Diesen Blog durchsuchen

Freitag, 15. November 2019

Wo der Tag beginnt

Hallo an alle Abenteuerlustigen,

dieses Buch hat mich nicht nur gefesselt, sondern auch wirklich lang beschäftigt.

Fakten:
  • Autorin: Sarah Lark
  • Roman
  • 2019 erschienen
  • 656 Seiten
  • Lübbe Verlag 
  • Preis: 20,00€ (gebundene Ausgabe) 
Klappentext:
"Chatham-Inseln, 1835: Die junge Moriori Kimi erlebt die Invasion ihres Landes durch die Maori, sie wird verschleppt und versklavt. Schmerzlich begreift sie, dass die Gesetze ihrer Götter sie nicht schützen und der Mann, dessen Kind sie erwartet, sie nicht retten wird. 
Die Deutsche Ruth geht zur gleichen Zeit für den Mann, den sie liebt, bis ans Ende der Welt - doch erwidert er ihre Liebe überhaupt? 
Beide Frauen müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und für ihr Glück kämpfen. 
Ein großes Epos um die Geschichte eines vergessenen Volkes: der Moriori."

Im Klappentext wird das Buch sehr gut zusammengefasst ohne dabei zu viel zu verraten. 

Wir beginnen tatsächlich nicht 1835, sondern in der heutigen Zeit und gehen erst dann zeitlich zurück, da eine Vergangenheit erzählt wird. Dies hat mich am Anfang irritiert und ich seh bis jetzt keinen Sinn darin, da die Geschichte auch einfach so hätte erzählt werden können. Das ist aber meckern auf hohem Niveau. 

Der größte Teil des Buches spielt 1835 und ist gleichzeitig fesselnd, erschreckend und auch schön. Für mich war es komplett neu, dass es ein Volk gibt, welches Moriori heißt. Maori kennen ich ja, und auch die werden eine Rolle spielen.

Je Kapitel wechseln wir die Perspektive der Figuren und erleben so nicht nur verschiedenes, sondern betrachten die Geschehen auch mit anderen kulturellen und sozialen Hintergründen, was hier eine entscheidende Rolle spielt. Wir durchleben auch mehrere Lebensjahre und bekommen so auch die Entwicklung mit.

Kimi ist die Häuptlingstochter der Moriori und noch ein Teenager als ihr Volk überfallen wird. Nicht von "Weißen" die ihr Land erobern wollen, sondern von einem anderen Stamm. Dieser Stamm sind die Maori, welche wirklich grausame Dinge mit den Moriori machen. Da hat es mich teilweise gehoben und das Buch weglegen lassen, auf der anderen Seite gehört das zu deren Kultur, aber man muss ja nicht alles gut oder akzeptabel finden.
Kimi ist eine sehr starke Frau. Sie geht ohne Angst durchs Leben. Das liegt sicher auch an ihrer Kultur. Die Moriori sind ein friedlebendes Volk. Sie verteidigen sich nicht einmal und dies hat Kimi verinnerlicht. Da das Buch über mehrere Jahre erzählt, erleben wir Kimi wie sie sich an die Geschehnisse anpassen muss und immer mutiger wird ihr eigenes Glück zu erlangen. Ich mag wie sie dargestellt wird und welche Wendungen das Leben für sie bereit hält. Sie ist ein Charakter der mir noch lang im Gedächtnis bleiben wird.

Die zweite wichtige Frau in der Geschichte ist Ruth. Sie ist eine junge Frau die ihr Leben genießen möchte und von einem Mann ausgehalten werden. Doch sie hat sich in einen Mann verliebt der der Religion mehr zugetan ist als Menschen oder gar ihr. Er wird Missionar und ihr gelingt es die Kirche davon zu überzeugen, dass in einer Mission ebenso Frauen gebraucht werden. Doch das Leben zwischen Menschen die sie auslachen und ihre Götter nicht ehren ist nicht so leicht. Für mich hat sie sich ihr Loch selbst geschaufelt. Nicht meine Lieblingsfigur aber ein gutes Gegenstück zu Kimi.

An dieser Geschichte hat mir besonders gut das ganze Wissen welches einem subtil vermittelt wird gefallen. Viele Dinge wusste ich nicht und war so immer wieder sehr gespannt wie es weiter geht.

Die Dialoge sind passend zu den Figuren und bieten viel Abwechslung. Die Umgebung und das ganze Setting ist wunderbar beschrieben. Ich habe mich in eine andere Zeit versetzt gefühlt.

Empfehlen möchte ich dieses Buch unbedingt an jeden. Es ist eher ein historischer Roman als alles andere und es wird für jeden etwas faszinierendes geben,

eure Blue Diamond.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen