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Mittwoch, 23. September 2015

Horns

Hallo meine Horrorfreunde,

seit Anfang August gibt es ja einen neuen Film mit Daniel Radcliffe. Als ich den Trailer gesehen hatte, habe ich sofort das Buch bestellt, welches Grundlage für den Film war. Ich fand den Trailer so cool und ansprechend, außerdem ist es eine völlig neue Idee. Und hier sind wir nun, mit dem Buch, am Freitag kommt meine Meinung zum Film.

Die Fakten:
  • Autor: Joe Hill
  • Titel: Horns
  • Erschienen: 2010
  • Verlag: Gollancz London
  • Seiten: 435
  • Preis:
  • Klappentext: "Ignatius Martin Perrish spent the night drunk and doing terrible things. He woke up the next morning with one hell of a hangover, a raging headache ... and a pair of horns growing from his temples."

Zur Handlung: Ig Perrish ist Sohn einer wohlhabenden Familie. Nach einem Streit mit seiner Freundin Merrin wird diese tot aufgefunden. Schnell sind sich die Behörden sicher, dass Ig der Täter ist. Allerdings hat dieser die Nacht völlig betrunken in seinem Auto verbracht - kein geeignetes Alibi. Doch es können nie wirkliche Beweise gegen Ig gefunden werden, sodass er ein Jahr später immer noch frei in derselben Stadt lebt.

Eines Morgens wacht Ig auf, völlig verkatert und mit Kopfschmerzen. Vor dem Spiegel sieht er schließlich, dass ihm über Nacht Hörner gewachsen sind. Er sieht aus wie ein kleiner Teufel. Was hat er in der letzten Nacht getan? Doch bald bemerkt Ig, dass die anderen Bewohner der Stadt sich nicht weiter an den Hörnern stören, sie erzählen ihm aber ihre schlimmsten Gedanken und Geheimnisse. Können diese Hörner helfen, den Mord an Merrin aufzuklären?

Dieses Buch hat mir gut gefallen. Ich fand vor allem den ersten Teil extrem unterhaltsam. Die Begegnungen, die Ig hat, sind sehr skurril und kreativ. Beispielsweise geht er zum Arzt, um die Hörner untersuchen zu lassen, aber der Arzt hat gar keine Lust mehr, sich nur mit den Problemen der anderen zu beschäftigen. Aber es wird auch sehr ergreifend, wenn Menschen, die Ig eigentlich nahestehen (sollten), ihm ihre wahren Gedanken offenbahren, die sehr schmerzhaft sein können.

Die Idee, dass die Menschen wegen der Hörner die Wahrheit sagen, ist sehr einzigartig und hat mich sofort in den Bann gezogen. Zwischendrin kommt dann eine Rückblende auf die Kindheit von Ig und Merrin, was ich etwas zu lang und langweilig fand. Ich wollte viel lieber wissen, wie es denn mit den Hörnern weitergeht. Dennoch waren diese Kapitel sehr wichtig für die Gesamthandlung. Man hätte sie vielleicht trotzdem etwas einkürzen können.

Ig selbst hat eigentlich keinen richtigen Charakter. Er ist mehr ein Tool, um die anderen Menschen um ihn herum beschreiben zu können. Man kann am Ende nicht sagen, ob man Ig nun mag, ob er ein guter Mensch war oder nicht. Ich denke aber, das fällt einem beim Lesen gar nicht so sehr auf. Und irgendwie muss es auch so sein. Im Fokus stehen viel mehr Merrin, die man als Opfer eigentlich bemitleiden will, und ihr Täter, den Ig und Merrin schon länger kennen.

Merrin wird vor allem von Ig sehr glorifiziert. Sie war seine große Liebe und erscheint in seinem Blickwinkel wie ein Engel. Wenn man jedoch dann bestimmte Handlungen von ihr sieht, ist dies sehr schwer nachzuvollziehen. Man bekommt dann einen inneren Konflikt, denn man will sie als Opfer sehen, aber irgendwie verhält sie sich auch äußerst seltsam. Dies wird allerdings aufgeklärt, und das war für mich der traurigste Moment im Buch. Gleichzeitig hat es den inneren Konflikt gelöst und endlich hat man Merrin verstanden.

Der Täter jedoch ist ganz klar einfach nur abstoßend. Ich möchte hier nicht sagen, um wen es sich handelt, obwohl man es recht früh erfährt. Man bekommt dann aber am Ende sehr viel aus der Sicht des Täters berichtet, und das ist der grusligste Teil des Buches. Ich fand das richtig gut gemacht und habe mich sehr geekelt beim Lesen. Allerdings ist dies auch wirklich wichtig, um das Buch am Ende zu verstehen.

Im Buch gibt es allgemein sehr viele Symbole. Das Teufliche wird nicht so einfach gesehen, wie das Gläubige vielleicht tun. Stattdessen wird sogar dagegen argumentiert, dass Gott gut und der Teufel böse ist. Sie stünden ja auf der gleichen Seite. Aber auch die anderen Symbole fand ich sehr interessant. Da muss jeder selbst ein bisschen nachdenken beim Lesen. Man sollte aber nicht erwarten, dass alle Fragen geklärt werden diesbezüglich...

Alles in allem hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist gruslig, wenn man aus Sicht des Täters liest, sehr abgespacet, wenn es um die Hörner und deren Nebenwirkungen geht. Man sollte kein Problem mit dem Teufel haben, wenn man das Buch lesen will. Sehr religiöse Menschen werden es eher nicht mögen. Man muss auch ein bisschen offen sein und nicht zu viel hinterfragen, sondern es einfach geschehen lassen. Dann ist das Buch sehr unterhaltsam. Ich jedenfalls mochte es sehr.

Habt ihr das Buch gelesen? Was sind eure Gedanken dazu? Und findet ihr die Idee mit den Hörnern, die die Wahrheit aus allen herauskitzeln, auch so spannend?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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