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Sonntag, 17. November 2019

Wer bin ich und wenn ja wie viele

Hallo an alle kleine Philosophen da draußen,

ich bin ja ein großer Philosophiefan und auch Richard David Precht lausche ich nicht nur gern, sondern lese auch seine Bücher gern. Daher heute mal wieder eines davon.

Fakten:
  • Autor: Richard David Precht
  • Sachbuch
  • 2012 erschienen
  • 400 Seiten
  • Goldmann Verlag
  • Preis: 9,99€ (Taschenbuch)
Klappentext:
"Bücher über Philosophie gibt es viele. Aber Richard David Prechts Buch ist anders als alle anderen. Denn es gibt bisher keines, das den Leser so umfassend und kompetent – und unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse – an die großen philosophischen Fragen des Lebens herangeführt hätte: Was ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Was darf die Hirnforschung? Prechts Buch schlägt einen weiten Bogen über die verschiedenen Disziplinen und ist eine beispiellose Orientierungshilfe in der schier unüberschaubaren Fülle unseres Wissens vom Menschen: Eine Einladung, lustvoll und spielerisch nachzudenken – über das Abenteuer Leben und seine Möglichkeiten!"

Ich muss leider gleich zu Beginn sagen, ich hatte mehr erwartet. Das Buch hat mich nicht so gekriegt, wie ich es gedacht hatte. Vielleicht klassisch - meine Erwartungen waren zu hoch und deswegen musste das Buch mich enttäuschen - wer weiß das schon.
Enttäuscht ist ein großes Wort und ganz so schlimm war es dann auch wieder nicht, aber ihr versteht hoffentlich was ich meine.

Bei diesem Titel bin ich davon ausgegangen, dass wir viel über die menschliche Psyche, Verhaltensstrukturen und so weiter lesen werden. Nun ganz so ist es nicht. Die Themen spielen definitiv auch eine Rolle, aber keine so große oder überwiegende wie es vermuten lässt. Viel mehr geht es viel um Evolution und wo sich Wissenschaft und Philosophie treffen - das sind definitiv super spannende und wichtige Bereiche, aber der Titel hätte da vielleicht angepasst werden sollen.

Der Autor ist außerdem nicht gerade für seine Neutralität bekannt und seine ganz persönliche Meinung und Sicht auf die Dinge fließt oft ein. Versteht mich nicht falsch, dass ist um Himmelswillen nicht schlimm oder falsch, aber ich brauche bei einem philosophischen Buch einfach mehr Freiheit, selbst zu entscheiden, wie ich was nun finde und da gibt er einfach schon relativ viel vor. Sicher ist es niemandem verboten sich seine eigene Meinung zu bilden, aber wer wenig in diesen Bereichen weiß, muss ja mit dem arbeiten, was er erfährt.

Keine Ahnung ob das stimmt, aber dieses Buch ist wohl auch für Kinder geschrieben und denen gibt man vielleicht eher mehr vor. Ich kann mir dennoch nicht vorstellen, dass ein Kind wissender aus diesem Buch rausgeht, außer es hat schon eine gewisse Grundkenntnis oder blühende Fantasie. Im Buch werden nämlich keine klaren Aussagen getroffen und das kann die Philosophie anders. Es wird vielmehr das Gute vom Bösen getrennt und auch da vorgegeben, was ist denn eigentlich gut und böse und auch da scheiden sich sicherlich wieder die Geister. Ich habe mit den meisten Aussagen übereingestimmt, aber so geht es ja lang nicht jedem.

Auch die ganzen Ausschweifungen zu Politik und Weltgeschehen fand ich eigentlich gut, aber die haben den Leser einfach nicht weitergebracht, sondern vielmehr Prechts Meinung dazu beschrieben. Für mich eher noch ein Grundlagenbuch zur Philosophie, da es viel die Geschichte erzählt, als ein Buch um herauszufinden, wer man eigentlich ist und wenn ja wie viele ;)

Empfehlen kann ich das Buch daher eher Philosophieanfängern, aber bitte nur denen, die nicht schnell eine Meinung adaptieren, weil sonst sind alle schnell seiner Meinung und ich wette das ist gar nicht seine Intension,

eure Blue Diamond.



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