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Dienstag, 26. November 2019

Sawkill Girls - Scaralong

Hallo meine Gruselleser,

ein Buch ist noch auf meiner Liste, das ich euch im Oktober nicht vorgestellt habe. Wie ihr sicherlich bemerkt habt, sind wir im Moment dabei, unsere Rezensionsberge abzuarbeiten, denn die liebe Blue und ich haben dieses Jahr schon deutlich mehr gelesen als gepostet und wir wollen euch nichts vorenthalten. Darum gibt es heute diese überfällige Rezension.

Die Fakten:
  • Autor: Claire Legrand
  • Titel: Sawkill Girls
  • Sprecher: Lauren Ezzo
  • Erschienen: 2018
  • Verlag: Harper Audio
  • Dauer: 12 Std. 58min (ungekürzt)
  • Preis: 9,90 Euro im Abo
  • Klappentext: "Who are the Sawkill Girls? Marion: The newbie. Awkward and plain, steady and dependable. Weighed down by tragedy and hungry for love she’s sure she’ll never find. Zoey: The pariah. Luckless and lonely, hurting but hiding it. Aching with grief and dreaming of vanished girls. Maybe she’s broken - or maybe everyone else is. Val: The queen bee. Gorgeous and privileged, ruthless and regal. Words like silk and eyes like knives; a heart made of secrets and a mouth full of lies. Their stories come together on the island of Sawkill Rock, where gleaming horses graze in rolling pastures and cold waves crash against black cliffs. Where kids whisper the legend of an insidious monster at parties and around campfires. Where girls have been disappearing for decades, stolen away by a ravenous evil no one has dared to fight…until now."


Zur Handlung: Nach dem Tod ihres Vater, zieht Marions Familie nach Sawkill. Ihre Mutter strebt nach einem Neuanfang, ihre Schwester möchte wieder richtig leben. Doch Marion kann so leicht nicht loslassen. Und Sawkill begrüßt sie mit seltsamen Migräneanfällen und einer Tragödie.

Zoey hat ihre beste Freundin an ein schreckliches Verbrechen verloren. Ihr Körper wurde nie gefunden und auch kein Täter. Doch Zoey ist sich sicher, dass sie weiß, wer mit dem Verschwinden zu tun hat: Val. Mit ihr hat Zoeys beste Freundin vor ihrem Tod überraschend viel Zeit verbracht. Aber hat Zoey Recht, oder spricht da nur die Eifersucht aus ihr? Gibt es auf Sawkill etwas, das Mädchen tötet?

Dieses Buch hatte ich ziemlich zeitgleich mit Strange Grace begonnen. Beide haben ein sehr ähnliches Set-up: ein Monster in einer kleinen Gemeinde, drei Freunde oder Feinde oder Liebhaber, die dagegen kämpfen. Beide Bücher entwickelten sich dann sehr unterschiedlich, aber beide Bücher konnten mich zum Glück überzeugen.

Die drei Hauptfiguren könnten nicht unterschiedlicher sein. Marion treffen wir zuerst, mit ihr betretenn wir zum ersten Mal die Insel Sawkill. Mit ihr zusammen erfahren wir von seinen Geheimnissen. Ich mochte sie als Charakter, sie wirkt oft wie der rationale Anker in der Gruppe. Sie hat extrem viel Liebe zu geben, aber auch Schmerz in sich, und sie strahlt einfach Ruhe aus. Das Gegenteil ist Zoey, sie glaub von sich, dass sie gar keine Liebe zu geben hat. Ich fand Zoey teilweise etwas anstrengend, da sie die ganze Zeit am Ausrasten ist, obwohl sie sich bereits am meisten mit Sawkill und seiner blutigen Geschichte beschäftigt hat. Sie trifft häufig auch einfach irrationale Entscheidungen. Val macht im Laufe des Buches vermutlich die größte Veränderung durch. Sie hat ein dunkles Geheimnis, wirkt am Anfang aber nur arrogant. Was wirklich hinter ihr steckt, zeigt sich erst in der zweiten Hälfte des Buches.

Der Aufbau der Geschichte hat mit gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass immer etwas passiert, und war gespannt, wie es weitergeht. Trotzdem nimmt das Buch sich auch Zeit für die Charaktere und es gibt ruhige, tiefe Momente zwischen ihnen. Und da alles Teenager sind, gibt es natürlich auch einige dramatische Momente, die ich aber passend fand. Besonders hervorgehoben wird häufig auch die ausführliche Sexszene zwischen zwei weiblichen Charakteren. Leider habe ich diesen Teil im Bus zwischen Schulkindern gehört und war etwas abgelenkt. Aber wer sowas nicht mag, kann es auch gut überspringen, es ist kein großer Teil der Geschichte. Und wer sowas mag, umso mehr Grund dieses Buch zu lesen.

Das Monster fand ich auch sehr gruselig am Ende. Man lernt es schon recht früh kennen, aber gegen Ende des Buches zeigt es erst richtig, was es kann. Dazu beigetragen hat aber auch die Sprecherin. Die macht ihren Job gerade beim Monster unglaublich gut. Da haben sich mir einige Haare aufgestellt. Abgesehen vom Monster-Monster wird auch noch eine feministische Diskussion aufgemacht, bei der man sich fragen kann, welche Monster noch so auf dieser Insel sind.

Die Atmosphäre ist in diesem Buch auch wirklich besonders. Sawkill ist ein Fels im Meer, auf dem eine kleine Stadt ist. Alles fühlt sich abgeschieden an, gleichzeitig sind die meisten Familien da auch sehr reicht. So spielt ein Großteil der Handlung auf dem Grundstück von Vals Familie, was definitiv auch dieses Gefühl eines Ferienortes für reiche Familien versprüht. Der Fels selbst wird außerdem auch zum Charakter in der Geschichte, was ich sehr clever gemacht fand.

Das Ende konnte mich schließlich auch voll und ganz überzeugen. Man kann nicht behaupten, dass es den Charakteren zu leicht gemacht wird. Auch die Dynamik der Charaktere am Ende war toll. Ich mochte es, wie die Charaktere sehr achtsam und unterstützend miteinander sein können, obwohl sie sich nicht wirklich kennen oder nicht mögen. So sollte die Welt sein. Und es geht dann auch ein bisschen auf Herz und Tränendrüse am Ende. Wirklich rundum gelungen.

Alles in allem kann ich nichts Schlechtes über dieses Buch sagen: es war gute Unterhaltung, hat spannende und wichtige Themen aufgegriffen, hat menschliche und realistische Charaktere, die auf interessante Weise miteinander interagieren, das Monster hat auch Gruselfeeling aufgebaut und die Atmosphäre war sehr besonders. Lest es.

Kennt ihr das Buch oder habt ihr es gar schon gelesen?

Bis bald,
Eure Kitty Retro





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