? Ursprünglich ist die Idee daraus entstanden, dass wir nicht wussten, ob wir genug Bücher lesen, um einen Blog zu unterhalten. Inzwischen lesen wir aber beide doch scheinbar wesentlich mehr als am Anfang. Daher türmen sich unsere Blogposts ein wenig. Die liebe Blue lässt die Ankündigungen ja schon eine Weile weg. Ich spiele nun auch mit dem Gedanken. Dennoch möchte ich gern den Klappentext und Kaufgründe mit euch diskutieren. Wird das zu viel für einen Post? Nun, das werden wir heute herausfinden. Wenn sich niemand beschwert, werde ich in Zukunft auch keine separate Ankündigungen mehr machen.

Nun zum Buch. Ich habe das Buch gebraucht gekauft. Ich kann mich gar nicht genau erinnern, wo ich es entdeckt habe. Es müsste in einem Sale gewesen sein. Das Cover und der Titel haben mich angesprochen, denn ich mag außergewöhnliche Krimis und Thriller, die nicht nur nach Schema X funktionieren. Daher war schnell klar, das muss ich haben. Außerdem ist der Autor Spanier und da habe ich noch sehr wenig Leseerfahrung.

Die Fakten:
  • Autor: Joseph Gelinek (Pseudonym)
  • Titel: Die Violine des Teufels (Original: El Violín del Diablo)
  • Erschienen: 2011
  • Verlag: Knaur Verlag
  • Seiten: 475
  • Preis: ab 0,01 Euro gebraucht
  • Klappentext: "Was hat der "Teufelgeiger" Paganini mit einem Mord im heutigen Madrid zu tun? Die Geigerin Ane Larrazábal wird nach einem ihrer berühmten Konzerte stranguliert aufgefunden. In blutiger Schrift prangt das arabische Wort für "Satan" auf ihrer Brust. Und ihre einzigartige Stradivari mit dem geschnitzten Teufelskopf ist unauffindbar - sollte das Instrument tatsächlich fluchbeladen sein? Die Spur führt die Polizei bis zum makabren Tod des Meisters Paganini selbst, vor nahezu 200 Jahren..."

Zur Handlung: Der Inspektor Perdomo muss seinen Sohn in ein Konzert der berühmten Violinistin Ane Larrazábal begleiten, da seine musikbegeisterte Frau vor Kurzem bei einem Unfall verstorben ist. Selbst hat Perdomo keine Ahnung von Musik, doch sein Sohn spielt selbst die Geige und will nun endlich sein Vorbild live erleben. Doch nach dem Konzert ertönt die Durchsage, dass eventuell anwesende Polizisten sich bitte melden sollen. Perdomo ist so der erste, der die ermordete Künstlerin zu Gesicht bekommt.

Durch einen tragischen Unfall gerät Perdomo mitten in die Ermittlungen. Dabei hilft ihm unter anderem ein Medium, aber auch Musikexperten und ein Parfumhersteller. Dieser Fall ist für Perdomo alles andere als normal. Kann wirklich ein Fluch auf der Geige für all das verantwortlich sein?

Meine Meinung: Bei einem Thriller ist es immer am besten, so wenig wie möglich zu wissen. Daher möchte ich versuchen, euch eher ein Gefühl zu vermitteln als zu viel über die Handlung zu sagen. Das Buch ist ein musikalischer Thriller. Man lernt hier, vor allem als Laie, unglaublich viel über klassische Musik dazu. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen, denn ich lerne gern, während ich gut unterhalten werde. Der Autor ist selbst Musikwissenschaftler und weiß somit, wovon er spricht.

Außerdem geht es hier doch ein wenig paranormal zu. Ich weiß nicht, wer von euch die Serie The Mentalist kennt, die ich gerade mit meinem Freund schaue, aber gewisse Ähnlichkeiten sind nicht zu leugnen. Es gibt einen Detektiv, der zusammen mit einem (kritischen) Hellseher einen Fall lösen muss. Weiterhin kommt dabei auch eine List zum Einsatz. Zugrunde liegt die Frage, ob es so etwas wie einen Fluch gibt.

Dabei wird das Buch aber nicht zu abgehoben und findet ein angenehmes Ende. Es ist letztlich doch eher ein Krimi als alles andere. Obwohl ich die Geschichte durchaus durchweg spannend fand, würde ich hier nicht von Thriller sprechen. Da hat mir ein wenig der Nervenkitzel gefehlt. Aber als Detektivgeschichte ist es wirklich gelungen. Man kann toll miträtseln und wird das eine oder andere Mal überrascht. Ich mag solche Bücher auf jeden Fall sehr und kann mir gut vorstellen, auch das andere Buch des Autors zu lesen.

Die Charaktere sind angenehm. Hier wird eher mit Klischees gespielt und sie werden bewusst gebrochen. Im Gegenteil zu anderen Krimis wie kürzlich Herzfrost ist Perdomo nicht übertrieben düster oder grimmig. Stattdessen verhält er sich wie ein ganz normaler Mensch, obwohl er erst seine Frau verloren hat. Man kann definitiv verstehen, warum er wie handelt. Das fand ich gut. Auch die anderen Charaktere sind für einen Krimi durchaus angemessen, auch wenn niemand dabei besonders positiv heraussticht. Ein bisschen merkwürdig war das Motiv dann am Ende, da fehlt mir noch etwas...

Das Buch ist glücklicherweise nicht übertrieben blutig. Obwohl einige Leute sterben, ist nur eine Szene mir an die Nieren gegangen. Da fand ich die plötzliche und unnötige Brutalität sehr unangenehm und die Szene hat nicht ins Buch gepasst. Ein anderer Tod hat dagegen mehr an Final Destination erinnert, denn er war sehr unglaubwürdig. Das sind meine größten Kritikpunkte.

Insgesamt war das Buch sehr interessant. Es hat mir einiges über Madrid und die klassische Musik beigebracht. Außerdem hat es mich gut unterhalten und hat mich miträtseln lassen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Leseerlebnis. Ich denke, Krimifans können hier nicht viel falsch machen. Allerdings ist er auch nicht gerade herausragend.

Habt ihr schon ein Buch von Gelinek gelesen? Ich würde mich über eure Kommentare freuen.
Und dann lasst mich bitte auch wissen, wie ihr diese längere Review fandet. Soll ich die Ankündigungen zukünftig so einbauen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen