Animal Farm ist einer dieser Klassiker, von dem jeder irgendwo schon mal gehört hat. Ich hatte vor einigen Jahre meinen ersten Orwell gelesen - 1984 - und war nicht wirklich überzeugt. Doch in der Bibliothek stand dann Animal Farm herum und sah so schön dünn aus. Gelesen hatte ich es schon zum letzten Harry Potter Readathon, aber komme heute erst dazu, davon zu berichten.
Die Fakten:
- Autor: George Orwell
- Titel: Animal Farm
- Erschienen: 1989 (erstmals 1945)
- Verlag: Penguin Books
- Seiten: 95
- Preis:
- Klappentext: "It is the history of a revolution that went wrong - and of the excellent excuses that were forthcoming at every step for the perversion of the original doctrine."
Zur Handlung: Eines Tages beschließen die Tiere einer Farm, ihren menschlichen Farmer zu vertreiben und selbst die Herrschaft an sich zu reißen. Von fundamentaler Bedeutung für diese Revolution waren die cleveren Schweine. Diese konnten die anderen Tiere mitreißen und schließlich den Sieg davon tragen.
Fortan sollen alle gleich sein und gleich behandelt werden auf der Farm. Doch schon bald beginnen die Schweine ihre aufkeimende Macht zu schützen und auszubauen. Die anderen Tiere sind zunächst blind für diese Vorgänge - oder wollen es sein. Doch letztlich kann es nur heißen: einige sind gleicher als andere.
Ich war gespannt auf dieses Buch, hatte aber auch ein bisschen Sorge, dass mich auch diese Orwell nicht überzeugen kann. Das lag vor allem daran, dass ich mich mit Geschichten schwer tue, in denen Tiere sich sehr menschlich verhalten. Und natürlich haben wir hier eine Fabel, denn es geht gar nicht wirklich um Tiere... schockierend.
Doch schnell hatte ich mich in die Geschichte eingefunden. Auf ihren knapp 100 Seiten entwickelt sich alles doch rasant. Als Beobachter und historisch und politisch gebildete Leser können wir schon von Beginn an Analogien sehen und Prognosen treffen, wie das Ganze ausgehen wird. Trotzdem ist der Fortlauf der Geschichte von Orwell auf jeden Fall feinsinnig erdacht.
Ich mochte auch sehr, welchen Tieren welche Eigenschaften zugesprochen werden. So sind die Schweine ganz klar die Rädelsführer. Ein Pferd ist derjenige, der sich für das Regime abrackert, weil er daran glaubt, und für diesen Glauben am Ende nicht unbedingt belohnt wird. Andere Tiere wie beispielsweise die Schafe sind auch sehr gut getroffen. Das bringt auch immer wieder etwas Aufheiterndes in diese doch auch sehr deprimierende Geschichte.
Wie viel kann man über 100 Seiten noch schreiben? Ich denke, jeder sollte dieses Buch mal gelesen haben. Es ist kurzweilig und unglaublich clever konstruiert. Man muss nicht unbedingt alle Analogien super finden, aber ich glaube, es ist einer dieser Klassiker, auf den auch heute noch so oft angespielt wird, dass man mit ihm als Hintergrundwissen doch mehr versteht auf der Welt.
Ich war letztlich positiv überrascht von der Kürze und dem Unterhaltungswert des Buches. Ich habe es sehr gern gelesen, auch wenn es mein Leben jetzt nicht verändert hat. Orwell zeigt, dass er ein gutes Auge und Ohr für gesellschaftliche Vorgänge hat und diese auch sinnvoll in Geschichten umsetzen kann. Und jeder kann dann selbst einmal überlegen, welches Tier er wohl wäre auf diesem Hof...
Kennt ihr Animal Farm schon? Wie steht ihr dazu?
Bis bald,
Eure Kitty Retro
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