Hallo an alle Serienjunkies,
den meisten von euch ist sicherlich auch schon so eine typische Arztserie über den Weg gelaufen. Ein paar von denen habe ich in den letzten Monaten gesuchtet und möchte euch heute einen kleinen Überblick verschaffen. Dabei möchte ich nicht zu sehr in Handlungsdetails gehen, da das bei dem Umfang einfach keinen Sinn macht.
Es handelt sich bei allen um amerikanische Produktionen. Den Unterschied zu zum Beispiel Deutschen sieht man auch hier überdeutlich. Vielleicht werde ich das auch irgendwann mal vergleichen, nur ist die Schwarzwaldklinik oder in aller Freundschaft und was es nicht noch so gibt, gerade weniger auf meiner - muss ich schauen - Liste.
Beginnen wir mit einem Klassiker - Grey´s Anatmoy
Diese Serie startete 2005 im amerikanischen Fernsehen und kam ein Jahr später nach Deutschland im ORF (ja da). Sie besteht mittlerweile aus 16 Staffeln (bald 17) und über 350 Episoden. Damit ist sie in unserem Vergleich heute die umfassenste und zum langwierigen Suchten geeignet. Eine Folge dauert um die 40 Minuten. Das Intro ändert sich hier nach Staffel und ich hab ehrlicherweise immer darauf gewartet, dass die Szenen mal vorkommen, dem ist aber nicht so. Die Idee stammt von Shonda Rimes und gilt als sehr erfolgreich, was mehrere Preisauszeichnungen belegen. Die Serien Private Practice und Station 19 sollen Spin-offs dieser sein. Auf Join gibt es außerdem eine Miniserie Team B, mit den später auftauchenden neuen Assistenzärzten.
Diese Serie spielt in Seattle und dort hauptsächlich in einem der größten Krankenhäuser. Wir begleiten Assistenzärzte vom Beginn ihrer Lehrzeit über Prüfungen bis hin zu Oberarztkarrieren und weiteres. Dabei ist Meredith Grey die Schlüsselfigur um die sich letztendlich die Geschichte aufbaut. Der Fokus der Serie liegt nach meiner Auffassung einerseits auf dem kompliziert verstrickten Netz von Beziehungen unter den zahlreichen Rollen und andererseits auf Erkenntissen der Medizin sowohl historisch als auch als grobes Bild über medizinische Themen. Rein medizinisch würde ich behaupten sind die Darstellungen dabei ziemlich superheldenhaft und ich würde es ehrlich begrüßen, wenn mehr realistischer wäre. Gefühlt wird das aber immer besser.
Ich mag an der Serie vor allem, dass sie mit der Zeit geht und weder hinterher noch moderner sein will, als die aktuelle Medizin und die Gegebenheiten in Krankenhäusern. Gut ist auch, dass immer wieder lebensnahe Themen eingebaut werden, wie Notsituationen, Amokläufe, Brände, Verbrechen, aber auch Homosexualität, Rassismus, Familiendramen, Adoption und vieles mehr. Im Prinzip kann man mit dieser Serie fiktive Leben mitverfolgen. Die Figuren lassen sich schnell lieb gewinnen und so Freud und Leid miterleben. Ich kann jetzt definitiv verstehen, dass manche diese Serie nie mehr missen möchten. Durch die unterschiedlichsten Charaktere, die auch sehr konsequent ihre Rolle innehaben, ist meiner Anischt nach auch für jeden was dabei. Kommt man dann noch mit dem Thema Krankenhaus und allem was dazu gehört, zurecht, ist diese Serie wirklich sehr empfehlenswer.
Code Black - Ärzte am Limit
Dies ist eine abgeschlossene Serie aus dem Jahr 2015 (ab 2016 in Deutschland) die mit 3 Staffeln aus 42 Episoden eher kurz ist. Eine Folge geht auch hier um die 40 Minuten. Diese Serie geht auf eine Dokumentation zurück, die die Arbeit im L.A. County Hospital zeigt. Die Idee stammt von Michael Seitzman.
In dieser Serie verfolgen wir auch die Entwicklung von Assistenzärzten in ihrer Arbeit, allerdings stehen hier kaum die persönlichen Geschichten der einzelnen Charaktere im Fokus. Vielmehr geht es um die Arbeit in amerikanischen Notaufnahmen von Großstädten, die in einem fiktiven Krankenhaus dargestellt werden. Hier geht es vor allem um Spannungsmomente. Die Serie ist schnell, hektisch und laut und hat kaum Momente wo der Zuschauer mal zur Ruhe kommen kann. Dies wird durch die Kameraführung extrem stark unterstützt. Hier ebenso schon leicht thematisiert ist die Zusammenarbeit und diversen Unterschiede innerhalb eines Krankenhauses. Hierarchien werden dargestellt und auch was bei falschen oder fehlerhaften Handlungen passiert, wird hier stärker gezeigt.
Ich fand diese Serie sehr spannend und fesselnd. Sie war eher hollywoodreif, als das ich jetzt dachte - ja ist das in der Realität auch so? Hier war mir der Realitätsbezug überhaupt nicht wichtig. Was schade ist, hier verschwinden Charaktere einfach ohne das erklärt wird wo sie hin sind. So habe ich liebgewonnene Figuren wirklich vermisst. Empfehlen würde ich die Serie denen die mit Blut und verrückten Verletzungen und einem mehr oder weniger Schlachtfeld zurecht kommen. Sie ist spannungsgeladen und bleibt lang im Kopf.
New Amsterdam
Dies ist noch eine ganz junge Serie, die sicherlich noch wachsen wird. 2018 erstmals ausgestrahlt, besteht sie bisher aus 2 Staffeln mit unterschiedlicher Episodenzahl, momentan sind es insgesamt 32. Eine Folge dauert um die 45 Minuten, im Vergleich also schon länger als üblich.
Sie beruhtauf einem Buch welches von einem ärztlichen Direktor geschrieben wurde. Es handelt sich also um ganz lebensnahe Geschichte aus einem der ältesten staatlichen Krankenhäuser der USA in New York. Die Idee für diese Serie stammt von David Schulner.
Diese Serie ist ein tiefes Drama. Sie ist vom Fokus ähnlich denen von Grey´s Anatomy, aber anstatt um zwischenmenschliche Beziehungen geht es hier mehr um persönliche Schicksale. Es findet ein permanenter Wechsel zwischen den Abteilungen statt und so wird sehr stark auch die unterschiedliche Arbeitsweise sichtbar. Wir erleben nicht nur die Chirurgie oder Notaufnahme die sehr beliebt für Serien ist, sondern auch Onkologie und Psychologie spielen eine gewichtige Rolle. Dadurch entsteht viel Abwechslung. Da wir hier dem ärztlichen Direktor folgen ist die Perspektive auch automtisch anders als bei den anderen Serien.
Emotional packt einen die Serie wirklich stark und ist unglaublich mitreißend. Mir hat das total gefallen, auch weil wir nicht nur Happy Ends erleben, im Gegenteil sogar. Es wechselt je nach Thema zwischen viel Spannung und Schnelligkeit hin zu langgezogenen Sequenzen und Ruhe, manchmal auch dramatische Ruhe. Gut finde ich auch, dass hier stärker klar wird, das es beim Thema Medizin ebenso viel um Geld dreht. Ohne Geld ergibt sich keine gute medizinische Versorgung in den USA und das ist nach meinem Wissen Realität. Diese Serie gibt also auch kleine Denkanstöße. Da diese nicht stark mit brutalen Verletzungen arbeitet, sondern mehr auf der psychologischen Ebene muss man hier mal kein Blut sehen können, allerdings sollte man eine hohe emotionale Stärke mitbringen.
The Good Doctor
Jetzt kommen wir zu einer Serie die von einer südkoreanischen Serie adaptiert wurde und seit 2017 ausgestrahlt wird. Hier gibt es momentan 3 Staffeln mit 56 Episoden, bei der eine Folge ca. 40 Minuten dauert. Auch hier geht die Produktion weiter, allerdings muss ich sagen, empfand ich die zuletzt von mir gesehene auch als guten Abschluss. Dies könnte aber auch daran liegen, dass sie mir schlicht langweilig geworden ist. Die Idee hierzu stammt von David Shore.
Im Fokus dieser Serie steht der autistische Chirurg, der dank seiner Inselbegabung ein herausragender Diagnostiker ist. Er stellt einen krassen Kontrast mit seiner nüchternen Art zum emotionsgeladenen Krankenhausgeschehen dar. Mit ihm steht das Lösen von besonders kniffligen Krankheitsthemen im Fokus.
Das ist zu Beginn ein so großer Kontrast zu anderen Serien, dass es wirklich Spaß macht, irgendwie witzig ist und auch spannend. Allerdings dreht sich die Geschichte immer wieder im Kreis und wurde mir so schnell langweilig. Ich finde zwar sehr gut wie schnell die Behinderung egal wird und der Arzt in seinen Fähigkeiten mit anderen gleich gesetzt wird, aber das ist eben auch schnell erzählt. Empfehlen würde ich es daher denen die eher eine ruhige aber auch tiefsinnige Serie schauen wollen.
Atlanta Medical
Dies ist die jüngste der hier verglichenen Serien. Sie startete in 2018 original unter dem Titel the Resident und besteht derzeit aus 3 Staffeln mit über 50 Folgen. Eine Episode dauert knapp 43 Minuten. Das Intro mag ich sehr. Die Idee zur Serie stammt hier von mehreren Personen und basiert nicht auf etwas Speziellem, zumindest konnte ich das nicht herausfinden.
Auch bei dieser Serie steht die Chrirugie mal wieder im Fokus, aber auch Diagnostik im Allgemeinen. Grundsätzlich haben wir hier nicht sehr viele Charaktere zumindest gefühlt. Ihre persönlichen Leben sind gut mit dem Krankenhausleben ausbalanciert, aber man hat hier ganz besonders das Gefühl das deren Leben quasi aus Krankenhausarbeit besteht.
Das ist es auch was die Serie in sich ausmacht. Sie ist gespickt mit Intrigen und all dem Schlechten was in der Medizin existiert. Hier ist auch die Kameraführung und das Szenenbild wieder sehr unterstützend. In dieser Serie wird einem unmissverständlich der Spiegel der Gesellschaft vorgehalten. Das hebt sie wunderbar von den übrigen ab. Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Anfang nicht begeistert war, aber nach ein paar Folgen hat sich etwas zum Positiven bei den Figuren entwickelt. Empfehlen kann ich sie vor allem an die sensationsverrückten und denen die kein Happy End brauchen.
Das war mein Vergleich von ein paar Serien dieser Art. Hat euch diese Art des Posts gefallen oder wollt ihr lieber einzelne detaillierte Vorstellungen?
Genießt die Sonne,
eure Blue Diamond.
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