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Samstag, 16. November 2019

Into The Drowning Deep - Scaralong

Hallo meine Gruselnasen,

von meinen Oktoberleseplänen hatte ich noch ein Buch übrig, das ich nun endlich nach ungefähr drei Wochen beendet habe. Ihr könnt euch vermutlich vorstellen, dass das heute keine allzu positive Rezension wird. Dabei hatte ich mich tatsächlich sehr auf dieses Buch gefreut.

Die Fakten:
  • Autor: Mira Grant
  • Titel: Into The Drowning Deep
  • Erschienen: 2017
  • Verlag: Orbit
  • Seiten: 484
  • Preis: 11,15 Euro
  • Klappentext: "Seven years ago, the Atargatis set off on a voyage to the Mariana Trench to film a mockumentary bringing to life ancient sea creatures of legend. It was lost at sea with all hands. Some have called it a tragedy; others have called it a hoax. Now a new crew has been assembled to investigate. And they'll discover that whatever is down there is definitely no joke..."

Zur Handlung: Das Leben von Tory änderte sich schlagartig, als ihre Schwester von einem Boot verschwand, das im Mariannengraben eine Fake-Dokumentation über Meerjungfrauen drehen sollte. Torys Schwester war das Gesicht der Exkursion, sie arbeitete für eine Science-Fiction-Film-Fabrik. Die verwackelten Aufnahmen, die später auf dem menschenleeren Schiff gefunden wurden, deuten an, dass Meerjungfrauen vielleicht doch keine Sagengestalten sind.

Als Tory das Angebot erhält auf einer zweiten Exkursion zum Mariannengraben teilzunehmen, sagt sie sofort zu. Sie muss wissen, ob ihre Schwester wirklich von Monstern getötet wurde. Begleitet wird sie von ihrem Laborpartner Luis, der selbst zu Sagengestalten forscht. Und auf dem Schiff versammeln sich schließlich viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die alle auf ihre Art von dieser Fahrt profitieren wollen. Doch sie wissen nicht, dass die Sicherheitsmaßnahmen gegen Angriffe von Meermonstern fehleranfällig sind...

Wenn ich dieses Buch beschreibe, klingt alles davon großartig: böse Meerjungfrauenmonster, Wissenschaftler in Action, gehörlose Charaktere, lesbische und bisexuelle Charaktere, ein bisschen Romance, viel Blut, kein Entkommen. Leider bleibt das Buch aber weit hinter dem Versprochenen zurück. Während man all diese Punkte abhaken kann, kann es doch einfach keine Spannung aufbauen.

Die ersten Kapitel sind dabei sehr vielversprechend. Rückblickend erleben wir das Ende der Atargatis sieben Jahre zuvor. Die Meerjungfrauen sind geübte Prädatoren und Jäger. Niemand hat eine Chance. Doch dann springen wir zu Tory und ihrem Leben und die Banalitäten können beginnen.

Mit knapp 500 Seiten ist dieses Buch wirklich nicht dünn. Es ist aber auch nicht kurzweilig. Man liest und liest und wartet auf den Moment, wo das Schiff endlich den Mariannengraben erreicht. Bis dahin gibt es viel Geplänkel zwischen den Charakteren, beispielsweise zwischen der Meerjungfrauen-Expertin Dr. Toth (bis zum Ende mein liebster Charakter) und ihrem Exmann, der nun für das Science-Fiction-Unternehmen diese Schiffsreise leitet. 

Nach 160 Seiten ist es dann so weit. Es scheint endlich mal was zu passieren. Dann wird es auch kurz spannend. Wirklich. Doch schon nach 10 Seiten ist das wieder vorbei und es plänkelt weiter. Was ich der ersten Hälfte des Buches noch irgendwie verzeihen konnte, zog sich auch in der zweiten Hälfte weiter hin. Erst etwa 100 Seiten vor dem Ende beginnt der Kampf ums Überleben. Und da hatte mich das Buch schon verloren.

Seien wir ehrlich, bei einem Horrorbuch gehe ich davon, dass viele Charaktere sterben werden. Daher fällt es zumindest mir schwer, ihnen 400 Seiten lang bei ihrem Leben zuzuschauen und irgendetwas dabei zu empfinden. Ich will Angst, Blut, Schweiß. Ich will nicht irgendwelche getrennten Eheleuten, Exfreunde und Streit zwischen Doktorvater und Assistenzforscher. Die wenigen Szenen, in denen es dann tatsächlich wissenschaftlich wurde, konnten das auch nicht retten. An einer Stelle bekam das Buch für etwa 5 Seiten fast eine Art "Arrival"-Touch (wunderbarer Film) und dies wurde dann direkt durch neues Beziehungsdrama abgebrochen. Und dass Dr. Toth dann plötzlich Biologin ist, nachdem wir sie als Meerjungfraufreakforscherin kennen gelernt haben, fand ich auch schräg. 

Zusätzlich störte mich sehr, dass immer die Personen sterben, die es irgendwie "verdient" haben. Es gibt zwei Ausnahmen, das sind die ersten beiden Tode. Doch in den letzten 100 Seiten sind es Leute, die nach Ansicht der Leser eh nicht wirklich gute Menschen gewesen sein können. Wie will mich ein Buch so denn berühren?

Alles in allem kann ich dieses Buch leider nicht empfehlen. Es ist einfach so unendlich weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben und wird auch direkt aussortiert, da ich es nicht in meinem Regal haben möchte. Positiv anrechnen kann ich ihm leider nur die Diversität der Charaktere. Alles andere war leider enttäuschend. Und umso trauriger, dass Mira Grant ein Pseudonym von Seanan McGuire ist, die ja alle so hochloben.

Kennt ihr das Buch oder andere Bücher der Autorin? Wie steht ihr dazu?

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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